So will Tesla-Chef Elon Musk mit SpaceX in der Corona-Krise helfen
Elon Musk änderte in den letzten Tagen seine Einstellung zur Corona-Pandemie: Nachdem er einwilligte, das Tesla-Hauptwerk in Fremont zu schließen, unterstützt er nun Krankenhäuser im Kampf gegen das Virus.
Werte in diesem Artikel
• Musk war sich zunächst nicht der Gefahr des Virus bewusst
• SpaceX soll medizinisches Material herstellen und an bedürftige Krankenhäuser liefern
• Unklar, ob Musks Bemühungen erfolgreich sein werden
In den letzten Tagen wurde auch in den Vereinigten Staaten deutlich, dass die Krankenhäuser für die Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht ausreichend Atemmasken, Beatmungsgeräte und Ventilatoren vorrätig haben. Daher stellen Firmen nun ihre Produktion auf ebendiese Güter um.
Musk ändert seinen Kurs
Anfang März noch hatte Elon Musk, Gründer des Raumfahrtunternehmens SpaceX, und Chef des Elektroautoherstellers Tesla die Besorgnis wegen des Corona-Virus auf Twitter als "dumm" bezeichnet.
The coronavirus panic is dumb
- Elon Musk (@elonmusk) March 6, 2020
Er sei der Ansicht, so schrieb er in einer internen E-Mail an seine SpaceX-Mitarbeiter, dass "der durch die Panik entstehende Schaden den des Virus weit übersteigt". Zunächst weigerte er sich auch, den Gesundheitsanweisungen des Alameda-Countys zu folgen. In den letzten Tagen fügte er sich schließlich doch und seit dem 23. März ist der Hauptbetrieb im Tesla-Hauptwerk in Fremont eingestellt.
SpaceX stellt Produktion um
Angesichts der fortschreitenden Ausbreitung des Virus und zahlreichen Todesopfern weltweit hat Musk seine Meinung nun geändert und will mit Hilfe seiner Firmen aktive Krisenhilfe leisten. Das Raumfahrtunternehmen SpaceX hat bereits 75 Atemmasken hergestellt und mitsamt 100 der Firma vorrätigen Schutzanzügen an ein lokales Krankenhaus gespendet. Des Weiteren bestellte Musk 1.255 Beatmungsgeräte aus China, welche er nun direkt kostenlos in Krankenhäusern installieren lässt. Auch eine Blutspendenaktion der Firma in Kooperation mit dem Roten Kreuz in Hawthorne ist geplant.
SpaceX systemkritisches Unternehmen
Da SpaceX als Hersteller von Verteidigungswaffen in den Vereinigten Staaten als systemkritisches Unternehmen eingestuft wird, sollen die Produktionsstätten auch während der Corona Krise nicht geschlossen werden. Elon Musk möchte das ausnutzen, indem seine Firma an der Herstellung von einem den Richtlinien entsprechenden Desinfektionsmittels und von Beatmungsgeräten arbeitet. Dazu twitterte er: "Tesla produziert Autos mit Lüftungsanlagen. SpaceX produziert Raumfahrzeuge mit lebenserhaltenden Funktionen. Beatmungsgeräte sind nicht kompliziert, können aber nicht sofort hergestellt werden." Auf seine Nachfrage, welche Krankenhäuser am dringendsten weitere Beatmungsgeräte benötigen, bat New York Citys Bürgermeister Bill de Blasio ihn direkt um seine Hilfe. Die Stadt könne sich nicht selbst rechtzeitig auf den Versorgungsengpass vorbereiten.
Wird Musk tatsächlich erfolgreich sein?
Professionelle Hersteller von Beatmungsgeräten zweifeln daran, dass Musk tatsächlich solche Geräte herstellen kann: Die Bemühungen des Firmenchefs werden zwar sehr gelobt, doch erklärte eine Sprecherin des deutschen Medizintechnik-Unternehmens Dräger gegenüber Mashable, die Kerntechnologie heutiger Beatmungsgeräte unterscheide sich grundlegend von Herstellungsprozessen in der Automobilindustrie.
Auch andere Hersteller sehen Elon Musks Bemühungen bislang kritisch. Musk rechnet mit einer Entwicklungsdauer von 8 bis 10 Wochen, bis die Geräte hergestellt werden können.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: SpaceX, Kevork Djansezian/Getty Images
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