MÄRKTE EUROPA/Konsolidierungstag - Warten auf SAP

21.10.24 12:38 Uhr

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind leichter in die Woche gestartet. Nach der Senkung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank am Donnerstag und dem kleinen Verfall am Freitag fehlen heute die Impulse. Die Begeisterung über neue Lockerungsmaßnahmen durch die chinesischen Behörden hält sich in Grenzen. Die Leitzinsen für einjährige und fünfjährige Kredite (LPR) wurden um jeweils 25 Basispunkte auf 3,1 Prozent bzw 3,6 Prozent gesenkt. Die Senkung ist aus Marktsicht keine Überraschung, zugleich gab es keine - wie erhofft - neuen Details zu den bereits angekündigten Stimuli.

Der DAX verliert am Mittag 0,7 Prozent auf 19.529 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,7 Prozent auf 4.953 nach unten. Nur der Sektor der Öl und Gaswerte sowie die Minenwerte notieren im Plus, alle anderen Sektoren notieren leichter.

Am Devisenmarkt startet der Euro kaum verändert bei 1,0850 Dollar in die Woche. Leicht nach oben geht es auch mit dem Ölpreis, während der Goldpreis auf Rekordkurs bleibt. Während Ökonomen allgemein erwarten, dass die Geldpolitik in den kommenden Monaten weiter gelockert wird, ist es zweifelhaft, dass die Maßnahmen der PBoC allein die Kreditnachfrage stark ankurbeln werden, da das Vertrauen und die Bereitschaft zur Kreditaufnahme weiterhin schwach sind. Um das Nachfrageproblem zu lösen, müssten wahrscheinlich auch fiskalische Anreize zur Hilfe kommen.

SAP legt am Abend Zahlen vor

Die Nachrichtenlage ist zu Wochenbeginn dünn. Die Berichtssaison nimmt allerdings in der laufenden Woche an Fahrt auf, aus dem Stoxx-600 legen 97 Unternehmen ihr Zahlen vor.. Nachbörslich veröffentlicht Metro ihren Zwischenbericht, auch präsentiert SAP kurz nach 22:00 Uhr die Zahlen zum dritten Quartal. SAP scheint von der schwachen Konjunktur unbeeinflusst zu sein. Der Konzern hat das Wachstum seines Cloud-Geschäfts im dritten Quartal den Analystenerwartungen zufolge nahtlos fortgesetzt. Auch leichte Störfaktoren wie Ermittlungen in den USA und der Abgang von drei Vorständen werfen den Walldorfer Softwareriesen nicht aus der Bahn. Am Dienstag folgt dann die Deutsche Börse. Die bislang veröffentlichten Geschäftsberichte lassen noch keine ernsthaften Rückschlüsse über den Verlauf der Berichtssaison zu.

Der französische Automobilzulieferer Forvia (+7,4%) hat bereits Zahlen vorgelegt, laut Bernstein handelt es sich um ermutigende Drittquartalszahlen. Die Umsätze seien zwar einen Tick unter den Schätzungen ausgefallen, allerdings hätten sich die beiden wichtigsten Sparten besser als erwartet entwickelt. Schwach habe sich Clean Mobility gezeigt, was allerdings vor allem auf die Schwäche von Stellantis in Nordamerika und Europa zurückzuführen sei. Positiv hebt Bernstein auch den Auftragseingang von Forvia hervor.

Sanofi verhandelt exklusiv mit CD&R über Opella-Beteiligung

Wie erwartet hat Sanofi exklusive Gespräche über den Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an der Consumer-Healthcare-Einheit Opella mit Clayton Dubilier & Rice (CD&R) aufgenommen. Aus Marktsicht ist dies keine Überraschung, genauso wenig wie die Nachricht, dass der französische Staat eine kleine Beteiligung an Opella aufgebaut hat, um Einfluss auf die Gespräche zu nehmen. Sanofi geben an der Pariser Börse um 0,9 Prozent nach.

Mit Abgaben von 1,7 Prozent geht es für BBVA wesentlich kräftiger nach unten als für den europäischen Bankensektor (-0,6%) insgesamt. Hintergrund dürfte ein Bericht in der "FT" sein, laut dem GQG Partners, einer der größten Anteilseigner der spanischen Bank, seine Beteiligung über die Sommermonate vollständig abgebaut haben soll. Hintergrund soll der Versuch von BBVA gewesen sein, Sabadell zu übernehmen, ein Plan, der bei dem Aktionär auf Ablehnung stieß.

Daneben sorgen Analysten für Kursbewegungen: Infineon fallen um 2,4 Prozent nach einer Herunterstufung auf Equalweight durch Morgan Stanley. Angesichts der Gegenwinde auf dem Automobilmarkt sehen die Analysten Herausforderungen für das Infineon-Wachstum im Geschäftsjahr 2025. Daneben hat Jefferies die Einstufung für Munich Re (-2%) auf Hold gesenkt. Mit dem Erreichen neuer Allzeit-Hochs der Munich-Re-Aktie in der Vorwoche - selbst nach Hurrikan "Milton" - kommen die Analysten von Jefferies zu dem Schluss, dass es wenig Potenzial für steigende Konsensschätzungen gibt.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.952,54 -0,7% -33,73 +9,5%

Stoxx-50 4.469,55 -0,4% -15,70 +9,2%

DAX 19.528,78 -0,7% -128,59 +16,6%

MDAX 27.323,67 -0,0% -12,67 +0,7%

TecDAX 3.415,73 -0,5% -18,81 +2,4%

SDAX 13.981,46 -0,2% -31,89 +0,2%

FTSE 8.345,99 -0,1% -12,26 +8,1%

CAC 7.558,15 -0,7% -54,90 +0,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,00 +3,9 3,96 -42,4

5 Jahre 3,93 +5,0 3,88 -6,8

7 Jahre 4,03 +5,4 3,97 5,8

10 Jahre 4,13 +5,3 4,08 25,1

30 Jahre 4,43 +3,8 4,40 46,5

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:45 Uhr Fr, 17:07 % YTD

EUR/USD 1,0847 -0,2% 1,0861 1,0859 -1,8%

EUR/JPY 162,74 +0,1% 162,19 162,41 +4,6%

EUR/CHF 0,9381 -0,2% 0,9395 0,9396 +1,1%

EUR/GBP 0,8331 +0,0% 0,8327 0,8330 -4,0%

USD/JPY 150,04 +0,3% 149,33 149,55 +6,5%

GBP/USD 1,3019 -0,2% 1,3044 1,3036 +2,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1258 +0,1% 7,1178 7,1188 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 68.386,45 -0,5% 69.040,20 68.325,55 +57,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,61 69,22 +2,0% +1,39 -0,1%

Brent/ICE 74,04 73,06 +1,3% +0,98 -1,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 40,145 39,39 +1,9% +0,76 +7,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.730,76 2.721,60 +0,3% +9,16 +32,4%

Silber (Spot) 33,99 33,71 +0,8% +0,28 +43,0%

Platin (Spot) 1.017,38 1.016,95 +0,0% +0,43 +2,6%

Kupfer-Future 4,43 4,38 +1,0% +0,04 +12,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 21, 2024 06:39 ET (10:39 GMT)

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