Auf Druck von Gewerkschaft: Tesla-Fabrikarbeiter verdienen jetzt mehr
Die jüngsten Lohnerhöhungen in US-amerikanischen Tesla-Fabriken dürften auf das aggressive Auftreten der Gewerkschaft UAW zurückzuführen sein, die sich unter den Belegschaften der US-Automobilfirmen immer größerer Beliebtheit erfreut. Während Tesla in den USA unter Druck steht, tobt in Europa bereits der Arbeitskampf.
Werte in diesem Artikel
• Tesla erhöht auf Druck von Gewerkschaft UAW Löhne in Fremont-Fabrik
• Neuer UAW-Präsident verfolgt aggressive Strategie
• Tesla-Probleme in Skandinavien weiten sich aus
Tesla erhöht Gehälter in Fremont-Werk
Der Elektroautohersteller Tesla hat laut CNBC, die sich auf Informationen von Bloomberg berufen, Gehaltserhöhungen für die Fabrikarbeiter im Montagewerk in Fremont, Kalifornien, beschlossen. Ein Mitarbeiter habe bestätigt, dass das Unternehmen kürzlich Lohnerhöhungen durchgeführt habe. CNBC hatte bereits im Dezember 2023 über Lohnerhöhungen in einer anderen Tesla-Batteriefabrik in Nevada berichtet, wo den Mitarbeitern eine Gehaltserhöhung von ungefähr zehn Prozent zugesprochen worden sein soll.
Gewerkschaft macht Druck
Laut Bloomberg und CNBC sind die jüngsten Lohnerhöhungen bei Tesla weniger auf Großzügigkeit, sondern eher darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen seine Mitarbeiter davon abhalten will, der Gewerkschaft UAW beizutreten, die in jüngster Zeit große Erfolge verzeichnen konnte. Die United Auto Workers Gewerkschaft (UAW) ist in den USA, Kanada und Puerto Rico aktiv und gilt mit über 400.000 aktiven Mitgliedern sowie 500.000 Ruheständlern als die größte Gewerkschaft Nordamerikas.
Unter der Leitung des seit März 2023 amtierenden Präsidenten Shawn Fain erzielte die UAW bereits bemerkenswerte Erfolge für ihre Mitglieder. Im Herbst 2023 fand in der altehrwürdigen Autostadt Detroit der sogenannte "Stand Up Strike" statt, bei dem laut "Michigan Advance" zeitgleich rund 150.000 Mitarbeiter der "Big Three", General Motors, Ford und Stellantis, gemeinsam die Arbeit niederlegten. Die Aktion war ein großer Erfolg und führte zu unmittelbaren Lohnerhöhungen für die Arbeitnehmer sowie zur Wiedereröffnung eines Stellantis-Werks in Illinois, das erst vor kurzem geschlossen wurde.
UAW verfolgt aggressive Strategie
Das koordinierte Vorgehen zwischen den Belegschaften verschiedener Autohersteller ist Teil einer neuen und aggressiveren Strategie der UAW, die darauf abzielt, durch koordinierte Aktionen die Unternehmen zu Zugeständnissen zu zwingen. "Die neue aggressive Strategie ist Ausdruck einer neuen Ära des Einflusses der Arbeiterklasse und der Organisierung am Arbeitsplatz", so UAW in einer Pressemitteilung. Ein weiterer Teil der neuen Strategie sind Beiträge und Videos, die über soziale Medien verbreitet werden und für den Arbeitskampf werben. "Die Unternehmensgewinne steigen, während die Löhne der Arbeitnehmer zurückbleiben", heißt es in einem Facebook-Video. "Die Wall Street macht einen Reibach, während unsere Gemeinden zurückgelassen werden", heißt es weiter.
Laut UAW bis zu 150.000 neue Mitglieder möglich
Die Botschaft scheint anzukommen. Ende November 2023 verkündete die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung, dass zahlreiche bisher nicht gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter verschiedener Autohersteller, darunter auch von Tesla, begonnen haben, zu Tausenden der Gewerkschaft beizutreten. Sollte die neue Kampagne erfolgreich sein, könnten laut der Mitteilung fast 150.000 neue Mitglieder gewonnen werden. Um die Aufnahme von neuen Mitgliedern zu erleichtern, hat die Gewerkschaft eine Webseite eingerichtet, auf der sich Arbeiter unkompliziert als Mitglieder registrieren können.
Wie viele Tesla-Mitarbeiter bereits UAW-Mitglied geworden sind, ist nicht bekannt. UAW-Präsident Shawn Fain rät den Mitarbeitern jedoch, sich mit den beschlossenen Erhöhungen nicht zufriedenzugeben. "So großartig diese Erhöhungen auch sind, sie reichen bei weitem nicht an das heran, was sich die Unternehmen leisten können und was die Beschäftigten in der Automobilindustrie wert sind", so Shawn in einer Stellungnahme gegenüber CNBC.
Tesla-Generalstreik in Skandinavien
Tesla-CEO Elon Musk macht keinen Hehl daraus, was er von Gewerkschaften hält. In einem Gespräch beim New York Times "DealBook Summit" sagte er jüngst, dass er die Idee von Gewerkschaften grundsätzlich ablehne, da sie "eine Art von Herren und Bauern Ding" erzeugen und für "Negativität in einem Unternehmen" sorgen würden. In europäischen Ländern, wo Gewerkschaften traditionell stärker verankert sind als in den USA, ist es schon zu signifikanten Verwerfungen zwischen dem US-Konzern und dessen Belegschaft gekommen. In Schweden, wo laut der Friedrich-Ebert-Stiftung 70 Prozent der Arbeitnehmer Gewerkschaftsmitglieder sind, eskalierte ein Streit über einen Tarifvertrag für Mechaniker in die "größte koordinierte Arbeitskampagne gegen Tesla seit seiner Gründung", wie die Washington Post berichtet. Die aktuelle Lage ähnelt einem Tesla-Generalstreik: Hafenarbeiter in Schweden, Norwegen und Finnland weigern sich derzeit, Tesla-Lieferungen zu be- und entladen, dänische Lkw-Fahrer lehnen es ab, Tesla-Fahrzeuge zu transportieren, und schwedische Postmitarbeiter verweigern die Lieferung von Tesla-Kennzeichen. Laut der Washington Post beteiligen sich mittlerweile zehntausende Arbeiter in Nordeuropa an den Protesten und ein Ende ist nicht in Sicht.
Während es in Europa zunehmend ungemütlich wird, weitet Tesla sein Engagement in Fernost weiter aus. Wie Reuters unter Berufung auf chinesische Staatsquellen berichtet, hat Tesla ein 19,7-Hektar großes Landstück erworben, um eine neue Megapack-Batteriefertigungsanlage in der Nähe von Shanghai zu errichten. Dass Musk ein großer China-Fan ist, dürfte nicht nur an der Marktgröße und den kurzen Lieferwegen liegen. Laut dem Labour Rights Index 2022 ist es chinesischen Arbeitern gesetzlich verboten, einer Gewerkschaft beizutreten oder zu streiken - Probleme wie in Europa dürften ihm also bei seinen Shanghai-Fabriken erspart bleiben.
C. Kusche / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Nadezda Murmakova / Shutterstock.com, Zigres / Shutterstock.com
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