MÄRKTE USA/Wall Street in Lauerstellung
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DOW JONES--Nach den deutlichen Vortagesaufschlägen scheint die Luft an der Wall Street am Freitag raus zu sein. Der Aktienterminmarkt lässt auf eine knapp behauptete Handelseröffnung am Kassamarkt schließen. Investoren versuchten sich einen Reim auf die Pläne von US-Präsident Donald Trump zu sogenannten reziproken Zöllen zu machen. Kern des Memos, dass Trump am Vortag unterzeichnete, ist die Auslotung von Mechanismen zu Zöllen und Gegenzöllen. Es geht aber auch um die individuelle Angleichung von Abgaben gegen jedes Land, das derzeit Importe aus den USA besteuert.
Der designierte Handelsminister Howard Lutnick will die Pläne bis zum 1. April vorlegen. Letztlich bleibt vieles noch offen. Am Markt hätten die Pläne die Idee verfestigt, dass Trump seine Zollpläne möglicherweise abschwächen könnte - wie er es bereits zuvor mit Kanada und Mexiko getan habe, heißt es mit Blick auf die Frist bis zum 1. April.
"Aus Marktsicht, wie sollen Händler dies einpreisen? Die kurze Antwort auf diese Frage ist, dass sie nicht bereit sind, dies zu tun", sagt Analystin Kathleen Brooks von XTB. Bewegungen sowohl bei Aktien als auch Anleihen deuteten daraufhin, dass sich Investoren derzeit nicht um Trumps Zölle sorgten. Doch für Kauflust sorgten die Pläne aktuell aber auch nicht, heißt es von anderer Seite.
Nachdem die in dieser Woche veröffentlichten Inflationsdaten auf Verbraucher- und Erzeugerbasis kaum Schrecken verursacht haben, obwohl beide Datenreihen höher als gedacht ausgefallen waren, sehen Händler den anstehenden Import- und Exportpreisen gelassen entgegen. Mehr Bewegung könnte die noch vorbörslich zur Veröffentlichung anstehende Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsatz nach sich ziehen.
Nach zwei Tagen heftiger Ausschläge beruhigt sich die Lage am Rentenmarkt wieder. Notierungen und Renditen zeigen sich ähnlich bewegungsarm wie der Aktienmarkt. Laut Pepperstone wird die "Bedrohung durch gegenseitige Zölle" noch eine Weile wie ein Damoklesschwert über den Märkten hängen. Die aktuelle Ruhe am Markt dürfte daher nicht lange Bestand haben.
Dollar weiter unter Druck
Der Dollar bleibt weiter schwach und fällt auf die tiefsten Stände seit zwei Monaten. Der Dollar-Index büßt weitere 0,3 Prozent ein. Die neue reziproke Zollpolitik von Trump mit für jedes Land individuellen Lösungen spreche nicht für ein generelles Anziehen der US-Preise, weil die Stoßrichtung auf Handelserleichterungen für US-Exporte abziele. Der Vorstoß Trumps könnte damit vielleicht sogar den Handel begünstigen, heißt es. Laut ING könnte der Euro zudem weiter anziehen, weil Trumps jüngste Zollpläne nicht auf eine unmittelbare Umsetzung zielten.
Während sich bei Gold wenig tut und der Preis des Edelmetalls damit in Schlagweite der jüngsten Rekordstände verharrt, steigen die Erdölpreise leicht. Mit den neuen Zollplänen Trumps verringere sich die Sorge vor die Konjunktur bremsenden Handelskriegen. Daher spekulierten Anleger auf eine eher anziehende Nachfrage, so eine Stimme aus dem Handel.
Intel nicht so bremsen
Intel ziehen vorbörslich um weitere 1,8 Prozent an, der Kurs hat in den vier vorangegangen Sitzungen 26 Prozent zugelegt. Die Aktie verbuchte damit die beste Viertagesrally seit November 1987. Getrieben wird der Kurs von der klaren Überzeugung der US-Regierung, dass die fortschrittlichsten Halbleiter der Welt in den USA produziert werden sollten. Intel gilt als Profiteur einer solchen Politik.
Airbnb hat im vierten Quartal wieder Gewinne eingefahren und auch beim Umsatz die Markterwartungen leicht übertroffen. Die Aktie des Online-Marktplatzes für Kurzzeitvermietungen steigt um 13,2 Prozent.
Applied Materials geben dagegen 4,7 Prozent ab, der Ausrüster der Halbleiterbranche lieferte überraschend positive Geschäftszahlen, dafür lässt der Ausblick zu wünschen übrig. Ähnlich das Bild bei Cybersicherheitsunternehmen Palo Alto Networks (-4,4%): guten Geschäftszahlen stehen einem eher mäßigen Ausblick gegenüber.
DraftKings ziehen indes um 5,5 Prozent an, der Sportwettenanbieter verbuchte zwar höhere Verluste, hob aber die Prognose an. Roku schnellen um 15,2 Prozent in die Höhe, die Streaming-Gesellschaft verbuchte unerwartet niedrigen Fehlbeträgen bei Erlösen über Markterwartung. Der Digitalspielevertreiber Gamestop (+8,2%) liefert der sehr eigenen Fangemeinde unter Anlegern mal wieder Kaufargumente: Laut einem Bericht will das Unternehmen bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen einsteigen.
Informatica brechen um über 34 Prozent ein, der Anbieter von Software zur Cloud-Datenverwaltung verschreckt mit einem schwachen Ausblick. Auch die Zielsetzung des Medizindienstleisters und Wettbewerbers der deutschen FMC, Davita, überzeugt Anleger nicht, der Kurs saust 5,1 Prozent gen Süden.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,29 -1,9 4,31 5,4
5 Jahre 4,38 -1,5 4,39 -0,2
7 Jahre 4,45 -0,8 4,46 -2,8
10 Jahre 4,53 -0,6 4,53 -4,4
30 Jahre 4,73 -3,2 4,77 -4,6
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:14 Do, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,0481 +0,1% 1,0470 1,0443 +1,2%
EUR/JPY 160,11 +0,1% 159,71 159,76 -1,7%
EUR/CHF 0,9441 -0,2% 0,9463 0,9445 +0,6%
EUR/GBP 0,8321 -0,1% 0,8330 0,8330 +0,6%
USD/JPY 152,76 -0,1% 152,54 153,02 -2,9%
GBP/USD 1,2596 +0,2% 1,2570 1,2534 +0,7%
USD/CNH (Offshore) 7,2650 -0,1% 7,2726 7,2900 -1,0%
Bitcoin
BTC/USD 96.617,45 +0,3% 96.993,50 95.728,75 +2,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,93 71,29 +0,9% +0,64 +1,0%
Brent/ICE 75,68 75,02 +0,9% +0,66 +1,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 50,595 51,01 -0,8% -0,41 +1,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.929,56 2.931,06 -0,1% -1,51 +11,6%
Silber (Spot) 33,30 32,33 +3,0% +0,98 +15,3%
Platin (Spot) 997,98 1.000,35 -0,2% -2,38 +10,0%
Kupfer-Future 4,79 4,78 +0,2% +0,01 +18,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/hab
(END) Dow Jones Newswires
February 14, 2025 08:26 ET (13:26 GMT)
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01.08.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
29.04.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
15.02.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
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