MÄRKTE USA/Wall Street weiter von Zollpolitik belastet

27.03.25 21:12 Uhr

DOW JONES--Die Wall Street hat am Donnerstag an die Talfahrt des späten Vortagesgeschäfts angeknüpft. Der Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 42.300 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben 0,3 bzw. 0,5 Prozent nach. Die Zahl der Kursgewinner an der Nyse betrug nach vorläufigen Angaben 1.143 (Mittwoch: 981), die der -verlierer 1.621 (1.790). Unverändert schlossen 58 (57) Titel. Die Ankündigung neuer Zölle auf Automobilimporte in die USA hatte bereits zur Wochenmitte belastet, daher drückte die Vollzugsmeldung nun nicht mehr deutlich. US-Präsident Donald Trump hatte zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Importe von Autos und Autoteilen verhängt und erklärt, diese seien "nicht mehr verhandelbar". Eingeführt werden sollen sie am 2. April.

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"Dieser Schritt, der darauf abzielt, die inländische Autofertigung anzukurbeln, wird fast sicher nach hinten losgehen. Er wird das Verbrauchervertrauen beeinträchtigen und das US-Wachstum verlangsamen - und er wird die globale Wirtschaft beeinflussen und die Glaubwürdigkeit Amerikas als Handelspartner gefährden", urteilte Vermögensverwalter Nigel Green von deVere. Autozölle von 25 Prozent auf außerhalb der USA produzierte Fahrzeuge erhöhten den Durchschnittspreis letztendlich um 5.000 bis 10.000 US-Dollar, rechnete Wedbush vor. Sollten die Zölle in ihrer aktuellen Form bestehen bleiben, wären sie für ausländische und die meisten US-Automobilhersteller ein "orkanartiger Gegenwind".

Für die Aktien der US-Autohersteller ging es daher teils kräftig abwärts. So knickten General Motors um weitere 7,4 Prozent ein und die Papiere des Jeep-Herstellers Stellantis fielen um weitere 1,2 Prozent. Ford reduzierten sich um 3,8 Prozent. Tesla rückten dagegen um 0,4 Prozent vor. Der Elektroautohersteller produziert alle Fahrzeuge für den US-Markt in den USA.

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Angesichts der Fokussierung des Marktes auf das Zollthema lieferten US-Konjunkturdaten kaum Impulse. Die wöchentliche Arbeitsmarktdaten fielen besser als vorausgesagt aus und die US-Wirtschaft wuchs im vierten Quartal 2024 solide, wie aus der dritten BIP-Lesung hervorging.

Renditen uneinheitlich - Dollar mit Abgaben

Wahrend sich am kurzen Ende des Rentenmarktes die Renditen uneinheitlich zeigten, zogen sie am langen weiter an. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentierten 3 Basispunkte höher bei 4,37 Prozent. Gute Konjunkturdaten und der inflationtreibende Protektionismus der Trump-Regierung lieferten mittelfristig keine Argumente für Leitzinssenkungen. Zudem gefährdet das Zollrisiko die Spitzenbonität der USA. Die Ratingagentur Moody's hatte neue Prognosen herausgegeben, in denen mit einem höheren Defizit und höheren Zinsen für die USA gerechnet wurde.

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Der Dollar gab die Vortagesgewinne wieder ab, der Dollar-Index sank um 0,3 Prozent - auch belastet von der Warnung von Moody's.

Am Erdölmarkt hielten sich die Schlagzeilen um den Wachstum und damit auch Nachfrage dämpfenden Protektionismus der USA und mögliche sanktionsbedingte Angebotsverknappungen die Waage. Die Goldpreise erreichten Allzeithochs. Zuletzt kletterte der Preis der Feinunze am Spotmarkt um 1,3 Prozent. Nach Einschätzung von Marktanalyst Fawad Razaqzada von Forex.com trieb die Angst vor einer Eskalation der Handelsspannungen Anleger in den vermeintlich sicheren Gold-Hafen. Auch die Dollar-Schwäche half dem Edelmetall.

Neben Auto- auch Technologietitel im Fokus

Neben den Automobiltitel standen unter den Einzelaktien Technologiewerte im Blick. Die USA hatten etwa 80 Unternehmen, darunter mehr als 50 in China, ihrer Exportkontrollliste hinzugefügt. Ohne Regierungsgenehmigung dürfen diese Unternehmen keine US-Technologie kaufen. Für Nvidia-Aktien ging es nach dem deutlichen Vortagesminus um weitere 2,1 Prozent nach unten. "Dass Nvidia in den Handelsstreit zwischen den USA und China verwickelt wird, ist eine negative Entwicklung", sagte Analyst Gil Luria von D.A. Davidson.

Die Papiere des Klebstoffherstellers H.B. Fuller stiegen um 5,9 Prozent. Das Unternehmen hatte im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Gamestop brachen mit Plänen einer umfangreichen Wandelanleihe um 22,1 Prozent ein. Nach schwachen Geschäftszahlen stürzten Jefferies Financial Group um 9,9 Prozent ab. Auch TD Synnex (-14,3%) enttäuschte mit dem Zahlenausweis. Concentrix überraschte dagegen positiv mit Geschäftszahlen und Ausblick, der Kurs schoss um 42,4 Prozent nach oben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 42.299,70 -0,4% -155,09 -0,2%

S&P-500 5.693,31 -0,3% -18,89 -2,9%

NASDAQ Comp 17.804,03 -0,5% -94,98 -7,3%

NASDAQ 100 19.798,62 -0,6% -118,37 -5,2%

·DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:04 % YTD

·EUR/USD 1,0796 +0,5% 1,0738 1,0777 +3,7%

·EUR/JPY 163,0775 +1,0% 161,4205 162,2090 -0,9%

·EUR/CHF 0,9519 +0,3% 0,9492 0,9524 +1,6%

·EUR/GBP 0,8336 -0,0% 0,8340 0,8366 +0,9%

·USD/JPY 151,0525 +0,5% 150,3255 150,5110 -4,5%

·GBP/USD 1,2951 +0,6% 1,2876 1,2883 +2,8%

·USD/CNY 7,1828 -0,1% 7,1865 7,1882 -0,3%

·USD/CNH 7,2699 -0,1% 7,2769 7,2788 -0,7%

·AUS/USD 0,6302 +0,3% 0,6283 0,6301 +1,5%

·Bitcoin/USD 87.167,75 +0,4% 86.840,35 86.651,10 -6,9%

·

·ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

·WTI/Nymex 69,87 69,65 +0,3% 0,22 -4,5%

·Brent/ICE 73,98 74 -0,0% -0,02 -2,3%

·

·METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

·Gold 3057,37 3019,33 +1,3% 38,05 +15,1%

·Silber 31,91 31,32 +1,9% 0,59 +12,2%

·Platin 915,01 909,53 +0,6% 5,48 +3,9%

·Kupfer 5,12 5,24 -2,3% -0,12 +26,2%

·YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 27, 2025 16:12 ET (20:12 GMT)

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