Kritik an Fed-Politik

Fahrzeugkredite bedroht: ARK Invest-Chefin Cathie Wood warnt vor fallenden Autopreisen

29.09.22 23:23 Uhr

Fahrzeugkredite bedroht: ARK Invest-Chefin Cathie Wood warnt vor fallenden Autopreisen | finanzen.net

Cathie Wood, Gründerin und Chefin der Anlagegesellschaft ARK Invest, betrachtet die jüngst gefallenen Preise für Fahrzeuge kritisch. So könnte der Preisrückgang nicht nur signalisieren, dass die Geldpolitik der Fed fehlerhaft ist, sondern auch die Sicherung von Fahrzeugkrediten bedrohen.

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• Fed hebt Leitzins erneut an
• Cathie Wood sieht Fehler in Geldpolitik
• Steigende Nachfrage nach Taxi-Alternativen



ARK-Chefin Cathie Wood übt Kritik an Zinserhöhungen

Erst kürzlich setzte die US-Notenbank Fed ihren Kampf gegen hohe Inflationsraten fort und hob den Leitzins abermals an. Seit dem Anstieg um 0,75 Prozentpunkte befinden sich die Zinsen nun in der Spanne zwischen 3,0 und 3,25 Prozent. Während die Währungshüter die straffe Geldpolitik für notwendig halten, um steigende Preise einzudämmen, befürchten viele Marktteilnehmer jedoch, dass die Zentralbank die Wirtschaft damit in eine tiefe Rezession stürzt. Auch Cathie Wood, Gründerin und Chefin der Anlagegesellschaft ARK Invest, übte jüngst Kritik am Vorgehen von Fed-Leiter Jerome Powell und seinen Mitarbeitern. In einer Reihe von Beitragen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schoss die Starinvestorin kürzlich gegen die letzten Zinserhöhungen in den USA. So warnte Wood davor, das derzeitige Marktumfeld mit dem der späten 1970er- und frühen 1980er-Jahre zu vergleichen, als hohe Verbraucherpreise ebenfalls für Verunsicherung sorgten und der damalige Präsident der Fed, Paul Volcker, die hohe Inflation unter Kontrolle brachte.

"Erst als Volcker 1979, 15 Jahre nach Beginn des Vietnamkriegs und der Great Society, die Leitung übernahm, griff die Fed die Inflation entschlossen an", schrieb Wood im Hinblick auf Powells Rede auf der Notenbankerkonferenz in Jackson Hole Ende August. "Angesichts eines zweijährigen angebotsbedingten Inflationsschocks hingegen greift Powell zu Volckers Vorschlaghammer und macht meiner Meinung nach einen Fehler."

Sinkende Autopreise als Warnsignal

Mit Powells Notenbankpolitik steige die Gefahr einer Entwicklung von der Inflation zur Deflation, so Wood. Der allgemeine Rückgang des Preisniveaus zeige sich der Marktgröße zufolge bereits an den Autopreisen. Stiegen die Preise für Neu- und Gebrauchtwagen während der Corona-Pandemie deutlich an, lassen sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt mittlerweile Entspannungssignale erkennen. Wie Daten des weltweit größten Verkäufers von Gebrauchtwagen Manheim Auctions belegen, die der Nachrichtenagentur "Bloomberg" vorliegen, sanken die Preise in der Branche im August 2022 um vier Prozent. Zwar mögen Verbraucher diese Entwicklung gutheißen, dies könnte jedoch ein Anzeichen dafür sein, dass die Währungshüter zu stark gegen die Inflation vorgehen. Die fehlerhafte Politik der Notenbank stelle damit ein neues Risiko für Anleger dar, so Wood. So könnten Robo-Taxis die Transportkosten senken, womit die Inflation von selbst zurückgehen könne. Stattdessen bestehe die Möglichkeit, dass die Fed die Wirtschaft unnötig bremst, wodurch der Druck auf die US-Haushalte zunehme.

Beliebtheit von Taxi-Alternativen nimmt zu

Besonders im Hinblick auf Kredite, die zum Kauf von Fahrzeugen genutzt werden, könnte die Fed damit neue Probleme schaffen, so die ARK-Chefin. "Wenn sich die Restwerte von Autos entsprechend verschlechtern, sind die mehr als 1 Billionen US-Dollar an US-Autoschulden in Gefahr", so Wood in einem Tweet. "Dank Ride-Hailing und bald auch preiswerteren autonomen Taxis ist es unwahrscheinlich, dass Einzelpersonen diesmal den Autoschulden Vorrang vor Hypothekenzahlungen einräumen, was rückwärtsgerichtete Quant-Modelle auf den Kopf stellen könnte."

Während der Finanzkrise von 2008 bis 2009 zahlten Verbraucher ihre Autokredite trotz zahlreicher Herausforderungen noch priorisiert zurück. Wie das Marktportal "Barron’s" berichtet, stehen in den USA derzeit Schulden für Autos in Höhe von 1,5 Billionen US-Dollar aus. Falsche Restwerte, also die Preise, zu denen ein Auto nach Ablauf des Leasingvertrags oder einer Rückkaufoption noch verkauft werden können, bedeuten in der Regel große Verluste für Kreditgeber.

Tesla könnte Uber und Lyft links liegen lassen

Zwar standen die Ride-Hailing-Dienste Uber und Lyft, auf die Wood anspielt, in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik der Investmentgesellschaft, vom Trend um Taxi-Alternativen dürften jedoch auch die Aktien des E-Auto-Pioniers Tesla profitieren, die zu den Lieblingen in Woods ETFs zählen. So schrieb ARK-Analystin Tasha Keeney 2020 etwa noch, dass der Marktanteil von Uber und Lyft abnehme, wenn Tesla seine geplanten Robo-Taxis einführe. Gleichzeitig könne es sich für den Musk-Konzern lohnen, bereits vor dem Start der Full Self Driving-Flotte ein Konkurrenzmodell zu Uber und Lyft aufzubauen, da dadurch niedrigere Betriebskosten entstehen würden, die Finanzierung und Versicherung effizienter geschert werde, höhere Inzahlungnahme- oder Restwerte möglich seien und man von höheren Preisen profitieren könne.

Autohersteller und -verkäufer profitieren von hohen Preisen

Aufgrund der hohen Autopreise der letzten Jahre, die auch auf Verzögerungen in den Lieferketten aufgrund der Pandemie und damit auf ein geringeres Angebot zurückgingen, konnten Hersteller wie Tesla und Ford, aber auch Händler wie AutoNation und Lithia Motors, ihre Gewinnmargen aufpolieren, so Barron’s weiter. Und auch das Geschäft mit der Finanzierung von Fahrzeugen habe zuletzt geboomt. Generell ist in den USA der Großteil der Autoverkäufe an eine Ratenzahlung gekoppelt. Die Finanzabteilung von General Motors habe seit Beginn der Corona-Krise im Quartal etwa durchschnittlich ungefähr eine Milliarde US-Dollar Gewinn gemacht. In den Vorjahren betrug der Anteil im Jahresviertel in der Regel knapp 500 Millionen US-Dollar.

Aber auch die positiven Folgen von sinkenden Autopreisen seien laut dem Portal nicht zu vernachlässigen. So könne der Preisrückgang auch die Nachfrage auf dem Pkw-Markt ankurbeln und den Herstellern damit doch noch zugutekommen.

Redaktion finanzen.net

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