Apple-, Amazon-, Tesla-Aktie & Co.: Jim Cramer glaubt weiterhin an die "Magnificent Seven"
Die Bären finden zwar an jeder der Magnificent Seven-Aktien etwas auszusetzen, doch Börsenkenner Jim Cramer zeigt sich - trotz der hohen Aktienkurse - weiterhin bullish für die Techgiganten.
Werte in diesem Artikel
• Jim Cramer räumt ein, dass Magnificent Seven-Aktien derzeit teuer sind
• Börsenkenner weist Kritik der Bären jedoch zurück
• Cramer wünscht sich "gelegentlich etwas Positives", statt ständig Kritik
Jim Cramer von CNBC glaubt weiterhin an die "Magnificent Seven" - Apple, Amazon, Alphabet, NVIDIA, Meta Platforms, Microsoft und Tesla - auch wenn die Wall Street-Bären einige Kritikpunkte finden und der Börsenkenner selbst einräumt, dass die Aktien derzeit teuer sind.
Apple-Aktie
Die Apple-Aktie notiert an der US-Techbörse NASDAQ derzeit bei 194,27 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 07.12.2023). Zu Beginn des Jahres hatte das Papier noch rund 124 US-Dollar gekostet. Die Aktie konnte somit seit Jahresstart um 49,52 Prozent zulegen.
Der iKonzern steigerte im vierten Geschäftsquartal 2023 seinen Gewinn von 20,7 Milliarden US-Dollar im Vorjahresquartal auf 22,96 Milliarden US-Dollar, während der Umsatz um rund ein Prozent auf 89,5 Milliarden US-Dollar zurückging. Experten zeigten sich im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Zahlenwerk, verwiesen jedoch auf einen belastenden Ausblick. Apple prognostizierte für das Weihnachtsquartal einen Umsatz lediglich auf Vorjahresniveau. Einige Investoren hatten ein stärkeres Wachstum erwartet.
Laut Cramer würden Investoren jedoch zu viele negative Aspekte für Apple ausmachen. Seiner Meinung nach würden die rückläufigen iPhone-Verkäufe den kontinuierlich treuen Kundenstamm von Apple nicht schmälern.
Amazon-Aktie
Die Amazon-Aktie kostet an der NASDAQ derzeit 146,88 US-Dollar und damit 74,86 Prozent mehr als noch zum Jahresstart (Stand: Schlusskurs vom 07.12.2023). Damals war das Papier noch rund 86 US-Dollar wert.
Amazon konnte seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal um 13 Prozent auf 143,1 Milliarden US-Dollar steigern, während der Gewinn deutlich von 2,9 Milliarden US-Dollar auf 9,9 Milliarden US-Dollar hoch sprang. Der Umsatz der Cloud-Sparte AWS stieg um zwölf Prozent auf 23,1 Milliarden US-Dollar, was in etwa den Erwartungen der Analysten entsprach - einige hatten jedoch aufgrund des KI-Booms mit mehr gerechnet.
Und so könnte die Wall Street, wie CNBC berichtet, besorgt sein, dass die Amazon Web Services-Sparte nicht mehr so schnell wächst wie früher. Börsenkenner Jim Cramer erklärt jedoch, dass sich Amazon über diese Verlangsamung offenbar keine Sorgen mache. Zudem habe das Unternehmen gerade eine neue Zusammenarbeit mit NVIDIA im Zusammenhang mit Software und generativer künstlicher Intelligenz angekündigt.
Alphabet-Aktie
Auch die Alphabet-Aktie, die zu Jahresbeginn noch etwa 90 US-Dollar wert war, hat sich im Laufe des Jahres verteuert. Inzwischen kostet das Papier an der NASDAQ 136,93 US-Dollar - ein Plus von 55,20 Prozent (Stand: Schlusskurs vom 07.12.2023).
Im dritten Quartal steigerte Alphabet seinen Umsatz um elf Prozent auf rund 76,7 Milliarden US-Dollar, was die Prognosen der Analysten übertraf, und verbuchte einen Gewinnsprung um mehr als 40 Prozent auf knapp 19,7 Milliarden US-Dollar. Im Cloud-Geschäft verfehlte Alphabet jedoch die Erwartungen der Analysten, obwohl der Umsatz um rund 22 Prozent auf 8,4 Milliarden US-Dollar stieg. Der operative Gewinn belief sich auf 266 Millionen US-Dollar, Analysten hatten im Schnitt jedoch mit mehr als 430 Millionen US-Dollar gerechnet.
Cramer erachtet Alphabets abgelaufenes Quartal jedoch als positiv. Wie er in seiner Sendung "Mad Money" erklärt, wurde das Unternehmen vom Markt übermäßig abgestraft, nachdem es in jüngster Zeit keine Gewinne im Cloud-Geschäft erzielt hatte. Die Aktie könnte sich laut Cramer schnell erholen, wenn das Cloud-Geschäft wieder anzieht.
NVIDIA-Aktie
Einen noch deutlicheren Sprung von 218,87 Prozent legte in diesem Jahr die NVIDIA-Aktie hin. Während das Papier zu Jahresbeginn an der NASDAQ noch rund 143 US-Dollar wert war, kostete es zuletzt 465,96 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 07.12.2023). Zwischenzeitlich hatte das Papier gar ein neues Rekordhoch bei über 500 US-Dollar erreicht.
Im dritten Quartal konnte NVIDIA die schon hohen Markterwartungen übertreffen. Der Boom bei Künstlicher Intelligenz sorgte dafür, dass sich der Umsatz des Chipriesen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifachte auf gut 18 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn stieg von 680 Millionen US-Dollar auf 9,2 Milliarden US-Dollar an. Ein Haar in der Suppe fanden die Analysten dennoch: das rückläufige China-Geschäft.
Wie CNBC berichtet, werde NVIDIA außerdem dafür kritisiert, dass seine Produkte zu teuer seien und das Unternehmen möglicherweise Kunden an billigere Konkurrenten verliere. Cramer sieht hier jedoch keine Gefahr: Er bezeichnete den Chipriesen als "gutartigen Monopolisten", dessen Produkt in der Branche führend sei.
Meta Platforms-Aktie
Auch die Meta Platforms-Aktie verteuerte sich im Jahresverlauf deutlich. Während das Papier an der NASDAQ zu Jahresbeginn noch bei rund 122 US-Dollar notierte, kostet eine Meta-Aktie inzwischen 326,59 US-Dollar und somit 171,39 Prozent mehr (Stand: Schlusskurs vom 07.12.2023).
Im dritten Quartal konnte der Facebook-Konzern alle Erwartungen übertreffen. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 34,1 Milliarden US-Dollar, während der Gewinn von 4,4 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf 11,6 Milliarden US-Dollar hoch sprang.
Laut Börsenkenner Jim Cramer sei man am Markt jedoch teils kritisch gegenüber Meta, da das Unternehmen nach wie vor sehr viel Geld für die Entwicklung des Metaverse und für Geräte für die digitalen Welten ausgebe. Der operative Verlust der Sparte Reality Labs kletterte von 3,67 Milliarden US-Dollar ein Jahr zuvor auf 3,74 Milliarden US-Dollar im abgelaufenen Jahresviertel, während der Umsatz von 285 auf 210 Millionen US-Dollar zurückging. Cramer selbst zeigt sich dennoch optimistisch: Er verwies auf die Fähigkeit von Meta-Chef Zuckerberg, sein Geschäft erfolgreich anzupassen. Diese habe er bereits bewiesen, indem er zum Beispiel vom Desktop auf Mobilgeräte und von Facebook auf Instagram umstieg. Daneben habe er Instagram Reels zu einem tragfähigen TikTok-Konkurrenten gemacht.
Microsoft-Aktie
Die Microsoft-Aktie hat sich an der NASDAQ in diesem Jahr von rund 240 US-Dollar um 54,68 Prozent verteuert auf zuletzt 370,95 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 07.12.2023).
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024, das Ende September endete, konnte der Techriese seinen Umsatz um 13 Prozent auf 56,5 Milliarden US-Dollar steigern. Der Gewinn kletterte um 27 Prozent auf 22 Milliarden US-Dollar. Damit profitierte Microsoft weiter vom Boom bei Software mit Künstlicher Intelligenz und schlug die Erwartungen der Analysten.
Cramer erklärte, dass die Anleger sich keine Sorgen darüber machen müssten, dass die Microsoft-Aktie zu schnell hochgeschossen sei. Er fand lobende Worte für das Produkt für künstliche Intelligenz und sagte: "In diesem Geschäft gibt es keine Strafzettel für Geschwindigkeitsüberschreitungen."
Tesla-Aktie
Auch die Tesla-Aktie ist im Vergleich zum Jahresstart derzeit recht teuer: Während das Papier an der NASDAQ Anfang des Jahres noch rund 108 US-Dollar kostete, ist es inzwischen 242,60 US-Dollar wert, was einem Plus von 96,95 Prozent entspricht (Stand: Schlusskurs vom 07.12.2023).
Tesla blieb im dritten Quartal 2023 hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Umsatz kletterte zwar von 21,45 Milliarden US-Dollar auf 23,4 Milliarden US-Dollar, die Experten hatten im Vorfeld jedoch mit einem Anstieg auf gut 24 Milliarden US-Dollar gerechnet. Der Gewinn fiel um 44 Prozent auf 1,85 Milliarden US-Dollar. Die Auslieferungszahlen gingen unter anderem wegen geplanter Auszeiten zur Modernisierung von Fabriken zurück.
Cramer erklärt, dass die Umsätze laut Tesla durch die hohen Zinssätze für Neuwagenkredite beeinträchtigt wurden. Da die langfristigen Zinssätze nun aber zurückgegangen seien, sei dieses Problem weniger besorgniserregend, so der Börsenkenner.
Starke Kursentwicklung stellt Problem dar
Obwohl Cramer die Kritikpunkte der Wall Street-Bären an den Magnificent Seven mit seinen Aussagen widerlegt, glaubt er, "dass ihr Erfolg im Jahr 2023 jede dieser Aktien zu ihrem eigenen schlimmsten Feind gemacht hat". Der Börsenexperte erklärt: "Ich wünschte, ich könnte diese Unternehmen dazu bringen, ihre Anteile zugunsten von Ihnen, den Heimspielern, aufzuteilen".
Dennoch würde er sich mehr positive Nachrichten wünschen: "Und ich wünschte, die pessimistischen Analysten würden nicht jeden Tag versuchen, sich zu rechtfertigen, und die Medien könnten nur gelegentlich etwas Positives schreiben, das zu den unzähligen negativen Kritiken passt, auf die sie ständig beharren", so der Börsenkenner.
Redaktion finanzen.net
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