Konter an Goldman

Elon Musk sagt Tesla-Kritiker von Goldman Sachs "böses Erwachen" voraus

28.06.18 20:52 Uhr

Elon Musk sagt Tesla-Kritiker von Goldman Sachs "böses Erwachen" voraus | finanzen.net

Wird Tesla das Produktionsziel für den Model 3 in diesem Quartal erreichen? Diese Frage treibt Investoren weltweit um. Ein Analyst von Goldman Sachs senkte diesbezüglich vor kurzem jedoch den Daumen - und forderte damit einen Konter von Elon Musk selbst heraus.

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Schon seit Monaten schwebt eine große Frage über Tesla wie ein Damoklesschwert: Wird Tesla das Produktionsziel seines Hoffnungsträgers Model 3 diesmal einhalten können? Nicht weniger als den Durchbruch auf dem Massenmarkt soll der Elektrowagen für den kleineren Geldbeutel Tesla nämlich bescheren. Die großen Erwartungen trieben den Aktienkurs Teslas bereits im vergangenen Jahr auf immer neue Höhen - bis Ernüchterung einsetzte.

Wie geht es weiter für den Model 3?

Eine Zielmarke nach der anderen musste Elon Musk kappen. Das Produktionsziel ist immer mehr zu der Kennzahl avanciert, an der Tesla und Elon Musk selbst gemessen werden. Ein harter Schlag also, wenn Analysten für die Model-3-Produktion den Daumen senken. Genau das tat jedoch ein Analyst von Goldman Sachs vor kurzem: Nur 22.000 Model 3 werde Tesla im laufenden Quartal produzieren, lautete die Prognose. Eine enttäuschende Zahl, stellt man ihr gegenüber, was Elon Musk auf der Aktionärsversammlung am 5. Juni vollmundig versprach. "Ziemlich wahrscheinlich", hieß es damals, werde Tesla sein Ziel erreichen und bis zum Ende des Monats 5.000 Limousinen pro Woche bauen. Dass Elon Musk offenbar noch immer an sein Versprechen glaubt, zeigt eine E-Mail, die er vor kurzem an die Tesla-Mitarbeiter verschickte.

Elon Musk: "Sie erwartet ein böses Erwachen"

Die E-Mail, die der Tesla-Chef intern an seine Mitarbeiter versandte, enthielt kaum mehr als einen Link zu einem Artikel von "CNBC", der über die Einschätzung des Goldman-Analysten von 22.000 Model 3 berichtete. Als einzigen Kommentar fügte Elon Musk der Mail den Satz "Sie erwartet ein böses Erwachen :-)" bei. Eine Kopie der E-Mail liegt "Bloomberg" vor, das Newsportal bestätigte, dass ihm diese von einem Tesla-Mitarbeiter zugespielt worden sei. Bislang lehnten jedoch sowohl Tesla als auch Goldman-Sprecherin Leslie Shribman eine Stellungnahme ab, schreibt "Bloomberg".

Nur ein Beruhigungsversuch von Elon Musk?

Es ist denkbar, dass Elon Musk mit seiner Mail lediglich motivieren und die gedrückte Stimmung etwas anheben wollte. Auch wenn die Mail nur intern verschickt wurde - es ist nicht das erste Mal, dass Informationen über eine Mail an Mitarbeiter auch nach draußen durchsickern. Gegen diese Theorie spricht jedoch die Tatsache, dass die Fakten ohnehin sehr bald auf dem Tisch liegen werden. Bereits Anfang Juli wird Tesla die Produktions- und Lieferzahlen für das zweite Quartal veröffentlichen. Knapp dürfte es trotzdem werden. In Teslas bislang einzigem Automobilwerk in Fremont, Kalifornien, läuft die Produktion auf Hochtouren. In diesem Monat hat Tesla sogar ein riesiges Zelt in der Größe von zwei Fußballfeldern errichtet, um dort noch eine zusätzliche Montagelinie für den Model 3 aufzunehmen, wie Drohnenaufnahmen des Geländes zeigten.

Die Vergangenheit zeigt: Nach Musk-Drohungen folgt die Rally

Es ist nicht das erste Mal, dass Musk negativen Analysteneinschätzungen mit deutlichen Worten begegnet. Bereits im Jahr 2012 warnte er Tesla-Shortseller vor einem "Schmerz-Tsunami" und auch im letzten Monat nahm er Inhaber von Shortpositionen mit der Vorhersage eines "Short-Brands des Jahrhunderts" ins Visier. In beiden Fällen reagierte der Tesla-Aktienkurs kurz darauf mit einer Kursrally. Auch am Donnerstag zeigt sich das Tesla-Papier mit grünen Vorzeichen. An der NASDAQ geht es trotz negativem Marktumfeld aktuell knapp zwei Prozent aufwärts. Wie nachhaltig dieses Plus ist, wird sich spätestens Anfang Juli zeigen, wenn Tesla die endgültigen Zahlen veröffentlicht.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Diego Donamaria/Getty Images for SXSW, Tesla

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