MÄRKTE USA/Gut behauptet - Zinssenkungserwartung steigt wieder

03.12.24 22:07 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Nach der Rekordjagd mit Allzeithochs beim Dow-Jones- und S&P-500-Index am Freitag und den Nasdaq-Indizes am Montag, hat die Wall Street am Dienstag eine Verschnaufpause eingelegt. Dazu dürfte der näher rückende Arbeitsmarktbericht am Freitag für Zurückhaltung gesorgt haben. Er könnte noch einmal einen entscheidenden Impuls für die Zinsentscheidung der US-Notenbanker am 18. Dezember liefern. Dazu stehen in der kommenden Woche aber auch noch neue Inflationsdaten auf dem Kalender. Gleichwohl stieg die Erwartung einer Zinssenkung wieder, am Zinsterminmarkt stieg die Wahrscheinlichkeit dafür auf über 72 Prozent von knapp 62 Prozent am Montag.

Dazu trug US-Notenbanker Christopher Waller bei. Er hatte am Vortag für eine Zinssenkung plädiert, zugleich aber darauf hingewiesen, dass unerwartet starke Wirtschaftsdaten im Vorfeld seine Meinung noch ändern könnten. Die im frühen Handelsverlauf berichtete Zahl der offenen Stellen im Oktober fiel derweil etwas höher als erwartet aus, eine Marktreaktion rief das aber nicht hervor.

Der Dow-Jones-Index beendete den Tag mit einem Minus von 0,2 Prozent auf 44.706 Punkte. Der S&P-500 schloss fast unverändert, die als zinsempfindlicher geltenden Nasdaq-Indizes legten bis zu 0,4 Prozent zu. Die Renditen am Anleihemarkt bewegten sich trotz der Zinsspekulation abgesehen vom kurzen Ende nach oben. Teilnehmer verwiesen auf Aussagen von Fed-Gouverneurin Adriana Kugler, die "wachsam auf neue Risiken achten" will, die die Fortschritte bei der Inflation zunichtemachen könnten. Die anziehenden Marktzinsen stützten den Dollar, der im späten Handel sein Tagesminus eingrenzte. Der Dollarindex büßte 0,1 Prozent ein.

Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.144 (Montag: 1.300) Kursgewinner und 1.654 (1.493) -verlierer. Unverändert schlossen 54 (61) Titel.

Trump-Stimmungsdämpfer für US Steel

Bei den Einzelwerten rutschten United States Steel um 8 Prozent ab, nachdem der designierte Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social versprochen hatte, die Übernahme des Stahlunternehmens durch Nippon Steel zu verhindern.

Für Tesla ging es um 1,6 Prozent nach unten. Die Tesla-Verkäufe in China sind im November angesichts der verschärften Konkurrenz durch chinesische Rivalen um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Honeywell gaben um 1,3 Prozent nach, nachdem das Unternehmen seinen Ausblick für das Gesamtjahr erneut gesenkt hatte als Folge von Investitionen in eine neue strategische Vereinbarung mit dem Flugzeughersteller Bombardier. Bombardier legten in Toronto um 3,7 Prozent zu.

General Motors zieht sich aus einem fast fertig gestellten Werk für Elektrofahrzeugbatterien zurück und verkauft seinen Anteil an den koreanischen Partner LG Energy Solution. GM verloren 2,5 Prozent.

AT&T stiegen um 4,6 Prozent. Vor seinem Investorentag kündigte der Mobilfunkanbieter an, in den nächsten drei Jahren mehr als 40 Milliarden Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückgeben zu wollen. Dazu erhöhte AT&T die Gewinnprognose.

Apple zogen um 1,3 Prozent an. Wie die Analysten der Bank of America mit Bezug auf Daten von Sensortower berichteten, verzeichnete Apple im ersten Quartal einen Anstieg der Einnahmen im App-Store um 15 Prozent.

Zscaler verloren 4,7 Prozent. Zwar verringerte der Experte für Informationssicherheit den Verlust und verzeichnete einen höheren Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres, allerdings entspricht der Ausblick lediglich den Erwartungen.

Janux Therapeutics explodierten um knapp 50 Prozent nach ermutigenden Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnissen in Erweiterungsstudien eines Prostatapräparats. Transmedics senkte den Ausblick. Der Kurs des Medizintechnikunternehmens verlor darauf 16,1 Prozent.

Ölpreise steigen deutlich

Die Ölpreise stiegen im Vorfeld der Opec+-Sitzung zur weiteren Förderpolitik am Donnerstag kräftig um bis zu 2,7 Prozent. Der Markt gehe davon aus, dass die geplante Produktionserhöhung über den Januar 2025 hinaus verschoben werde, um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Preise zu schützen, so ANZ Research.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 44.705,53 -0,2% -76,47 +18,6%

S&P-500 6.049,88 +0,0% 2,73 +26,8%

Nasdaq-Comp. 19.480,91 +0,4% 76,96 +29,8%

Nasdaq-100 21.229,32 +0,3% 64,72 +26,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,17 -1,0 4,18 -24,7

5 Jahre 4,11 +2,8 4,08 10,7

7 Jahre 4,17 +2,4 4,14 19,8

10 Jahre 4,23 +3,2 4,19 34,6

30 Jahre 4,40 +4,8 4,36 43,5

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:18 Uhr Mo, 17:03 % YTD

EUR/USD 1,0507 +0,1% 1,0495 1,0465 -4,9%

EUR/JPY 157,07 +0,0% 157,37 156,87 +0,9%

EUR/CHF 0,9313 +0,0% 0,9315 0,9295 +0,4%

EUR/GBP 0,8293 -0,0% 0,8292 0,8291 -4,4%

USD/JPY 149,48 -0,0% 149,96 149,90 +6,1%

GBP/USD 1,2671 +0,1% 1,2657 1,2622 -0,4%

USD/CNH (Offshore) 7,2979 +0,2% 7,2923 7,2950 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 95.688,20 +0,3% 95.510,10 97.059,80 +119,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,97 68,10 +2,7% +1,87 +0,0%

Brent/ICE 73,66 71,83 +2,5% +1,83 -0,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 48,455 48,54 -0,2% -0,08 +26,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.642,60 2.636,52 +0,2% +6,08 +28,1%

Silber (Spot) 31,03 30,51 +1,7% +0,52 +30,5%

Platin (Spot) 953,50 947,50 +0,6% +6,00 -3,9%

Kupfer-Future 4,14 4,08 +1,6% +0,07 +4,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 03, 2024 16:08 ET (21:08 GMT)

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