Marc O. Schmidt-Kolumne

Tesla: Donald Trump als Wildcard

03.12.24 06:29 Uhr

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Tesla: Donald Trump als Wildcard | finanzen.net

Donald Trump bringt nicht nur die Weltpolitik durcheinander. Er sorgt auch dafür, dass Marktexperten einfache Weisheiten mit Blick auf die Börse überdenken. So zum Beispiel im Hinblick auf den Elektroautobauer Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014).

Trump & Musk: Neue beste Freunde

Wenn es um Branchen ging, die von einer Trump-Präsidentschaft profitieren sollten, gehörten Werte aus dem Bereich Erneuerbare Energien oder Elektroautos nicht dazu. Trotzdem schoss die Tesla-Aktie nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten in die Höhe.

Der Grund liegt in der Nähe von CEO Elon Musk zum mächtigsten Mann der Welt. Musk übernimmt nun sogar eine Rolle in der neuen Regierung und soll gemeinsam mit Vivek Ramaswamy an der Spitze der neu geschaffenen Behörde „DOGE“ (Department of Government Efficency) für Bürokratieabbau und Einsparungen sorgen.

Wenn es um Tesla geht, geht es wiederum weniger um die von Trump verhassten Elektroautos, sondern darum, dass die neue Regierung dem Elektroautobauer beim autonomen Fahren und den Robotaxis deutlich weniger Knüppel zwischen die Beine werfen dürfte, als es vermutlich eine Demokratische Regierung getan hätte.

Eine rote Welle

Es ist auch diese Nähe von Tesla-CEO Musk zu Donald Trump, die bei Roth MKM-Analyst Craig Irwin dazu geführt hat, seine Sicht auf Tesla radikal zu ändern. Schließlich sieht man eine Kurszielanhebung um fast 350 Prozent nicht alle Tage. Nun hat Irwin jedoch sein Kursziel für die Tesla-Aktie von 85,00 auf 380,00 US-Dollar angehoben. Das Rating wurde von „Neutral“ auf „Buy“ geändert.

Aus Analystensicht habe Elon Musk‘s „authentische Unterstützung“ für Donald Trump wahrscheinlich Teslas Pool von Enthusiasten verdoppelt und die Glaubwürdigkeit für einen Nachfrageumschwung erhöht. Der Analyst sagt, dass sich die Welt verändert habe.

Teslas CyberTaxi könne jetzt mit einem entgegenkommenden regulatorischen Umfeld rechnen und man könne nun „von einer schönen roten Welle von Elektroautos träumen, die über die USA schwappen, mit einem glänzenden goldenen ‚T‘ auf jedem Auto“. Die rote Welle bezieht sich auf die Farbe, die für die Republikanische Partei steht. Schließlich konnte diese beide Kammern des US-Kongresses erobern, sodass Trump gewissermaßen durchregieren kann.

„Eindeutig nicht nur ein Autohersteller“

Stifel-Analyst Stephen Gengaro hat seinerseits das Kursziel für Tesla von 287,00 auf 411,00 US-Dollar angehoben und stuft die Aktie weiterhin mit „Buy“ ein.

Er ist der Ansicht, dass der Kauf von Tesla-Aktien „Weitblick und Geduld erfordert und die Bereitschaft, Volatilität zu akzeptieren“, aber das Unternehmen sei „eindeutig nicht nur ein Autohersteller“, was sich darin zeigen würde, dass die aktuelle Marktkapitalisierung den Gesamtwert der zehn größten Autohersteller der Welt übersteige.

Der Analyst hat Vertrauen in Teslas Autogeschäft, sagt den Anlegern aber, dass das erhebliche Wertschöpfungspotenzial der KI-basierten, vollständig selbstfahrenden Fahrzeuge und des Robotertaxis Cybercab den positiven Ausblick untermauere.

Mein Fazit

Wenn es um Zukunftsthemen in der Autobranche wie Elektroautos oder das autonome Fahren geht, scheint kaum ein Unternehmen so positioniert zu sein wie Tesla. Elon Musks Freundschaft zu Donald Trump sollte den Ambitionen des Konzerns nicht schaden.

Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und nicht nur auf Tesla, sondern stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in den Bereichen E-Mobilität, Akkus oder in der Lithium-Förderung aktiv sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen. In diesem Index sind neben Tesla noch weitere Player aus diesen Branchen enthalten. Dazu zählen unter anderem BYD, Varta und der Lithium-Spezialist Albemarle.

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