Marc O. Schmidt-Kolumne

Oracle scheitert an den Erwartungen

10.12.24 09:57 Uhr

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Oracle scheitert an den Erwartungen | finanzen.net

Die Aktie von Oracle (WKN: 871460 / ISIN: US68389X1054) hat seit Anfang 2024 rund 80 Prozent an Wert zugelegt. Damit bewegt sich das Papier des Softwarekonzerns auf die beste Jahresperformance seit 1999 zu. Allerdings sorgten die Ergebnisse zum zweiten Quartal (Ende November) des Fiskaljahres 2024/25 für einen kleinen Ausrutscher.

Nicht genug

Am 9. Dezember hatte Oracle seine Zahlen zum November-Quartal veröffentlicht. Angesichts der deutlichen Kurssteigerungen der Oracle-Aktie im Vorfeld der Zahlenbekanntgabe und der Annahme an den Märkten, dass das Softwareunternehmen zu den Profiteuren des Booms rund um die Künstliche Intelligenz gehört, waren auch die Erwartungen an die Ergebnisse selbst sehr hoch.

Diese hohen Erwartungen konnte Oracle weder auf der Umsatzseite noch beim Gewinn erfüllen, nachdem der Konzern mit den vorherigen Quartalsberichten und einem Analystentreffen für Begeisterung am Markt gesorgt hatte. Die Prognose für das laufende Quartal liegt zudem lediglich in etwa im Rahmen der Erwartungen. Ein Umstand, der heutzutage gerade im Fall der sogenannten KI-Gewinner in den Augen vieler Anleger nicht genug zu sein scheint.

Besser als die Hyperscale-Cloud-Infrastruktur-Wettbewerber

Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,47 US-Dollar und damit leicht unterhalb der vorherigen Konsensschätzungen von 1,48 US-Dollar. Der Quartalsumsatz erreichte 14,06 Mrd. US-Dollar, während Marktexperten im Schnitt einen Wert von 14,1 Mrd. US-Dollar erwartet hatten. Wenn man allerdings die negativen Wechselkurseffekte herausrechnet, konnte Oracle die Erwartungen leicht übertreffen.

Besonders wichtig ist jedoch der Umstand, dass das Cloud Infrastructure-Geschäft rund um das Thema KI mit einem Umsatzwachstum im Vorjahresvergleich von 52 Prozent stärker als erwartet (+51 Prozent) abgeschnitten hatte. CEO Safra Catz sagte dazu: „Die Rekordnachfrage nach KI hat den Umsatz von Oracle Cloud Infrastructure im zweiten Quartal um 52 Prozent steigen lassen. Eine viel höhere Wachstumsrate als alle unsere Hyperscale-Cloud-Infrastruktur-Wettbewerber.“

Außergewöhnliche Nachfrage

Während Oracle angesichts der hohen Erwartungen in einigen Bereichen nicht an die hohen Erwartungen herankommen konnte, fielen einige Managementkommentare gerade im Hinblick auf das Thema KI optimistisch aus. Laut CEO sei das Wachstum im KI-Segment des Infrastrukturbereich „außergewöhnlich.“

Der GPU-Verbrauch sei im Quartal um 336 Prozent angestiegen – „und wir haben den weltweit größten und schnellsten KI-Supercomputer mit bis zu 65.000 NVIDIA H200-GPUs geliefert“, so der Manager. Bei Oracle glaubt man, dass die „bereits beeindruckenden Wachstumsraten noch weiter steigen werden.“

Mein Fazit

Nach den vorherigen Erfolgsmeldungen hat Oracle nun ein wenig Schwäche gezeigt. Diese ist aber auch den enorm in die Höhe geschossenen Erwartungen geschuldet. Gerade das zukunftsreiche KI-Geschäft konnte eine starke Performance an den Tag legen.

Anleger, die gehebelt von Kurssteigerungen der Aktie von Oracle profitieren möchten, schauen sich ein Hebelzertifikat (WKN: MJ0ZKG / ISIN: DE000MJ0ZKG7) auf die Anteilsscheine des Cloud-Softwareunternehmens an. Wer jedoch nicht nur auf Oracle, sondern allgemein auf Profiteure des Booms rund um die Künstliche Intelligenz setzen möchte, sollte sich das Indexzertifikat auf den Künstliche Intelligenz Index (WKN: DA0ABV / ISIN: DE000DA0ABV8) anschauen.

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