Marc O. Schmidt-Kolumne

Der Kurstreiber von Microsoft

14.07.22 06:14 Uhr

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Im Zuge der jüngsten Börsenturbulenzen geriet auch die Aktie von Microsoft (WKN: 870747 / ISIN: US5949181045) zeitweise unter kräftigen Verkaufsdruck. Die wieder etwas niedrigeren Kurse könnten aber eine günstige Einstiegsgelegenheit eröffnen.

Dafür spricht jedenfalls die hervorragende historische Kursentwicklung. Auf Zehnjahressicht legten die Notierungen im Schnitt um 27 Prozent jährlich zu, womit Microsoft zu den stärksten Technologietiteln der Wall Street gehört. Ein Ende des langfristigen, steilen Aufwärtstrends ist nicht in Sicht, denn die Geschäfte der Windows-Entwickler laufen weiterhin auf Hochtouren.

Die Börse erwartet starke Geschäftszahlen

Das dürften auch die Zahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021/2022 (per Ende Juni 2022) belegen, die voraussichtlich am 21. Juli 2022 veröffentlicht werden. Branchenexperten rechnen damit, dass Microsoft einen Umsatz von im Schnitt 199,0 Mrd. US-Dollar erzielt hat, was auf Jahressicht einen Anstieg um 18 Prozent bedeuten würde. Der Gewinn dürfte den Schätzungen nach von 8,05 auf 9,31 Dollar je Aktie gestiegen sein.

Große Erfolge im Cloud-Geschäft

Zu der voraussichtlich sehr starken Entwicklung sollte das Cloud-Geschäft maßgeblich mitbeigetragen haben. Laut Microsofts Prognose vom April dürfte der enorm wichtige Wachstumsmotor Azure, die zentrale Plattform des Cloud Computing, im vierten Geschäftsquartal 2021/2022 (per Ende Juni) im Jahresvergleich um 47 Prozent wachsen und damit nur zwei Prozentpunkte weniger stark als im dritten Geschäftsquartal. Das wäre für den US-Konzern ein großer Erfolg, denn nach dieser Prognose würde Microsoft voraussichtlich ein stärkeres Cloud-Wachstum verzeichnen als Amazon (AWS) und als die Google-Mutter Alphabet.

Im Cloud-Bereich eröffnet sich für Microsoft auch in den kommenden Jahren großes Wachstumspotenzial. Den Markforschern des Grand View Research zufolge wird der weltweite Cloud-Markt bis zum Jahr 2030 um durchschnittlich rund 15 Prozent jährlich wachsen.

Wer hat die Cloud-Marktführerschaft?

Bislang galt Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067) als klarer Marktführer des Cloud-Bereichs. Doch das ist nur bedingt richtig. Hier kommt es nämlich darauf an, von welcher konkreten Sparte die Rede ist.

Laut Auswertungen der IT-Beratung Synergy.com werden die Cloud-Bereiche Infrastructure as a Service (IaaS: Zugang zu Speicher, Netzwerkkomponenten etc.) und Platform as a Service (PaaS: Zugang zu einer Cloud-basierten Umgebung) nach wie vor von Amazon Web Services (AWS) mit einem Marktanteil von 33 Prozent beherrscht. Microsoft Azure kommt hier auf einen Marktanteil von 22 Prozent, während die Google Cloud einen Marktanteil von zehn Prozent verzeichnet.

Microsoft baut den Marktanteil im Cloud-Bereich immer weiter aus. In der Sparte Software as a Service (SaaS) gilt der Windows-Entwickler inzwischen sogar als die weltweite Nummer eins. (Bildquelle: Pixabay / heladodementa)

In dieser Cloud-Sparte ist Microsoft die Nummer eins

Doch dafür ist Microsoft mit einem Marktanteil von 17 Prozent laut Synergy.com die Nummer eins in der Sparte Software as a Service (SaaS). Hier rangiert der Konzern deutlich vor den Zweit- und Drittplatzierten Salesforce (zwölf Prozent) und Adobe (zehn Prozent). In der SaaS-Sparte stellen Service-Provider Software und Anwendungen über das Internet, häufig mittels Abo-Modellen, bereit.

Dank des breiten Angebots-Portfolios im Bereich Büro-Software dürfte Microsoft den Marktanteil im SaaS-Bereich in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen, wobei die größten Zuwächse hier derzeit im Bereich Collaboration (Teams & Co.) erzielt werden. Aber auch in den Sparten IaaS und PaaS rückt Microsoft immer näher an den Konkurrenten AWS heran.

Das nächste Kursziel für die Microsoft-Aktie

Das starke Wachstum im Cloud-Bereich dürfte sich bei der Microsoft-Aktie in den nächsten Jahren als entscheidender Kurstreiber herausstellen. An der Börse markierte die in den Indizes Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 notierte Aktie im November 2021 ein Rekordhoch bei 310 Euro. Nach einem Rückschlag bis zum Juni 2022 auf 230 Euro konnte der Kurs bis Mitte Juli zeitweise in den Bereich der 250er-Marke zulegen. Das nächste Kursziel ist dementsprechend das jüngste Allzeithoch.

Wer nicht nur auf Microsoft, sondern gleich auf fünf Schwergewichte der amerikanischen Technologie-Branche setzen möchte, kann sich das folgende Index-Zertifikat (WKN: DA0AB2 / ISIN: DE000DA0AB22) auf den GAFAM Index anschauen. In diesem Index sind neben Microsoft auch noch Meta Platforms (Facebook), Alphabet (Google), Apple und Amazon enthalten.

Bildquelle: marktEINBLICKE.de

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