Kursverfall erwartet

"The Big Short"-Investor Michael Burry: Die Tesla-Aktie könnte unter 100 US-Dollar fallen

23.02.21 22:21 Uhr

"The Big Short"-Investor Michael Burry: Die Tesla-Aktie könnte unter 100 US-Dollar fallen | finanzen.net

Während sich der Kurs der Tesla-Aktie im vergangenen Jahr in ungeahnte Höhen entwickelte, zeigen sich einige Marktteilnehmer nach wie vor skeptisch gegenüber dem US-Elektroautohersteller und wetten auf sinkende Kurse. Mit dem Shortseller Michael Burry meldete sich nun einer der Kritiker zu Wort.

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• Tesla-Aktie legte 2020 um 743 Prozent zu
• "The Big Short"-Investor rechnet mit dramatischem Kurseinbruch
• Kritik an GameStop-Hype

Tesla-Kursverfall soll Ende einer Ära einläuten

Für die Tesla-Aktie war das Jahr 2020 das erfolgreichste seit dem Börsengang 2010. So verteuerten sich die Anteilsscheine des Elektroautoherstellers unter der Führung von Elon Musk im vergangenen Jahr insgesamt um 743 Prozent. Auch in diesem Jahr ging es für das Papier bisher um 1,25 Prozent nach oben auf 714,50 US-Dollar (Schlusskurs vom 22. Februar 2021). Laut Hedgefondsmanager Michael Burry könnte der Aufwärtstrend der Tesla-Aktie in diesem Jahr aber ein jähes Ende finden. Auf seinem Twitter-Profil erklärte der Investor Berichten von Business Insider zufolge kürzlich voller Überzeugung, dass das Finanzsystem nicht davon bedroht sei, dass die Tesla-Aktie im Laufe des Jahres auf unter 100 US-Dollar zurückkomme. "Aber es würde das Ende einer Ära für eine bestimmte Art des Investierens einleiten", zitiert das Portal Burry. Damit erneuerte er seine Kritik an spekulativen Aktiengeschäften von Kleinanlegern. So bemängelte er bereits im Januar, dass Reddit-Nutzer einen Run auf Aktien von GameStop und AMC starteten. "Es sollte rechtliche und regulatorische Konsequenzen haben", schrieb Burry laut Business Insider auf dem Kurznachrichtendienst. "Das ist unnatürlich, verrückt, und gefährlich." Kurz darauf habe er seinen Tweet aber wieder gelöscht.

Bitcoin-Investition als Ablenkungsmanöver?

Aber auch Tesla selbst stand schon öfter im Schussfeld des Shortsellers. So schrieb er ebenfalls im Januar, dass der Tesla-Aktie deutliche Verluste bevorstehen und ihr Börsenwert aufgebläht sei. Auch die Meldung des E-Auto-Pioniers, Bitcoin im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar gekauft zu haben, verurteilte der Investor aufs Schärfste und warf Musk vor, damit von Teslas Schwächen auf dem chinesischen Markt ablenken zu wollen. "Chinesische Aufsichtsbehörden berufen Tesla wegen Qualitätsproblemen ein, da sich die Verbraucher über die Qualität beschweren ... aber Tesla hat Bitcoin gekauft", zitiert das Finanzportal Burrys Twitter-Aussagen. Des Weiteren habe er die Ankündigung als "digitales Konfetti" bezeichnet und unterstellte dem Konzern damit ein Ablenkungsmanöver. Ähnliche Vorwürfe erhob auch der GLJ-Analyst Gordon Johnson kürzlich. Tesla ist aber nicht das erste Ziel einer Short-Attacke, die von Burry ausgeht. Der Scion Capital-Gründer erreichte 2007 Bekanntheit durch seine Short-Wette gegen den US-Immobilienmarkt, noch bevor die Preisblase kurz darauf tatsächlich platzte und zur Weltfinanzkrise führte, die ihren Höhepunkt in der Pleite der US-Großbank Lehman Brothers fand. Die erfolgreiche Short-Position des Investors wurde in Michael Lewis‘ Buch "The Big Short" behandelt, welches 2015 mit Christian Bale in der Rolle Burrys verfilmt wurde.

Corona-Kritik zog Burry auf Twitter - Trump-Sperrung vertrieb ihn

Dass der Investor seinen Gedanken auf Twitter freien Lauf lässt, ist eine relativ aktuelle Entwicklung. So meldete er sich erst im April 2020 auf der Kurznachrichtenplattform an. "Ich bin in der letzten Woche zum ersten Mal überhaupt auf Twitter aktiv geworden", gab er damals gegenüber BNN Bloomberg an. "Ich hatte einfach eine Menge zu sagen und mir von der Seele zu reden." So habe sich aus der Corona-Krise und den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus für Burry ein erhöhter Mitteilungsbedarf ergeben. "Ich bin zu Twitter gegangen, weil ich zutiefst betrübt war über eine nationale Abschottung, die die Lebensgrundlagen der Amerikaner in vielerlei Hinsicht verwüstet", wird Burry weiter zitiert. "Ich sah, dass die vorherrschenden Narrative die Massen ignorieren, die nicht in tödlicher Gefahr durch COVID-19 sind." So kritisierte er, dass die Beschränkungen für alle Bürger galten, obwohl COVID-19 seiner Aussage nach vor allem für Mitglieder von Risikogruppen gefährlich sei. Nachdem das Profil des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump Anfang Januar nach dem Sturm auf das US-Kapitol dauerhaft gesperrt wurde, verabschiedete sich auch Burry zeitweise von der Plattform, wie "cash" berichtet. Laut Business Insider äußerte er seine jüngste Tesla-Kritik zwar erneut über sein Twitter-Profil, aktuell ist dieses abermals nicht mehr aufrufbar.

Redaktion finanzen.net

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