MÄRKTE USA/Wall Street von Verunsicherung gebremst
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DOW JONES--Wenig verändert hat sich die Wall Street zur Wochenmitte präsentiert. Neben den zuletzt gestiegenen Rentenrenditen verunsicherte vor allem der designierte US-Präsident Donald Trump. Nach zuletzt widersprüchlichen Schlagzeilen zur Zollpolitik verschreckte nun ein Bericht, wonach Trump die Einführung neuer Importzölle per Notstandsdekret mit Verweis auf die Nationale Sicherheit in Erwägung ziehe. Damit drohen neue Zölle prinzipiell ab dem ersten Tag der Amtseinführung. Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 42.635 Punkte, der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent - der Nasdaq-Composite notierte 0,1 Prozent im Minus. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.194 (Dienstag 933) Kursgewinner, 1.594 (1.881) -verlierer und 52 (34) unveränderte Aktien.
Mit dem am Abend veröffentlichten Fed-Protokoll der Dezember-Sitzung nahm die Zinsdebatte zunächst nicht wieder Fahrt auf, das könnte sich aber mit dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag ändern. "Die Fed hatte bereits davor gewarnt, dass es in diesem Jahr wahrscheinlich nur zwei Senkungen geben wird, während im September noch vier prognostiziert worden waren, aber es gibt Spekulationen, dass dies auf nur eine reduziert werden könnte, wenn der Preisdruck anhält", so die Analysten von Hargreaves Lansdown. Das Fed-Sitzungsprotokoll untermauerte das langsamere Tempo im anstehenden Zinssenkungszyklus, brachte aber kaum neue Erkenntnisse. Die Fed-Vertreter sahen Risiken einer höher als erwartet ausfallenden Inflation - teilweise aufgrund potenzieller Zölle durch den designierten Präsidenten Donald Trump. Auf der Januar-Sitzung dürften die Zinsen stabil gehalten werden.
Die Sorge vor einem weniger aggressiven Zinssenkungszyklus lud nicht zu Käufen am Aktienmarkt ein, zumal dieser am Donnerstag wegen des Gedenkens an den verstorbenen Ex-Präsidenten Jimmy Carter geschlossen bleibt. Die Daten des Tages zeigten keinen klaren Trend auf und führten daher kaum zu neuen Erkenntnissen in der Zinsdebatte. Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft war im Dezember etwas schwächer gestiegen als erwartet, wie aus dem ADP-Arbeitsmarktbericht hervorging. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung nahm entgegen den Erwartungen aber nicht zu.
Nach dem jüngsten Anstieg kamen die Rentenrenditen nun zurück, nachdem die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erstmals seit Frühling über die Marke von 4,7 Prozent gesprungen war. Die Verunsicherung am Markt habe dann zu leichtem Kaufinteresse bei Rentenpapieren geführt, hieß es.
Dollar sehr fest
Der Dollar setzte seine jüngste Aufwärtsbewegung fort: der Dollar-Index kletterte um 0,5 Prozent - befeuert von Spekulationen auf ein falkenhaftes Sitzungsprotokoll der US-Notenbank nach zuletzt starken Konjunkturdaten. Da sich die Spekulationen bewahrheiteten, verteidigte der Greenback seine Aufschläge im Nachklapp auf das Protokoll.
Die Ölpreise drehten ins Minus, obwohl sich die Rohöllagerbestände in den USA auf Wochensicht verringert hatten. Als Belastung für die Erdölpreise machten Händler den überraschend drastischen Anstieg der Benzinbestände aus. Offenbar hatten Raffinerien verstärkt Öl nachgefragt, um Kraftstoffe zu produzieren, für die es aber dann keine entsprechende Nachfrage gab. Außerdem belastete der feste Dollar. "Das Bild bleibt unklar, da die bevorstehende Trump-Präsidentschaft scharfe Kontraste in der Handelspolitik, Geopolitik und den Konjunkturplänen einführt", sagte Marktanalyst Fawad Razaqzada von StoneX. Er sprach von einem eher bärischen Ausblick für Rohöl.
Der Goldpreis legte indes um 0,5 Prozent zu - auch hier sprachen Marktteilnehmer von einem steigenden Bedürfnis nach vermeintlicher Sicherheit. Trump hatte zuletzt Ansprüche auf den Panama-Kanal, Grönland und sogar Kanada geäußert.
Chipwerte mit Abgaben
Nach den starken Foxconn-Zahlen kam ein Stimmungsdämpfer für den Technologiesektor von Samsung. Der Konzern rechnete weiterhin mit einem schleppenden Wachstum der Quartalsgewinne. Im Schlussquartal hatten die Gewinne die Markterwartungen deutlich verfehlt. Samsung räumte ein, dass das Kerngeschäft mit Speicherchips und Smartphones schwach geblieben sei. Die Aktien von Intel verloren 0,6 Prozent - Micron Technology und Advanced Micro Devices (AMD) büßten 2,5 bzw. 4,3 Prozent ein. AMD waren zudem von der HSBC abgestuft wurden.
Die Exxon-Aktie verlor 1,7 Prozent. Der Ölkonzern erwartet, dass die gesunkenen Ölpreise die Gewinne im vierten Quartal belasten werden. Goodyear Tire & Rubber (-1,2%) plant den Verkauf ihrer Marke Dunlop an das japanische Unternehmen Sumitomo Rubber Industries für rund 700 Millionen Dollar.
Titel von Anbietern im Bereich Quantenrechnern brachen ein: D-Wave Quantum um 36,1 Prozent, Quantum Computing um 43,3 Prozent und Rigetti Computing um 45,4 Prozent. Laut Nvidia sind "sehr nützliche" Quantencomputer erst in 15 bis 30 Jahren realisierbar.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 42.635,20 +0,3% 106,84 +0,2%
S&P-500 5.918,23 +0,2% 9,20 +0,6%
Nasdaq-Comp. 19.478,88 -0,1% -10,80 +0,9%
Nasdaq-100 21.180,97 +0,0% 7,92 +0,8%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,27 -1,9 4,29 3,4
5 Jahre 4,45 -2,3 4,47 7,0
7 Jahre 4,56 -1,1 4,58 8,4
10 Jahre 4,68 -0,7 4,68 10,5
30 Jahre 4,92 -0,2 4,92 13,5
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:30 Di, 17:00 % YTD
EUR/USD 1,0318 -0,2% 1,0341 1,0373 -0,4%
EUR/JPY 163,41 -0,0% 163,41 163,81 +0,3%
EUR/CHF 0,9403 -0,0% 0,9408 0,9417 +0,2%
EUR/GBP 0,8345 +0,7% 0,8292 0,8300 +0,8%
USD/JPY 158,38 +0,2% 158,02 157,89 +0,7%
GBP/USD 1,2365 -0,9% 1,2472 1,2499 -1,2%
USD/CNH (Offshore) 7,3523 +0,2% 7,3473 7,3394 +0,2%
Bitcoin
BTC/USD 94.069,40 -3,2% 95.467,55 97.766,60 -0,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 73,32 74,25 -1,3% -0,93 +2,2%
Brent/ICE 76,18 77,05 -1,1% -0,87 +1,8%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 45,1 47,92 -5,9% -2,82 -5,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.662,52 2.648,69 +0,5% +13,84 +1,5%
Silber (Spot) 30,09 30,08 +0,1% +0,02 +4,2%
Platin (Spot) 957,88 956,75 +0,1% +1,13 +5,6%
Kupfer-Future 4,25 4,17 +1,8% +0,08 +6,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 08, 2025 16:09 ET (21:09 GMT)
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