MÄRKTE USA/Wall Street mit Zoll- und Geldpolitik kaum verändert

11.02.25 22:09 Uhr

DOW JONES--Wenig verändert haben sich die US-Börsen am Dienstag gezeigt - gebremst von der Zoll- und Geldpolitik. US-Präsident Donald Trump hatte seine Zollpläne konkretisiert. Ab dem 4. März sollen Stahl- und Aluminiumimporte in die USA mit 25 Prozent verzollt werden. Daneben lasteten steigende Marktzinsen auf den Aktienkursen. US-Notenbankgouverneur Jerome Powell stellte weitere Zinssenkungen zumindest kurzfristig in Frage. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 44.594 Punkte, der S&P-500 stagnierte und der Nasdaq-Composite gab 0,4 Prozent nach. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.359 (Montag: 1.664) Kursgewinner, 1.420 (1.119) -verlierer und 64 (64) unveränderte Aktien.

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"In diesem Stadium haben Händler wenig Klarheit darüber, wie weit Trumps Zollpolitik gehen wird, ob sie hauptsächlich eine Verhandlungstaktik ist oder sie einen länger andauernden wirtschaftlichen Einfluss haben wird", sagte Marktstrategin Kathleen Brooks von XTB. Die US-Notenbank muss die Geldpolitik nach den Worten ihres Chairman Powell nicht rasch weiter lockern, wie dieser in seiner Anhörung im Bankenausschuss des Senats äußerte. Bereits zuvor war befürchtet worden, dass die protektionistische Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten die Inflation nach oben treiben wird, was der Fed wiederum Zinssenkungen erschweren dürfte. Powell wollte sich aber nicht explizit zur Wirtschaftspolitik Trumps äußern.

Stahltitel weiter auf dem Vormarsch

Die höheren Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium gaben den Branchenaktien erneut Auftrieb. Sie waren bereits am Vortag stark gesucht gewesen. Nucor stiegen um weitere 0,4 Prozent und United States Steel um 1,4 Prozent, Cleveland-Cliffs drehten allerdings nach der Vortagesrally mit Gewinnmitnahmen 4,6 Prozent ins Minus.

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Intel zogen um 6,1 Prozent an. US-Vizepräsident JD Vance hatte angekündigt, die US-Regierung werde dafür Sorgen tragen, dass die anspruchsvollsten KI-Halbleiter in den USA gefertigt würden. Der Halbleiterkonzern baut gerade seine nationalen Fertigungskapazitäten in den USA aus.

Coca-Cola hatte die Markterwartungen übertroffen und erwartet für dieses Jahr weiteres Wachstum; die Aktie gewann 4,7 Prozent. Auch Geschäftszahlen und Ausblick von Dupont (+6,8%) überzeugten. Der Krankenversicherer Humana (-3,5%) hatte ebenfalls überraschend gut abgeschnitten, der Ausblick enttäuschte aber.

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Die Papiere des Ölraffineriebetreibers Phillips 66 verbesserten sich um 4,7 Prozent. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge hat die Investmentgesellschaft Elliott eine Beteiligung im Wert von über 2,5 Milliarden Dollar an dem Unternehmen aufgebaut.

Shopify stiegen nach positiven Geschäftszahlen des kanadischen Online-Händlers um 3,1 Prozent. Lattice Semiconductor springen um 7,7 Prozent nach oben, Viertquartalszahlen und Ausblick des Herstellers von Halbleiterbauelementen toppten die Markterwartungen. Fluence Energy brachen um 46,4 Prozent ein, der Energiespeicherspezialist weitete den Verlust aus. Marriott International gaben nach schwacher Prognose des Hotelbetreibers 5,4 Prozent ab. Die Titel des Technologieunternehmens Harmonic stürzten um 15,3 Prozent ab, auch hier verschreckte der Ausblick.

Der US-Dollar neigte zur Schwäche, der Dollar-Index büßte 0,4 Prozent ein. Devisenstrategin Jane Foley von der Rabobank sah für den Greenback nur begrenztes Abwärtspotenzial, selbst wenn die US-Inflationsdaten am Mittwoch niedriger als erwartet ausfallen sollten.

Fed belastet Anleihen

Am Rentenmarkt zogen die Renditen nach der Zollentscheidung der US-Regierung an. Zudem wurden die Rentennotierungen von Powell belastet. Dieser kündigte an, dass die Fed die Verkleinerung ihrer Bilanz fortsetzen - also Staatsanleihen auf den Markt werfen - werde. Auch Äußerungen von Trump zu Schuldenverpflichtungen könnten zu Verkäufen geführt haben. Trump hatte angedeutet, diese seien niedriger als angenommen, was möglicherweise implizieren könnte, dass einige Zahlungen ignoriert werden könnten. Sollte es mehr solcher Äußerungen geben, hätten Marktteilnehmer kaum eine andere Wahl, als US-Staatsanleihen einen höheren Risikoaufschlag beizumessen und möglicherweise sogar ihre Bestände zu veräußern, sagte Marktstratege Michael Brown von Pepperstone.

Die höheren Marktzinsen belasteten den Goldpreis, der aber in der Nähe seines Rekordhochs verharrte. Die Ölpreise wurden von geopolitischen Spannungen gestützt, wie Marktteilnehmer unter Verweis auf den wackeligen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas berichteten. Zudem gebe es Hinweise auf ein knapperes Angebot. Einem Bericht zufolge ist die russische Ölförderung im Januar weiter zurückgegangen und hat die von der Opec festgelegte Quote unterschritten.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 44.593,65 +0,3% 123,24 +4,8%

S&P-500 6.068,50 +0,0% 2,06 +3,2%

Nasdaq-Comp. 19.643,86 -0,4% -70,41 +1,7%

Nasdaq-100 21.693,52 -0,3% -63,21 +3,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,29 +1,2 4,28 4,8

5 Jahre 4,37 +3,3 4,34 -1,1

7 Jahre 4,45 +3,8 4,42 -2,6

10 Jahre 4,54 +4,3 4,49 -3,4

30 Jahre 4,75 +3,5 4,72 -2,9

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:11 Mo, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,0363 +0,5% 1,0304 1,0311 +0,1%

EUR/JPY 158,06 +1,0% 156,57 156,42 -3,0%

EUR/CHF 0,9465 +0,8% 0,9393 0,9391 +0,9%

EUR/GBP 0,8326 -0,1% 0,8341 0,8327 +0,6%

USD/JPY 152,54 +0,4% 151,94 151,70 -3,1%

GBP/USD 1,2446 +0,6% 1,2353 1,2382 -0,5%

USD/CNH (Offshore) 7,3085 -0,0% 7,3107 7,3107 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 95.289,80 -2,2% 98.410,65 97.088,00 +0,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,19 72,32 +1,2% +0,87 +2,7%

Brent/ICE 76,92 75,87 +1,4% +1,05 +3,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 56,415 58,24 -3,1% -1,83 +15,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.897,80 2.908,13 -0,4% -10,33 +10,4%

Silber (Spot) 31,82 32,05 -0,7% -0,23 +10,2%

Platin (Spot) 988,05 993,35 -0,5% -5,30 +8,9%

Kupfer-Future 4,59 4,71 -2,5% -0,12 +14,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 11, 2025 16:10 ET (21:10 GMT)

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