Warren Buffett: Warum Investment-Verluste meistens bedeutungslos sind
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Gerade in turbulenten Börsen-Phasen, wie wir sie in den vergangenen Monaten erlebt haben, gilt es, starke Nerven zu bewahren. Doch das fällt vielen Anlegern äußerst schwer. Denn wenn die Kurse auf breiter Front einbrechen, macht sich schnell Verkaufspanik breit.
Selbst langfristig sehr erfolgreiche Qualitätsaktien fliegen dann häufig zu Tiefstkursen aus den Depots. Auch wenn es hier eigentlich sinnvoller wäre, zwischenzeitliche Rückschläge einfach auszusitzen. Zumindest dann, wenn die zeitweisen Kursverluste dem schwachen Gesamtmarkt geschuldet sind und mit der operativen Entwicklung der entsprechenden Unternehmen gar nichts zu tun haben.
Der Mann mit Nerven aus Drahtseilen
Wenn es um Nervenstärke geht, dürfte es sich für Anleger lohnen, sich ein Beispiel an Börsenlegende Warren Buffett zu nehmen. Der Multimilliardär, der am 30. August seinen 92. Geburtstag feiert, hat im Laufe seiner Investorenkarriere schon zahlreiche Börsen-Crashs miterlebt und sich davon nicht zur Panik verleiten lassen. Ganz im Gegenteil. Buffett hielt in diesen Phasen nicht nur an seinen Positionen unbeirrt fest, sondern nutzte die niedrigeren Kurse für Positionsaufstockungen und günstige Neueinstiege.
Kein Wunder ist es dementsprechend, dass sich Buffett auch von den jüngsten Börsen-Turbulenzen nicht aus der Ruhe bringen lässt, auch wenn sich diese erheblich in den Geschäftszahlen seiner Investment-Holding Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2 / ISIN: US0846707026) bemerkbar machten.
Gewaltiger Verlust im Berkshire-Aktien-Portfolio
Im Zuge der zahlreichen Belastungsfaktoren, wie der Ukraine-Krieg, die gebremste Weltkonjunktur sowie Inflations- und Zinssorgen, verlor beispielsweise der S&P 500 im zweiten Quartal 16 Prozent an Wert. Auch das Berkshire-Aktien-Portfolio bekam die Schwäche des Gesamtmarktes zu spüren.
Operativ weiter auf Erfolgskurs
Der US-Beteiligungskonzern musste bei seinem Aktien-Portfolio für das zweite Quartal 2022 einen Verlust von 53 Mrd. US-Dollar vermelden, während sich die „normalen“ Geschäfte wieder einmal sehr positiv entwickelten. Denn der operative Gewinn legte im zweiten Quartal um rund 39 Prozent auf 9,3 Mrd. Dollar zu, wobei hier die Gewinne aus den Berkshire-Töchtergesellschaften zum Tragen kommen.
Zum Berkshire-Konglomerat gehören unter anderem eine Energie- sowie eine Versicherungssparte und etwa 80 kleine und mittelständische Unternehmen, darunter beispielsweise Textilhersteller „Fruit of the Loom“, Privatflugzeugvermieter „Net Jet“ und der Süßigkeitenfabrikant „See’s Candy“.
Wegen der Kursverluste bei den Aktien-Beteiligungen stand bei Berkshire im zweiten Quartal aber unter dem Strich ein Verlust von 43,7 Mrd. Dollar zu Buche. Warren Buffett beunruhigt das allerdings nicht. „Die Investmentgewinne oder -verluste im Quartal sind meistens bedeutungslos“, erklärte das „Orakel von Omaha“ bei der Präsentation der Ergebnisse am vergangenen Samstag. Buffett missfällt schon lange, dass in jedem Quartal unrealisierte Buchgewinne und -verluste der zahlreichen Aktienbeteiligungen ausgewiesen werden müssen, die oft starken Schwankungen unterliegen.
Die Umsatz- und Gewinnentwicklung zeigt klar nach oben
Mit einem Aktienwert per Ende Juni von 328 Mrd. US-Dollar wurden deshalb nun gegenüber Ende März Buchverluste von 63 Mrd. Dollar verzeichnet. Dass es sich hierbei nur um eine Momentaufnahme handelt, zeigt die langfristige Geschäftsentwicklung des Konzerns.
Auch wenn es bei Berkshire immer wieder Geschäftsjahre mit Einbrüchen gab, zeigt der übergeordnete Gewinntrend klar nach oben. So wurde zuletzt 2021 mit einem neuen Rekordgewinn von 89,8 Mrd. Dollar abgeschlossen. Auch die Umsatzentwicklung der Berkshire-Gruppe bewegt sich in einem langfristigen Aufwärtstrend, der aber wesentlich stetiger verläuft als die Gewinnentwicklung.
Kursgewinn: 15,4 Prozent pro Jahr
Das spiegelt sich auch in der Kursentwicklung von Berkshire wider. Die im Gegensatz zur A-Aktie (aktueller Kurs: 426.000 Euro) für die meisten Anleger erschwingliche B-Aktie (aktuell: 287 Euro) legte beispielsweise auf Zehnjahressicht im Schnitt um 15,4 Prozent jährlich zu. Damit wurde der S&P 500, in dem die Aktie gelistet ist, klar geschlagen, denn dieser kletterte im selben Zeitraum nur um durchschnittlich 11,6 Prozent jährlich.
Anleger, die auf eine ganze Auswahl von Unternehmen setzen wollen, deren Geschäfte konjunkturrobust sind und deren Aktien eine vergleichsweise hohe Kursstabilität aufweisen, könnten einen Blick auf das Index-Zertifikat auf den Stabile Werte Index® (WKN: DA0ABL / ISIN: DE000DA0ABL9) werfen. Dieser enthält aktuell 18 Unternehmen. Neben Berkshire Hathaway gehören dazu beispielsweise auch Microsoft, Barrick Gold und Cameco.
Bildquelle: markteinblicke.de
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