Microsoft scheitert an den Erwartungen
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Wer keine großen Erwartungen hat, kann auch nicht enttäuscht werden. So oder so ähnlich heißt es zumindest im Volksmund. Im Fall von Microsoft (WKN: 870747 / ISIN: US5949181045) führten nun enorm hohe Erwartungen dazu, dass ein objektiv in vielen Bereichen starker Quartalsbericht am Markt für Enttäuschungen sorgte.
ChatGPT-Hype geht weiter
Die Microsoft-Aktie verbuchte seit Jahresbeginn Kurszuwächse von rund 46 Prozent. Der steile Anstieg führte das Papier auf ein neues Rekordhoch, während der Softwarekonzern an der Börse einen unglaublichen Wert von 2,6 Billionen US-Dollar erreichte.
Nur Apple konnte die zuletzt mit mehr als 3 Billionen US-Dollar übertreffen. Allerdings scheint sich Microsoft auf bestem Wege zu befinden, diese Marke bei der Marktkapitalisierung ebenfalls zu knacken.
Zumal die Kooperation mit OpenAI und die verstärkte Nutzung von ChatGPT einen unglaublichen Hype rund um das Thema Künstliche Intelligenz ausgelöst hat. In einem solchen Umfeld konnte Microsoft die Erwartungen kaum erfüllen. Entsprechend fielen die ersten Reaktionen auf die jüngsten Zahlen negativ aus.
Nicht schnell genug bei der Künstlichen Intelligenz
Im vierten Quartal (Ende Juni) des Microsoft-Geschäftsjahres 2022/23 lag der bereinigte Gewinn je Aktie bei 2,69 US-Dollar. Ein währungsbereinigter Anstieg um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr und über den Konsensschätzungen von 2,56 US-Dollar. Die Umsatzerlöse legten im Vorjahresvergleich währungsbereinigt um 10 Prozent auf 56,18 Mrd. US-Dollar.
Die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten lagen zuvor bei 55,49 Mrd. US-Dollar. besonders erfreulich. Das Zukunftsfeld Intelligent Cloud wuchs um 17 Prozent, während Analysten nur ein Plus von 16 Prozent prognostiziert hatten. Das Azure-Wachstum erreichte das obere Ende der prognostizierten Spanne. Allerdings blieb die Prognose für das September-Quartal leicht unter den Erwartungen.
So werden die Cloud-Erlöse vom Unternehmen bei 23,45 Mrd. US-Dollar gesehen. Der Markt sah diese bei 23,57 Mrd. US-Dollar. Zudem wurde in Bezug auf das Wachstum im KI-Bereich von Management das Wort “gradual” verwendet. Dieses heißt so viel wie schrittweise, sachte, allmählich und beschreibt nicht gerade die Euphorie, die zuletzt rund um das Thema KI herrschte.
Das war abzusehen
Citi-Analyst Tyler Radke bezeichnet die Microsoft-Ergebnisse als “zufriedenstellend”, angesichts des vorherigen KI-Hypes habe aber die “Würze” gefehlt. Im Fall der Microsoft-Aktie sinkt das Kursziel von 425,00 auf 420,00 US-Dollar, das “Buy”-Rating wird aber bestätigt. Positiv sei laut Radke aber, dass der Anteil des KI-Geschäfts am Gesamtumsatz zunehmen würde.
Wells Fargo-Analyst Michael Turrin hat im Rahmen der Erwartungen liegende Quartalszahlen gesehen, ohne größeres “Feuerwerk”. Positiv wird das sich stabilisierende Azure-Wachstum gesehen. Erfreulich sei auch der stärkere Umsatzanteil des KI-Geschäfts. Zudem gebe es eine ganze Menge, auf das man sich im kommenden Geschäftsjahr freuen könne.
Mein Fazit
Microsoft musste fast schon an den hohen Erwartungen scheitern, zumal die Aktie zuvor einen steilen Anstieg erlebt hatte. Allerdings steht die KI-Geschichte erst am Anfang, während der Softwarekonzern auch in vielen anderen Bereichen Trümpfe vorzuweisen hat.
Wer als Anleger nicht nur auf Microsoft, sondern auch auf andere Profiteure des erwarteten Booms rund um die Künstliche Intelligenz profitieren möchte, sollte sich das Indexzertifikat auf den Künstliche Intelligenz Index (WKN: DA0ABV / ISIN: DE000DA0ABV8) anschauen.
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