Kurz nach Abgang

Ehemaliger Top-Manager trennt sich im großen Stil von Tesla-Aktien - Rückruf im Blick

26.04.24 20:40 Uhr

NASDAQ-Titel Tesla-Aktie verkauft: Ehemaliger Tesla-Manager Drew Baglino macht beim E-Autobauer Kasse | finanzen.net

Der ehemalige Top-Manager Drew Baglino hat sich von Tesla-Aktien in dreistelligem Millionenwert getrennt. Das geht aus einer Einreichung bei der US-Börsenaufsicht SEC hervor. Die Tesla-Aktie reagierte gelassen.

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• Drew Baglino verkauft großes Aktienpaket
• Bereits dritter Verkauf in 2024
• Baglino verließ Tesla im April



Wie aus einem von der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) veröffentlichten Dokument hervorgeht, hat der ehemalige Tesla-Manager Drew Baglino ein großes Aktienpaket bestehend aus Anteilsscheinen des Elektroautobauers verkauft. So trennte sich Baglino von gut 1,14 Millionen Tesla-Aktien im Wert von rund 181,48 Millionen US-Dollar. Laut dem Dokument handelt es sich bei der Transaktion um eine "Ausübung von Aktienoptionen" im Rahmen einer Vergütung. Als "ungefähres Verkaufsdatum" wird in der SEC-Einreichung der 25. April - also der gestrige Donnerstag - genannt.
Die Tesla-Aktie ließ sich von Baglinos Aktienverkäufen im großen Stil jedoch nicht beeindrucken: Sie legte am Donnerstag im NASDAQ-Handel um 4,97 Prozent auf 170,18 US-Dollar zu. Im Handel am Freitag verliert sie zeitweise aber 1,83 Prozent auf 167,07 US-Dollar.

Bereits dritter Verkauf von Tesla-Aktien durch Baglino in 2024

Bei der aktuellen Transaktion handelt es sich bereits um den dritten Verkauf eines Tesla-Aktienpakets durch Drew Baglino in diesem Jahr. So hatte der ehemalige Tesla-Manager, der bei dem Konzern zuletzt eine Schlüsselrolle als Verantwortlicher für Batterien und Motoren spielte, bereits Ende Februar und Anfang April Tesla-Aktien auf den Markt geworfen. Die vergangenen Transaktionen waren jedoch deutlich kleiner ausgefallen als der jüngste Verkauf: So trennte sich Baglino dabei nur jeweils von 10.500 Tesla-Aktien und nahm damit insgesamt rund vier Millionen US-Dollar ein. Dass der jetzige Verkauf um ein Vielfaches größer ausfiel, könnte mit seinem Abschied vom E-Autobauer zu tun haben, denn Drew Baglino hatte erst Mitte April bekanntgegeben, dass er Tesla den Rücken kehrt.

Hochrangige Mitarbeiter verlassen Tesla

In einem Beitrag auf X verkündete Drew Baglino am 15. April, dass er Tesla nach 18 Jahren verlassen werde. Der Abschied des Top-Managers, der seit 2006 für Tesla arbeitete, kam damit zeitgleich mit der Nachricht einer großen Entlassungswelle.

"Es hat mir Spaß gemacht, fast jedes Problem, das wir als Team gelöst haben, anzugehen, und ich bin dankbar, dass ich zu der Mission beigetragen habe, den Übergang zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen, einer Mission, die mir sehr am Herzen liegt. Ich werde die Menschen von Tesla und die Tesla-Produkte immer in meinem Herzen tragen und wünsche dem Team und dem Unternehmen alles Gute für die Zukunft", schrieb Drew Baglino in seinem X-Beitrag.
Laut Medienberichten ist er nicht der einzige hochrangige Tesla-Mitarbeiter, der kürzlich seinen Hut genommen hat. So hätten auch Politikchef Rohan Patel und Martin Viecha, Teslas Vizepräsident für Investor Relations, gekündigt. Über Aktienverkäufe von diesen ist bislang jedoch noch nichts bekannt.

Tesla vor zahlreichen Herausforderungen

Tesla hat aktuell mit einigen Problemen zu kämpfen. So erlitt der Elektroautobauer im ersten Quartal einen deutlichen Absatz-Rückgang, der ihm auch den ersten Umsatzrückgang seit Jahren einbrockte. Der Quartalsgewinn brach um mehr als die Hälfte ein. Tesla-Chef Elon Musk will nun bereits im Jahr 2025 mit der Produktion eines günstigeren E-Autos beginnen und außerdem mit autonomen Robo-Taxis punkten.

Für das laufende Jahr gab Tesla laut dpa-AFX weiterhin keine konkrete Auslieferungs-Prognose ab, rechne aber mit einer spürbaren Abschwächung beim Wachstumstempo im Vergleich zu 2023. Musk betonte in einer Telefonkonferenz mit Analysten jedoch, dass er dennoch von einem Verkaufsplus ausgehe.

US-Aufsicht nimmt Tesla-Rückruf unter die Lupe

Die US-Aufsichtsbehörde nimmt den jüngsten Tesla-Rückruf unter die Lupe.

Dabei geht es um die Frage, ob die Installation neuer Sicherheitsmaßnahmen für den Autopiloten bei zwei Millionen Tesla-Autos ausreichend ist, die das Unternehmen im Dezember angekündigt hat. Die Behörde NHTSA erklärte am Freitag, es gebe Bedenken, nachdem es zu Unfällen mit den aufgebesserten Fahrzeugen gekommen sei. Dazu kämen Ergebnisse aus eigenen Tests der NHTSA. Tesla habe zwar Software-Updates aufgelegt, welche sich auf diese Bedenken bezögen, aber diese seien nicht Teil des Rückrufs.

Der US-Elektroautobauer hatte im Dezember rund zwei Millionen Fahrzeuge zurückgerufen, weil es Probleme mit dem Autopiloten gab. Die NHTSA begründete den Schritt damals damit, dass Mechanismen fehlten, die sicherstellten, das der Fahrer seine Aufmerksamkeit ständig auf den Verkehr richte. Auslöser der Untersuchung war eine Reihe von Unfällen, bei denen der Autopilot aktiv war. Dabei haben Tesla-Fahrzeuge unter anderem geparkte Rettungswagen angefahren; bei einigen Unfällen kamen Menschen ums Leben.

Redaktion finanzen.net / Mit Material von Reuters

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Bildquellen: Hadrian / Shutterstock.com, Kevork Djansezian/Getty Images

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