ASML-Aktie mit Erholungsversuch: ASML kämpft nach enttäuschendem Q3 mit Widerständen
ASML enttäuschte im dritten Quartal mit einem drastischen Rückgang der Bestellungen, was zu deutlichen Kursverlusten führte. Kommt es nun zu einer Gegenbewegung?
Werte in diesem Artikel
• Bestellungen bei ASML sind in Q3 deutlich eingebrochen
• ASML seit geraumer Zeit unter Druck
• Folgt nun der Aufwärtstrend?
ASML-Quartalszahlen konnten nicht überzeugen
Mitte Oktober veröffentlichte ASML die Ergebnisse für das vergangene Quartal. Im dritten Quartal brachen die Bestellungen im Vergleich zum Vorquartal um mehr als die Hälfte auf 2,63 Milliarden Euro ein, während Analysten mit mehr als dem Doppelten gerechnet hatten. Der Nettoumsatz hingegen stieg um 20 Prozent auf knapp 7,5 Milliarden Euro und lag damit über den Erwartungen der Experten. Auch die Bruttomarge übertraf mit 50,8 Prozent trotz eines leichten Rückgangs die Prognosen des Marktes. Der Gewinn wuchs unter dem Strich um fast ein Drittel auf 2,08 Milliarden Euro und übertraf ebenfalls die Analystenerwartungen.
Der stark gesunkene Auftragseingang erregte jedoch branchenweit Aufmerksamkeit und führte zu deutlichen Kursrückgängen bei vielen Chipwerten. Die Aktie von ASML selbst verzeichnete nach Veröffentlichung ein zweistelliges Minus.
Für das vierte Quartal erwarte der Konzern zwar einen weiteren Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorquartal, jedoch soll die Bruttomarge erneut zurückgehen. Analysten hatten bislang mit einer höheren Bruttomarge gerechnet.
Nachdem es für die Papiere von ASML deutlich abwärts ging, wurde das Unternehmen von dem deutschen Konkurrent SAP sogar zeitweise vom europäischen Tech-Thron gestoßen. Am 16. Oktober erreichte die Marktkapitalisierung des deutschen Softwareherstellers 260 Milliarden Euro, während der Börsenwert des niederländischen Chipausrüsters auf 252 Milliarden Euro fiel.
Inzwischen konnte ASML seine Position jedoch wieder verteidigen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens betrug zuletzt 261,43 Milliarden Euro, während die Marktkapitalisierung von SAP derzeit bei 248,09 Milliarden Euro liegt.
Experten verringern Kursziele - halten jedoch an Kaufempfehlungen fest
Bisher war auch der Tenor unter den Experten klar: Zwar wurden die Schätzungen und Kursziele nach unten korrigiert, die Kaufempfehlungen blieben jedoch größtenteils bestehen. Analystin Sara Russo hat das Kursziel für ASML laut "DER AKTIONÄR" beispielsweise von 980 auf 750 Euro gesenkt, bleibt jedoch bei der Einstufung "Outperform". Nach einem "Übergangsjahr 2024" hat der Chipindustrie-Ausrüster seine Wachstumsprognose für 2025 auf moderate 16 Prozent reduziert, so die Expertin. Anleger zweifeln jedoch, ob diese Zielkorrektur ausreicht, um 2025 einen Neuanfang zu schaffen. Es könnte noch ein bis zwei Quartale dauern, bis das Vertrauen zurückkehrt. In der Zwischenzeit verzeichne ASML weiterhin ein attraktives strukturelles Wachstum. Zudem habe sich die Nachfrage aus China nach Anlagen zur Halbleiterwafer-Herstellung zuletzt besser entwickelt als erwartet, weshalb ihre Jahresschätzung möglicherweise zu konservativ sei.
Ende der Abwärtsphase in Sicht?
Der Einbruch in der vergangenen Woche kann als Fortsetzung einer übergeordneten Korrekturphase betrachtet werden, die im Juli am neuen Allzeithoch der ASML-Aktie bei 1.047 Euro begann, wie stock3 erklärt.
Mit dem Verkaufsdruck wurde nicht nur die Unterstützung bei 696 Euro durchbrochen, sondern auch die zentrale Aufwärtstrendlinie, die bis in den Herbst 2022 zurückreicht, unterschritten. Damit endete gleichzeitig die Aufwärtstrendphase seit September 2023.
Interessant sei jedoch, dass die beiden Abwärtsbewegungen von Ende August bis Anfang September und der jüngste Einbruch seit dem 15. Oktober fast die gleiche Länge aufweisen würden.
Dies könnte theoretisch auf ein vorzeitiges Ende der Abwärtsphase seit dem Allzeithoch hindeuten, falls es sich um gleich lange Ausläufer der Verkaufswelle aus dem Juli handelt. Sollte der Kurs an der 100%-Projektion der Verkaufswelle vom August bei ca. 625 Euro eine starke Erholung einleiten, wäre dies ein erstes Anzeichen für eine temporäre bullische Trendwende. Der Bereich um 623 Euro sollte dann allerdings nicht mehr unterschritten werden.
Aufgrund der übergeordneten Schwäche und der aktuellen fundamentalen Belastungen der ASML-Aktie ist es jedoch fraglich, ob ein nachhaltiger Anstieg über 707 und 728 Euro gelingen kann. Ein kurzfristiges Kaufsignal würde einen Ausbruch über 765 Euro erfordern.
Wahrscheinlicher sei jedoch, dass die Aktie nach einer kurzen technischen Gegenreaktion wieder den Abwärtstrend fortsetzt und in Richtung 566 Euro oder dem Tief aus dem September 2022 bei 532 Euro fällt. Angesichts der bisherigen Abwärtsbewegungen könnte auch ein Rückgang auf etwa 500 Euro erfolgen.
ASML-Aktie gewinnt
Letztlich zeigte sich die ASML-Aktie im EURONEXT-Handel am Dienstag tatsächlich mit einem Erholungsversuch. Zum Handelsschluss gewann das Papier 1,4 Prozent auf 666,80 Euro. Ob sich der Aufwärtstrend jedoch als nachhaltig herausstellt, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Bildquellen: ASML
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