Kurspflege

Nach Tesla, Amazon, Alphabet: Welches Unternehmen könnte als nächstes einen Aktiensplit durchführen?

22.04.22 22:12 Uhr

Nach Tesla, Amazon, Alphabet: Welches Unternehmen könnte als nächstes einen Aktiensplit durchführen? | finanzen.net

Die Techriesen Alphabet, Amazon und Tesla haben in den letzten Monaten mit ihren Aktiensplit-Plänen für Aufsehen gesorgt. Nun fragt sich die Börsengemeinde, welche Unternehmen wohl diesem Beispiel folgen werden. Sean Williams von "Motley Fool" hat hierzu drei potenzielle Kandidaten aufgelistet.

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• Zahlreiche Aktien sind für Kleinanleger zu teuer
• Aktiensplits liegen im Trend
• Drei mögliche Kandidaten für künftige Aktiensplits



Anfang Februar überraschte die Google-Mutter Alphabet im Rahmen ihrer Bilanzvorlage mit der Ankündigung eines Aktiensplits. Durchgeführt werden soll dieser im Verhältnis 1:20. Einen Monat später verkündete auch der Internetriese Amazon, sein Verwaltungsrat habe einen 20-für-1-Aktiensplit beschlossen. Somit bekommen Amazon-Aktionäre für jeden Anteilsschein 19 weitere Papiere in ihr Depot gebucht. Ende März zog dann auch Tesla nach. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC bekundete der Elektroautopionier, dass er einen Aktiensplit plane, wobei er aber weder ein Splitverhältnis noch einen möglichen Zeitpunkt nannte.

Aktiensplit zur Kurspflege

Bei einem Aktiensplit erhalten die Aktionäre zwar zusätzliche Aktien, jedoch reduziert sich gleichzeitig der Aktienkurs im entsprechenden Verhältnis. Somit ändert sich durch die Maßnahme an sich der Depotwert eines Anlegers nicht, ebenso wenig die Marktkapitalisierung des Unternehmens.

Allerdings ist häufig zu beobachten, dass Aktienkurse nach der Ankündigung eines Aktiensplits steigen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass einst hochpreisige Aktien zumindest optisch billiger und damit einer breiteren Anlegerschicht zugänglich gemacht werden. Die erhoffte höhere Nachfrage durch Kleinanleger wird an der Börse oft antizipiert, weshalb allein schon die Ankündigung eines Splits oftmals unmittelbar kursstimulierend wirkt. Ein Aktiensplit ist somit ein Instrument zur Kurspflege.

Broadcom

Sean Williams von "Motley Fool" ist überzeugt, dass weitere Unternehmen diesem Trend folgen werden und hat drei Kandidaten ausgemacht, bei denen er einen Aktiensplit für wahrscheinlich hält. Auf seiner Liste steht etwa Broadcom, ein Designer und Anbieter von Halbleitern und Infrastruktur-Software-Lösungen. Der Broadcom-Aktienkurs hat sich in den letzten Jahren vervielfacht und steht nun bei 592,73 US-Dollar (Stand 21.04.2022). Ein solcher Kurs mache es Kleinanlegern schwer, in das Unternehmen zu investieren.

Williams sieht zudem gute Chancen, dass der Kurs künftig sogar noch weiter zulegen wird. Zum einen sei Broadcom operativ stark, zum anderen verzeichne das Unternehmen infolge des 5G-Ausbaus und der Probleme in den globalen Lieferketten viele Auftragseingänge. Somit würde ein Aktiensplit die Aktie für Kleinanleger erschwinglicher und leichter handelbar machen.

Costco Wholesale

Auch bei Costco Wholesale hält Sean Williams demnächst einen Aktiensplit für möglich. Mit einem Kurs von 591,74 US-Dollar (Stand 21.04.2022) ist auch die Aktie der Großhandelskette für Kleinanleger relativ teuer. Und wie bei Broadcom laufen auch bei Costco die Geschäfte gut, sodass der Kurs noch weiteres Aufwärtspotential habe. Würde das Unternehmen jedoch einen Aktiensplit durchführen und die Papiere damit günstiger machen, so würden nach Meinung von Williams sicherlich mehr Kleinanleger zugreifen.

AutoZone

Schließlich würde auch bei AutoZone ein Aktiensplit viel Sinn machen, meint Sean Williams. Die Aktien des Kfz-Ersatzteil-Händlers notierten zuletzt bei 2.233,31 US-Dollar (Stand 21.04.2022), ein Kursniveau das zahlreiche Kleinanleger auf Abstand halte. Ein Split würde die Aktien nicht nur erschwinglicher machen, er würde auch ihr tägliches Handelsvolumen erhöhen, womit womöglich auch mehr Anleger auf die Titel aufmerksam würden.

Hinzu komme, dass AutoZone in den vergangenen 24 Jahren mehrere Aktienrückkäufe getätigt habe, wodurch sich die Anzahl ausstehender Aktien von einst rund 150 Millionen auf nun weniger als 20 Millionen reduziert habe. Bei so wenigen ausstehenden Aktien seien die Möglichkeiten für weitere Rückkäufe inzwischen aber begrenzt, meint Williams. Doch durch einen Aktiensplit würde sich die Aktienzahl wieder erhöhen, sodass wieder mehr Spielraum für künftige Aktienrückkäufe entstehe.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, Gil C / Shutterstock.com

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