Nach mutmaßlichem Missbrauch von Vorteilen bei Tesla-Käufen: Tesla-Chef Musk greift durch
Erst kürzlich kündigte Tesla an, seinen Mitarbeitern im Verkauf die Möglichkeit geben, Kunden kostenloses Supercharging und andere kostenfreie Extras anzubieten. Allerdings sieht sich der E-Autobauer schon jetzt gezwungen das Angebot zurückzunehmen - aufgrund von Missbrauch.
Werte in diesem Artikel
• Teslas Verkaufsanreize erst kürzlich eingeführt
• Kostenloses Supercharging und zusätzliche Extras zur Bestandverringerung
• Nach Kundenbeschwerden wird Angebot überprüft
Verkaufsanreize sollen Tesla-Auslieferungszahlen zum Quartalsende pushen
Wohl um vor dem Quartalsende die Verkaufszahlen noch einmal kräftig nach oben zu schicken, soll Tesla erst vor Kurzem seine Verkaufsmitarbeiter dazu autorisiert haben, Kunden durch Verkaufsanreize wie kostenlosem Supercharging oder anderen kostenfreien Features zu einem Kauf zu bewegen. Dies berichtete Electrek mit Bezug auf mit der Sache vertraute Personen. Doch schon kurze Zeit später ist es mit dem Angebot schon wieder vorbei. Grund dafür soll ein Missbrauch der Verkaufsanreize gewesen sein, wie Electrek schreibt.
Die Verkaufsanreize umfassten das kostenlose Supercharging über einen Zeitraum von zwei Jahren sowie bis zu zwei kostenfreie zusätzliche Features, die eigentlich nur gegen Aufpreis erhältlich sind. Dabei werden Modelle aus dem Lagerbestand, die über Extras verfügen, günstiger angeboten indem sie für Kundenbestellungen herangezogen werden. Die Zusatzleistungen begrenzten sich dabei auf die Farbe des Stromers, die Innenausstattung sowie die Felgen. Bedingung für diesen Verkaufsanreiz sei allerdings eine Auslieferung noch vor Ablauf des Monats September gewesen. Darüber hinaus sollte feststehen, dass der Kunde, der in den Genuss des Verkaufsanreizes kommt, auch tatsächlich ursprünglich ein Modell ohne Extras erwerben wollte.
Wegen Missbrauch wird Programm abgeändert
Allerdings sei es von Kunden- wie auch Verkäuferseite bei diesen Punkten zu Missbräuchen gekommen wie Electrek berichtete. So sei die Vergünstigung auch angeboten worden für Modelle, die nicht aus dem Bestand stammten, sondern neu gebaut werden mussten. Darüber hinaus beschwerten sich Tesla-Kunden, die einen Stromer zum regulären Preis und ohne Verkaufsanreiz erworben hatten und teilweise noch immer auf die Auslieferung warteten darüber, keine Vergünstigungen bekommen zu haben. Daraufhin versprach Tesla-Chef Elon Musk via Twitter sich dieses Falls anzunehmen und bekräftigte, dass es nicht Teil der Unternehmensphilosophie sei, dass Vorteile aufgrund von Verhandlungsgeschick verteilt würden.
Looking into this. A fundamental premise of Tesla is that everyone is offered same terms at same time, ie what you get should never be a function of bargaining.
- Elon Musk (@elonmusk) 14. September 2019
Als Konsequenz nahm Tesla die Autorisierung des Verkaufspersonals zurück, berichtete Electrek mit Bezug auf Insider. Zwar würden Verkaufsanreize als Taktik nicht vollständig aus dem Programm gestrichen, allerdings müsse jedes Extra-Angebot nun von einem Manager abgesegnet werden. Das Angebot wird dabei nicht mehr nur von einem Tesla-Verkäufer gemacht, sondern von einem eigens dafür abgestellten Salesteam erarbeitet, welches den Bestand von Lagermodellen mit dem von neuen Kundenbestellungen vergleicht und so aufzeigt, welche Features gegebenenfalls kostenlos herausgegeben werden können. Die Bedingung bleibt jedoch nach wie vor die Auslieferung bis Ende September. Das kostenlose Supercharging für zwei Jahre kann bei der gleichen Prämisse nach wie vor auch vom Verkaufspersonal angeboten werden.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Justin Sullivan/Getty Images
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