Marc O. Schmidt-Kolumne

Disney geht den nächsten Schritt

09.11.23 10:36 Uhr

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An den Kinokassen lief es für Walt Disney (WKN: 855686 / ISIN: US2546871060) nach “Avengers: Endgame” alles andere als rund, zudem verschlingt das Streaming-Geschäft weiterhin sehr viel Geld, während das “lineare Fernsehen” seinem Ende entgegensieht.

Gleichzeitig droht dem sehr erfolgreichen Geschäft mit Vergnügungsparks ein Delle, nachdem sich in den vergangenen Jahren die Post-COVID-19-Erholung positiv bemerkbar gemacht hatte.

Entsprechend schlecht war in den vergangenen Monaten die Anlegerstimmung rund um den “Micky Mouse”-Konzern. Dies war auch am deutlichen Rückgang beim Aktienkurs abzulesen. Der Bericht zum vierten Quartal (Ende September) des Geschäftsjahres 2022/23 versöhnte einige Marktteilnehmer.

Walt Disney überzeugt mit weiteren Sparanstrengungen. Allerdings könnte es noch etwas dauern, bis das Anlegervertrauen in den “Micky Mouse”-Konzern zurückkehrt. (Bildquelle: unsplash / Taha)

Anleger honorieren Disneys verstärkte Sparanstrengungen

Disney hatte vor allem in einem Punkt überzeugt. Die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen sorgen dafür, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Umsätze zu steigern. Stattdessen wird der Fokus auf Sparanstrengungen und Margenverbesserungen gelegt. Hier konnte Disney-Chef Bob Iger punkten. Er hatte bereits vor einiger Zeit signalisiert, dass das jährliche Einsparziel von 5,5 Mrd. US-Dollar erhöht werden könnte.

Nun will der Konzern zur Freude der Marktteilnehmer sogar 7,5 Mrd. US-Dollar einsparen. Teil dieser Kostensenkungen sind auch die Ausgaben für Filme, Serien und andere Inhalte. Hier wurde das Einsparziel von 3 auf 4,5 Mrd. US-Dollar angehoben. Kurz nach Bekanntgabe der jüngsten Quartalsergebnisse sorgte dies für positive erste Reaktionen bei der Disney-Aktie. Auch in anderen Bereichen konnte Disney überzeugen.

Disney sendet positive Signale aus

Bei Disney+ kamen fast 7 Millionen neue Abonnenten hinzu. Am Markt hatte man Disney gerade einmal einen Wert von 2,8 Millionen zugetraut. Zudem bleibt Disney auf dem Weg, im Streaming-Bereich endlich profitabel zu arbeiten. Dies will man weiterhin im vierten Quartal 2024 erreichen.

Im abgelaufenen Quartal lag hier der operative Verlust bei minus 420 Mio. US-Dollar. Damit wurden die Markterwartungen von minus 450 Mio. US-Dollar übertroffen. Darüber hinaus lag das konzernweite EPS im abgelaufenen Quartal bei 82 Cents und damit deutlich über den Konsensschätzungen von 69 Cents.

Der operative Gewinn schoss um 86 Prozent auf 2,98 Mrd. US-Dollar. Lediglich beim Umsatz lag man etwas unter den Erwartungen. Die Erlöse kletterten um 5 Prozent auf 21,24 Mrd. US-Dollar. Hier lagen die Konsensschätzungen bei 21,43 Mrd. US-Dollar.

Das Geschäft mit Vergnügungsparks muss laufen

Dank aggressiver Kostensenkungsmaßnahmen scheint Iger Disney so langsam wieder auf Kurs bringen zu können. Auch deshalb soll im kommenden Jahr der Free Cashflow deutlich gesteigert werden. Der Konzern geht davon aus, sich hierbei Niveaus annähern zu können, die letztmals vor der Pandemie beobachtet wurden.

Allerdings wird der Konzern weiterhin darauf angewiesen sein, dass das Geschäft mit Vergnügungsparks floriert, während der Konzernumbau, weg vom “linearen Fernsehen”, hin zum Streaming läuft. In diesem Punkt gab es aber zuletzt Anzeichen, dass die Reisenachfrage in den USA nach einer starken Erholungsphase nach COVID-19 abnehmen könnte.

Mein Fazit

Mit dem Bericht zum vierten Quartal (Ende September) sowie den aggressiven Kostensenkungen hat Disney einen weiteren Schritt gemacht, um Anlegervertrauen zurückzugewinnen und auf den langfristigen Erfolgspfad zurückzukehren.

Wer nicht nur auf Walt Disney, sondern gleich auf mehrere Unternehmen setzen möchte, die “wegen ihrer herausragenden Geschäftsmodelle mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in mehr als 100 Jahren noch erfolgreich am Markt agieren werden”, sollte einen Blick auf das Morgan Stanley Indexzertifikat (WKN: DA0ABN / ISIN: DE000DA0ABN5) auf den “Aktien für die Ewigkeit Index”. werfen. In diesem sind neben Disney unter anderem auch LVMH, Allianz und Linde vertreten.

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