Marc O. Schmidt-Kolumne

NVIDIA kennt keine Grenzen

13.02.24 06:33 Uhr

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NVIDIA kennt keine Grenzen | finanzen.net

Einige Marktteilnehmer fühlen sich angesichts der steilen Kursrallye bei einigen Technologiewerten bereits an die Zeiten der Dotcom-Blase erinnert. NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) gehört zu denjenigen Unternehmen, die einen solchen Eindruck erwecken.

Allerdings wächst der KI-Darling angesichts des Booms rund um die generative Künstliche Intelligenz nicht nur stark, anders als viele aufstrebende Tech-Konzerne um die Jahrtausendwende hat der Spezialist für Grafikprozessoren auch längst hohe Gewinne und starke Cashflows zu bieten.

NVIDIA ist nicht aufzuhalten

In seinem dritten Quartal (Ende Oktober) des Geschäftsjahres 2023/24 lag der Nettogewinn bei 9,2 Mrd. US-Dollar. Neben Rekordumsätzen lag der Free Cashflow bei 7,1 Mrd. US-Dollar. Im abgelaufenen vierten Quartal (Ende Januar) des Geschäftsjahres 2023/24 soll dieser Wert bei 10,3 Mrd. US-Dollar gelegen haben.

Vor der Bekanntgabe der Zahlen am 21. Februar 2024 herrscht bereits große Spannung. Am Markt wurde laut FactSet-Konsens ein bereinigter Gewinn je Aktie von 4,56 US-Dollar erwartet, nach gerade einmal 88 Cents im Vorjahreszeitraum. Die Umsatzerlöse werden am Markt bei 20,23 Mrd. US-Dollar gesehen.

Dies wäre ein Anstieg von unglaublichen 234 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 6,05 Mrd. US-Dollar. Die Spannung ist auch deshalb so groß, weil NVIDIA nicht nur ein Mitglied der “Magnificent Seven” ist, sondern sich in der Rangliste der wertvollsten Tech-Konzerne nach oben arbeitet.

GenAI erst am Anfang

In den vergangenen Tagen konnte NVIDIA mit Blick auf die Marktkapitalisierung den E-Commerce-Riesen Amazon knapp hinter sich. Der Börsenwert lag bei etwa 1,81 Billionen US-Dollar und damit in etwa auf dem Niveau des Schwergewichts Alphabet. Auf Analystenseite scheint man von starken Quartalsergebnissen und einem anhaltenden Höhenflug bei der NVIDIA-Aktie auszugehen.

Vor kurzem hat Toshiya Hari, Analyst bei Goldman Sachs, im Fall der NVIDIA-Aktie das Kursziel von 625,00 auf 800,00 US-Dollar erhöht und das “Buy”-Rating bestätigt. Der Analyst rechnet mit anhaltend starken Geschäften im Bereich Datenzentren. Dafür spreche aus Analystensicht die anziehende Monetarisierung im Bereich KI. Hierfür führt er Microsofts Erfolge als Beispiel an.

Bank of America-Analyst Vivek Arya hat das NVIDIA-Kursziel von 700,00 auf 800,00 US-Dollar angehoben. Das “Buy”-Rating bleibt bestehen. Der Analyst glaubt nicht, dass NVIDIA so bald an Momentum verlieren sollte. Es wird dank des anhaltenden Booms rund um die generative Künstliche Intelligenz mit einem starken Quartalsbericht gerechnet. Dabei würden Unternehmen seiner Ansicht nach erst damit beginnen, GenAI anzunehmen und zu implementieren.

ARM legt vor

Ein weiterer Indiz dafür, wie verrückt Anleger derzeit nach dem Thema KI sind, sind jüngst veröffentlichten ARM-Zahlen. Man stellen sich nun vor, NVIDIA hätte den Chip-Entwickler übernehmen dürfen. Bei diesem hatte sich der Aktienkurs nach der Bekanntgabe der Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal innerhalb von wenigen Tagen in etwas verdoppelt.

Im Dezember-Quartal konnten die Markterwartungen bei EPS und Umsatz geschlagen werden. Besonders bullish fiel jedoch der Ausblick auf das laufende vierte Quartal (März) des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 aus. Das Management sieht ein EPS von 30 Cents bei Umsätzen von 875 Mio. US-Dollar, gegenüber einem Konsens-EPS von 28 Cents und im Schnitt geschätzten Erlösen von 852 Mio. US-Dollar.

Mein Fazit

Die Kursexplosion bei NVIDIA dürfte vielen Marktteilnehmer langsam unheimlich werden. An der Börse heißt es aber auch, dass man Trends mitnehmen sollte. solange sie andauern. Außerdem dürfte der KI-Darling kaum mit den Luftnummern aus der Dotcom-Blase zu vergleichen sein.

Als Alternative zu einem Direktinvestment in NVIDIA (immerhin notiert die Aktie auf Rekordhoch) käme auch ein Indexzertifikat auf den Magnificent 7 Index (WKN: DA0AC0 / ISIN: DE000DA0AC05) infrage. Bei den Magnificent 7 handelt es sich um die sieben Technologiewerte Meta Platforms, Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla, die in diesem Jahr die Börsenrallye lange Zeit fast ganz alleine gestemmt hatten.

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