Argentinien verlängert Frist zur Annahme von Umschuldungsangebot
Die argentinische Regierung hat die Frist zur Annahme ihres Umschuldungsangebots an die privaten Gläubiger um wenige Tage verlängert.
Bis zum 22. Mai könnten die Eigner von nach ausländischem Recht ausgegebenen Staatsanleihen die Offerte noch annehmen oder Gegenangebote unterbreiten, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag mit. Ursprünglich war die Frist bereits am Freitag abgelaufen und kurz darauf bis Montag verlängert worden.
Die hoch verschuldete Regierung in Buenos Aires will Kredite in Höhe von 63,3 Milliarden US-Dollar (60,4 Mrd Euro) restrukturieren und hatte den privaten Gläubigern ein Umschuldungsangebot unterbreitet. Die Offerte sieht einen Schuldenschnitt und ein Zahlungsmoratorium bis 2023 vor. Allerdings hatten sich offenbar nur wenige Gläubiger auf das Angebot eingelassen. Drei große Anleger-Gruppen wiesen die Offerte öffentlich als unzureichend zurück.
Sollte keine Einigung gelingen, steuert Argentinien weiter auf eine neue Staatspleite zu. Es wäre der neunte Zahlungsausfall in der Geschichte des Landes. "Niemand will eine Pleite. Deshalb haben wir ein Angebot unterbreitet", sagte Präsident Alberto Fernández am Wochenende.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas steckt in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate betrug zuletzt mehr als 50 Prozent, für das laufende Jahr wird mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft von 5,7 Prozent gerechnet. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte die Schulden Argentiniens zuletzt als nicht tragfähig bezeichnet.
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BUENOS AIRES/NEW YORK (dpa-AFX)
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