MÄRKTE EUROPA/Widerstandsfähig - Kapital fließt nach Europa

22.04.25 12:15 Uhr

DOW JONES--Europas Börsen können sich der schwachen Vorlage der US-Börsen am Dienstag zunehmend entziehen. Der DAX notiert am Mittag mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 21.145 Punkte etwas leichter. Der Euro-Stoxx-50 gibt noch um 0,3 Prozent nach. Damit wurden die stärkeren Abschläge zur Eröffnung zum Kauf genutzt. "Das Kapital fließt nach Europa", so ein Marktteilnehmer. Davon profitiert der Euro, der über die Osterfeiertage an die Marke von 1,15 Dollar gestiegen ist. Zudem kommen die Zinsen deutlich zurück, und zwar sowohl am langen als auch am kurzen Ende.

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"Die Kapitalzuflüsse drücken auf die Sätze, und der feste Euro heizt über importierte Preisstabilität die Zinssenkungsfantasie weiter an", so ein Marktteilnehmer. Ausgelöst wird der Kapitalzustrom vom erodierenden Vertrauen in den Dollar mit dem, wie ein Händler sagt, wirtschafts-, finanz- und geldpolitischem Chaos der Trump-Regierung in den USA.

Besonders negativ für die US-Märkten werden die andauernden Attacken von US-Präsident Donald Trump auf den Präsidenten der US-Notenbank, Jerome Powell, gesehen. "Mr. Too Late" solle unverzüglich die Zinsen senken, um Schaden von der US-Wirtschaft abzuwenden. An den Märkten wird befürchtet, dass Trump Powell entlassen könnte. Die US-Notenbank unter Powell gilt an den Börsen als einer der wichtigsten Stabilitätsanker. Als solcher erweist sich nun das Gold: Die Feinunze wurde am Morgen erstmals mit 3.500 Dollar gehandelt, aktuell fällt sie wieder etwas zurück auf 3.460 Dollar.

Zinssensitive Aktien gefragt

Bei den Branchen in Europa ist das Bild nun uneinheitlich. Gefragt sind vor allem zinssensitive Aktien: Der Stoxx-Branchenindex der Immobilienwerte steigt um 1,2 Prozent, der Index der Versicherer um 1,1 Prozent und der Index der Telekom-Konzerne um 1 Prozent. Aber auch der Bankenindex steht mit einem Plus von 0,8 Prozent auf der Gewinnerseite.

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Dagegen fällt der Index der Technologiewerte nach den hier besonders schwachen US-Vorlagen um 1,4 Prozent. Der Index der Pharmatitel gibt um 0,7 Prozent nach, der Index der Industrieaktien um 1 Prozent.

SAP vor Zahlen schwach

Im DAX wird ein Vorstoß in die Pluszone vor allem von SAP verhindert. Der Kurs des Index-Schwergewichts verliert 3,9 Prozent. Am Abend legt SAP Zahlen für das erste Quartal vor. Der Softwarekonzern hat sich bisher weitgehend immun gegenüber dem trüben Wirtschaftsumfeld gezeigt, denn in den IT-Abteilungen der Kunden steht die Cloud-Migration weit oben. "Ein positiver Verlauf der Berichtssaison hätte das Potenzial, Vertrauen in den Aktienmarkt zurückzubringen", so QC Partners.

Für die Aktie von Novo Nordisk geht es 7 Prozent nach unten. Die Aktie wird belastet von Testergebnissen der oral einzunehmenden Abnehmpille Orforglipron von Eli Lilly. Laut Eli Lilly sind die Ergebnisse der kritischen Phase-III-Stufe statistisch signifikant ausgefallen. Damit könnte Novo Nordisk schon bald weitere Konkurrenz erwachsen.

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Rheinmetall geben 3 Prozent ab, Siemens Energy 1,8 Prozent. Auf der anderen Seite gewinnen VW 2 Prozent, Vonovia 1,7 Prozent und Commerzbank 1,9 Prozent. Bayer ziehen um 2,4 Prozent an. CEO Bill Anderson hat auf der vorab veröffentlichten Rede für die Hauptversammlung des Pharmakonzerns einen Ausstieg aus dem Glyphosat-Geschäft in den USA nicht ausgeschlossen. "Wir kommen sogar langsam an einen Punkt, an dem uns die Klageindustrie zwingen könnte, die Vermarktung dieses systemkritischen Produktes einzustellen", so Anderson. Im Handel heißt es, die Aussagen könnten Spekulationen über einen Verkauf von Monsanto wieder aufleben lassen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.920,16 -0,3% -15,18 +0,8%

Stoxx-50 4.208,69 -0,6% -24,44 -1,8%

DAX 21.144,94 -0,3% -60,92 +6,5%

MDAX 27.174,17 +0,1% 25,75 +6,1%

TecDAX 3.395,61 -0,5% -17,24 -0,1%

SDAX 15.078,88 -0,2% -29,03 +10,2%

CAC 7.264,14 -0,3% -21,72 -1,3%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1500 -0,1% 1,1510 1,1484 +11,2%

EUR/JPY 161,3870 -0,4% 162,1035 161,8675 -0,5%

EUR/CHF 0,9320 +0,2% 0,9305 0,9280 -0,4%

EUR/GBP 0,8598 -0,1% 0,8604 0,8582 +4,1%

USD/JPY 140,3455 -0,3% 140,8285 140,9460 -10,5%

GBP/USD 1,3375 -0,1% 1,3383 1,3382 +6,8%

USD/CNY 7,2099 +0,1% 7,2060 7,2060 -0,0%

USD/CNH 7,3169 +0,3% 7,2937 7,2946 -0,5%

AUS/USD 0,6403 -0,1% 0,6412 0,6412 +3,6%

Bitcoin/USD 88.597,90 +1,5% 87.297,40 88.061,60 -6,4%

ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,52 62,68 +1,3% 0,84 +1,6%

Brent/ICE 67,34 66,47 +1,3% 0,87 -9,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3466,47 3422,35 +1,3% 44,12 +30,4%

Silber 28,44 28,43 +0,0% 0,01 +1,5%

Platin 846,73 839,26 +0,9% 7,47 -4,1%

Kupfer 4,76 4,73 +0,6% 0,03 +17,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 22, 2025 06:16 ET (10:16 GMT)

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DatumRatingAnalyst
22.04.2025Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
15.04.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
09.04.2025Rheinmetall BuyJefferies & Company Inc.
09.04.2025Rheinmetall BuyDeutsche Bank AG
02.04.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
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22.04.2025Rheinmetall OverweightJP Morgan Chase & Co.
15.04.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
09.04.2025Rheinmetall BuyJefferies & Company Inc.
09.04.2025Rheinmetall BuyDeutsche Bank AG
02.04.2025Rheinmetall BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
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26.03.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
04.03.2025Rheinmetall HoldWarburg Research
21.02.2025Rheinmetall NeutralUBS AG
17.02.2025Rheinmetall NeutralUBS AG
23.01.2025Rheinmetall NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
14.06.2019Rheinmetall ReduceOddo BHF
25.01.2017Rheinmetall SellDeutsche Bank AG
06.11.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
12.08.2015Rheinmetall SellS&P Capital IQ
01.06.2015Rheinmetall verkaufenCredit Suisse Group

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