Sattes Kursplus: Tesla- und Volvo-Zulieferer Luminar Technologies überzeugt mit Bilanz
Luminar Technologies hat seine Bücher für das erste Quartal 2024 geöffnet. Überraschenderweise war Tesla der größte Umsatztreiber des Unternehmens. Und das, obwohl der Elektroautohersteller die Sensoren von Luminar nicht verwendet.
Werte in diesem Artikel
• Luminar Technologies macht weniger Verluste und setzt mehr um
• Tesla war in Q1 Luminars größter Kunde
• Luminar Technologies-Aktie legt zu
Ergebnisse für das erste Quartal
Am Dienstag hat der Hersteller von LiDAR-Sensoren, Luminar Techonologies, seine Bücher für das vergangene Quartal geöffnet. Unter LiDAR (Light Detection and Ranging) versteht man eine dem Radar ähnliche Methode zur optischen Abstands-, Geschwindigkeits- und Fernmessung. Im ersten Quartal des laufenden Jahres stieg der Umsatz des Unternehmens im Jahresvergleich um 45 Prozent auf rund 20,96 Millionen US-Dollar. Im Quartalsvergleich lässt sich jedoch ein Rückgang von fünf Prozent beobachten, wie aus der entsprechenden Pressemitteilung hervorgeht. Dieser Rückgang sei hauptsächlich durch geringere Sensorverkäufe an Nicht-Automobilkunden verursacht worden, so das Unternehmen.
Der Bruttoverlust im ersten Quartal 2024 lag bei 10,5 Millionen US-Dollar und fiel damit besser aus als die Prognose des Unternehmens sowie als das der Verlust des vorangegangenen Quartals (16,6 Millionen US-Dollar). Der Verlust je Aktie betrug zeitgleich 0,30 US-Dollar und reduzierte sich damit ebenfalls zum Vorjahreszeitraum (0,40 US-Dollar).
Umsatztreiber: Tesla als größter Kunde
Der Umsatz-Rückgang zum vorangegangenen Quartal wurde jedoch zu einem großen Teil durch die Sensorverkäufe an Tesla ausgeglichen. Der US-amerikanische Elektroautohersteller war im ersten Quartal laut Pressemitteilung der größte LiDAR-Kunde von Luminar Technologies und machte zuletzt 10 Prozent des gesamten Umsatzes aus.
Wie MarketScreener jedoch berichtet, nutze Tesla in seinen verkauften Elektrofahrzeugen keine LiDAR-Sensoren. Wo das Unternehmen diese also eingesetzt habe, sei deshalb unklar. Tesla-CEO Elon Musk hatte die Verwendung dieser Sensoren durch seine Konkurrenten zuvor kritisiert, die er als "teure Anhängsel" bezeichnete. "LiDAR ist ein Narrensprung. Und jeder, der sich auf LiDAR verlässt, ist dem Untergang geweiht", sagte Musk im Jahr 2019 laut MarketScreener.
In den vergangenen Jahren hat Tesla andere Sensoren wie Radar und Tonsensoren aus seinen Fahrzeugen gestrichen und setzt stattdessen auf Kameras zur Objekterkennung für seine Autopilot-Software, die jedoch zumindest bislang nicht zur vollständigen Autonomie der Fahrzeuge führt.
Auf Social-Media-Plattformen waren jedoch Bilder von Tesla-Fahrzeugen mit LiDAR-Sensoren auf dem Dach zu sehen. Tesla hat frühere Spekulationen über die Integration von LiDAR-Sensoren in sein Autopilot-System jedoch zurückgewiesen und betont: "Wir testen unsere eigenen Technologien regelmäßig mit anderen Sensoren, um unser Kamera-, Sonar- und Radarsystem zu kalibrieren."
Produktionsstart für Volvo
Ein weiterer namhafter Kunde des Unternehmens ist der Fahrzeughersteller Volvo. "Wir haben den offiziellen Startschuss für den Produktionsstart von Luminar für Volvo gegeben, beginnend mit dem EX90", heißt es in der Pressemitteilung. Dabei handelt es sich um das weltweit erste Serienfahrzeug, das standardmäßig mit Long-Range-LiDAR ausgestattet ist. Die bevorstehende Markteinführung des Volvo EX90 werde erstmalig dazu führen, dass der beträchtliche Auftragsbestand von Luminar Technologies in bedeutende Umsätze umgewandelt werde, heißt es in der Pressemitteilung. Es markiere den Beginn einer Reihe von Markteinführungen von Konsumfahrzeugen in den kommenden Jahren.
Ausblick für 2024
Für das zweite Quartal 2024 geht das Unternehmen von einem weiteren Umsatzrückgang aus. Grund dafür sei, dass "die aktuelle Arbeitsphase für zwei Kundenverträge, die nicht der Serienproduktion dienen, vor kurzem erfolgreich abgeschlossen wurde und die Bedingungen für die nächste Phase gerade festgelegt werden."
Die Umsätze aus der Serienproduktion für Volvo dürften im zweiten Quartal außerdem voraussichtlich bescheiden ausfallen, da die Produktion hochgefahren wird und das Unternehmen mit der Erfassung von Gegenumsätzen für Volvo im Zusammenhang mit den im Jahr 2020 ausgegebenen Optionsscheinen beginnen werde.
So reagiert die Luminar Technologies-Aktie
Die Anleger schienen die Quartalsergebnisse wohlwollend aufzunehmen. Im NASDAQ-Handel ging es für die Luminar Technologies-Aktie um 18,79 Prozent aufwärts auf 1,9600 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: T. Schneider / Shutterstock.com
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