Konkurrenz belastet

Netflix nimmt Schulden in Milliardenhöhe auf - Netflix-Aktie spiegelt das Konzerndilemma wider

23.10.19 19:14 Uhr

Netflix nimmt Schulden in Milliardenhöhe auf - Netflix-Aktie spiegelt das Konzerndilemma wider | finanzen.net

Der Streaminganbieter Netflix sitzt bereits jetzt auf einem enorm hohen Schuldenberg. Doch das Unternehmen sah sich in dieser Woche gezwungen, sich frisches Geld zu besorgen.

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• Netflix nimmt weitere zwei Milliarden Dollar an Schulden durch Anleihen auf
• Schudenberg bereits jetzt bei mehr als zwölf Milliarden US-Dollar
• Anleger zwiegespalten angesichts der Notwendigkeit der Investitionen

Am Montag kündigte der Marktführer im Bereich Film- und Serienstreaming, Netflix, an, Anleihen im Wert von zwei Milliarden Dollar auf den Markt werfen zu wollen.

Geld für Inhalte

Der Konzern sieht sich angesichts der zunehmend stärkeren Konkurrenz offenbar zu diesem Schritt gezwungen, denn der Kampf um Abonnenten wird in diesem Segment insbesondere über Orginalinhalte ausgetragen. Netflix will das frische Geld in die Produktion eigener Filme und Serien stecken. Bereits jetzt hatte das Unternehmen diesen Bereich als dicken Kostenbatzen von 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr fest eingeplant.

Details zu den Anleihebedingungen ließ das Unternehmen zunächst offen. Auch der Zinssatz wurde noch nicht festgelegt und soll laut Netflix durch die Nachfrage nach den Bonds bestimmt werden.

Konkurrenz rückt Netflix auf die Pelle

Die Luft im Streamingmarkt wird zunehmend dünner. Nicht nur bereits etablierte Player wie Amazon wollen ein Stück vom Streamingkuchen, in wenigen Wochen werden auch Großkonzerne wie Apple und Disney ihre eigenen Streamingdienste auf den Markt bringen und könnten Netflix in vielerlei Hinsicht den Rang ablaufen.

Nach Inhalten hat Disney Vorteile auf seiner Seite, denn Disney+ wird wohl exklusiv alle Disney-Klassiker aber auch Filme aus den Milliarden-Frachises Star Wars und Marvel streamen. Diese Blockbuster dürften dem Entertainment-Riesen enorme Aufmerksamkeit garantieren. Zeitgleich hat Disney noch weitere Eisen im Feuer: Auch Pixar-Filme werden wohl von Disneys Streamindienst exklusiv vertrieben, zudem hat das Unternehmen Inhalte von National Geographic im Angebot.

Und dann wäre da noch Apple: Der Technologieriese kann mit Netfix und Disney in Sachen Inhalt zwar noch lange nicht mithalten, dafür punktet der iPhone-Hersteller mit dem Preis. Die günstigen Monatskosten von 4,99 US-Dollar haben Kalkül. Apple will schnell viele Kunden gewinnen. Dafür verschenkt das Unternehmen den Zugang zu seinem Streaming-Angebot sogar. Kunden, die ein neues iPhone, iPad, einen Mac oder eine Apple TV-Box kaufen, bekommen für ein Jahr kostenlosen Zugang zu Apple TV+.

Netflix-Aktie unter Druck

Netflix ist also gezwungen, sich seinerseits ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen und sieht das in Netflix Originals, Originalinhalte, die exklusiv auf Netflix laufen. Doch die Entwicklung und Produktion dieser Inhalte kostet Geld und hat den Schuldenberg von Netflix zuletzt auf 12,43 Milliarden US-Dollar anwachsen lassen. Ein Jahr zuvor stand der Konzern nur mit rund 10,3 Milliarden US-Dollar in der Kreide.

Die zwei Milliarden US-Dollar, die Netflix durch die Ausgabe von Anleihen aufnimmt, kommen nun noch zusätzlich oben drauf. Ein Dilemma - in dem sich auch viele Netflix-Anleger gefangen sehen. Denn die Ausgaben sind nötig, um am Markt zu bestehen, belasten die Finanzlage von Netflix aber zusehends. Nach Bekanntgabe des Anleihen-Plans rauschte die Netflix-Aktie zunächst deutlich ab, erholte sich im Handelsverlauf aber und schloss am Montag sogar mit einem Plus von einem Prozent.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: XanderSt / Shutterstock.com, Netflix

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