The Boring Company - So sieht die Tunnel-Vision des Tesla-Chefs Elon Musk wirklich aus
Anfangs hielten es viele für einen Witz als Elon Musk über die Gründung von "The Boring Company" twitterte. Nun wartete der Tesla-Gründer jedoch mit einem Konzept-Video auf, das es in sich hat. Aber wie wahrscheinlich ist diese Vision überhaupt?
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Man hätte den Tweet auch als bloße Unmutsbekundung missdeuten können, als Tesla-Chef Elon Musk am 17. Dezember des vergangenen Jahres twitterte: "Verkehr macht mich wahnsinnig. Ich werde eine Tunnelbohrmaschine bauen und einfach losgraben."
Traffic is driving me nuts. Am going to build a tunnel boring machine and just start digging...
- Elon Musk (@elonmusk) 17. Dezember 2016
Doch mit der Unternehmensgründung von "The Boring Company" machte Musk kurz darauf bereits Nägel mit Köpfen. Spätestens als im Februar Bilder von einer Testbohrung auf dem Gelände von Musks Weltraumfirma SpaceX die Runde machten, war klar: The Boring Company, deren Unternehmensname in einer anderen Lesart auch "die langweilige Firma" bedeuten könnte, ist alles andere als langweilig. Musk hat tatsächlich etwas vor.
Minecraft pic.twitter.com/lU1YzJjLOZ
- Elon Musk (@elonmusk) 4. Februar 2017
26 ft diameter tunnel running 2 miles under D.C. pic.twitter.com/XFQkioEsg8
- Elon Musk (@elonmusk) 4. Februar 2017
Elon Musk im TED-Talk: Die Tunnel-Vision auf Video
Bei einem TED-Talk am Freitag präsentierte Musk endlich Details zu seinem Tunnelbauprojekt. Dabei versteht sich fast von selbst, das der Tesla-Gründer nicht nur einen Tunnel bauen möchte. Musks Konzept sieht vielmehr den Bau eines riesigen unterirdischen Verkehrsnetzes vor, das sich auf insgesamt 30 Ebenen erstrecken soll. Im Video wird klar, wie Musk sich all das vorstellt. Der Einstieg in das Tunnelsystem erfolgt mit einer Art Lift-System. Am Fahrbahnrand befindet sich eine Art Schlitten von der Größe eines Parkplatzes. Bewegt ein Autofahrer seinen Wagen auf diesen Bereich, fährt das Auto auf der Plattform via Lift in die Tiefe - dort wird der elektrische "Schlitten" zum Beförderunsvehikel. Mit 200 Kilometern pro Stunde wird die Plattform dann zum jeweiligen Zielpunkt geschossen.
Verkehrsführung per Computer
Das Tunnelsystem, das Elon Musk vorschwebt, soll eine Vielzahl von Start- und Zielpunkten umfassen, die sich mitunter überkreuzen, und sich daher auf insgesamt 30 Ebenen ausdehnen. Da sich die Fahrzeuge mittels elektrischer Plattformen bewegen - die Fahrer also nicht selbst fahren - übernimmt ein Computersystem die Kontrolle über den unterirdischen Verkehr. Nach Musks Einschätzung sollte es mit diesem gigantischen Tunnelsystem möglich sein, die Strecke von Westwood, Los Angeles, bis zum Los Angeles Airport innerhalb von nur fünf bis sechs Minuten zurückzulegen. Im überirdischen Verkehr beträgt die für diese Strecke benötigte Fahrzeit aktuell etwa 30 Minuten. Musks Tunnelsystem würde die Autofahrer somit etwa fünf- bis sechsmal so schnell an ihr Ziel bringen.
Wann wird Musks Tunnel-Vision Wirklichkeit?
Im TED-Talk bremste Elon Musk die Euphorie seiner Zuhörer jedoch rapide herunter. Das Tunnelbohrprojekt nehme aktuell nur etwa zwei oder drei Prozent seiner Zeit ein, erklärte der "The Boring Company"-Gründer bei dieser Gelegenheit. Daher sei diese Vision des unterirdischen elektrischen Shuttlesystems noch sehr weit von der tatsächlichen Umsetzung entfernt. Ganz zu schweigen davon, dass das Projekt sehr teuer werden dürfte. Böse Stimmen unkten bereits, es sei wahrscheinlicher, dass Musk vorher noch den Mars besiedele, bevor dieses Tunnelsystem Wirklichkeit werden würde. Aber dennoch: Musk ist nicht zuletzt auch Berater des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump und nahm erst Mitte März an einem Infrastruktur-Meeting im Weißen Haus teil. Trump möchte eine Billion US-Dollar in den Bau einer Mauer zu Mexiko versenken. Nicht undenkbar also, dass der US-Präsident auch für Musks ehrgeiziges Infrastruktur-Projekt The Boring Company eine stattliche Summe lockermachen könnte.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: James Devaney/WireImage/Getty Images
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