Börse Frankfurt nach US-Arbeitsmarktbericht: DAX schließt mit kräftigem Gewinn
Zum Ende einer schwachen Börsenwoche ging es für den DAX am Freitag aufwärts.
Der DAX hatte bei 15.109,16 Punkten mit einem Plus von 0,26 Prozent eröffnet und konnte seinen anfänglichen Gewinn zunächst ausbauen, doch nach der Veröffentlichung eines überraschend starken US-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag ist er vorübergehend ins Minus gedreht. Jedoch konnte er sich von diesem Schock wieder erholen und ging letztlich 1,06 Prozent stärker bei 15.229,77 Punkten ins Wochenende.
Zur Wochenmitte war der DAX zwischenzeitlich mit 14.948 Punkten auf ein Tief seit März gefallen. Seither zeigt er sich zwar ohne klaren Erholungsansatz, aber zumindest stabilisiert.
Alle Augen auf US-Arbeitsmarktdaten gerichtet
Gespannt wurde zum Wochenausklang auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht gewartet, nachdem am Mittwoch überraschend schwache Jobdaten des privaten Dienstleisters ADP die Zinsangst etwas gedämpft hatten.
Der US-Arbeitsmarkt hat sich trotz der drastischen Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed bislang erstaunlich gut gehalten. Nun ist die Beschäftigung im September deutlich stärker als erwartet gestiegen. Der Stellenaufbau fiel mit 336 000 fast doppelt so hoch aus wie von Analysten im Schnitt gedacht. Dies ist auch für die Zinspolitik der US-Notenbank wichtig, denn ein robuster Arbeitsmarkt kann den Preisanstieg verstärken. Die jüngsten Daten erhöhen somit den Druck auf die US-Währungshütern zu einer weiterhin strikten Geldpolitik. Doch andererseits steigt auch die Chance, dass die US-Wirtschaft eine weiche Landung hinlegt und eine Rezession vermeiden kann.
Die hessisch-thüringische Landesbank Helaba verwies in einem ersten Kommentar neben dem erneut kräftigen Beschäftigungsaufbau auch auf eine stabile Arbeitslosenquote. "Der Arbeitsmarktbericht hat erneut positiv überrascht und die Situation ist weiterhin als robust zu bezeichnen", sagte der Ökonom Ralf Umlauf. Die Widerstandsfähigkeit des US-Arbeitsmarktes berge mittelfristige Inflationsrisiken. Die Zinserhöhungserwartungen der Marktteilnehmer würden davon verstärkt.
Deutscher Auftragseingang überrascht positiv
Bereits vor Handelsstart wurden Daten zum deutschen Auftragseingang veröffentlicht. Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im August stärker als erwartet gewesen, wozu Inlands- und Auslandsnachfrage gleichermassen beitrugen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stiegen die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 4,2 (Juli: 10,2) unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von nur 1,5 Prozent prognostiziert. Der für Juli vorläufig gemeldete monatliche Auftragsrückgang von 11,7 Prozent wurde auf 11,3 Prozent revidiert.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires / Reuters
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