Klagen mehren sich

Schwere Vorwürfe: Droht Tesla seinen Mitarbeitern?

28.04.17 10:20 Uhr

Schwere Vorwürfe: Droht Tesla seinen Mitarbeitern? | finanzen.net

In letzter Zeit häufen sich die Klagen gegenüber Tesla. Dem Elektroautomobilhersteller werden schlechte Arbeitsbedingungen und eine niedrige Bezahlung vorgeworfen. Jetzt treibt es das Unternehmen auf die Spitze.

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Erneut macht Tesla durch Beschwerden auf sich aufmerksam. Kernpunkt sind diesmal nicht nur die Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhne. Die Vorwürfe erreichen ein neues Ausmaß.

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Tesla teilt Verschwiegenheitsvereinbarung aus

Vier kürzlich voneinander unabhängig eingereichte Beschwerden bezichtigen das Unternehmen der illegalen Überwachung und Bedrohung von Mitarbeitern, die sich an einem Gewerkschaftsbeitritt interessiert zeigten. Der Fall ist nun bis vor die Regierungsbehörde NLRB vorgedrungen. So soll es Tesla den Mitarbeitern auch in einer Verschwiegenheitsvereinbarung untersagt haben, ohne Absprache über ihren Lohn und die herrschenden Arbeitsbedingungen zu reden. Dieser Schritt könnte den Beitritt der Mitarbeiter in eine Gewerkschaft verhindern.

Die Angestellten empfinden diesen Vertrag als unfair. Eine Lösung für schlechte Arbeitsbedingungen zu finden, erweist sich als schwierig, wenn nicht über das Problem gesprochen werden darf. Ein Sprecher von Tesla stritt jegliche Vorwürfe ab und bezeichnete diese als "unaufrichtig und völlig falsch". Die Vereinbarung wäre in ähnlichen Unternehmen üblich und diene lediglich der Wahrung interner Betriebsgeheimnisse. Die Rechte der Mitarbeiter würden dadurch nicht eingeschränkt.

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Tesla vs. Gewerkschaften

Der Hauptgrund der Aufregung ist demnach erneut Teslas negative Haltung gegenüber Gewerkschaften. Deutlich wurde dies auch im Fall des Tesla-Mitarbeiters Jose Moran. Dieser verfasste erst im Februar einen Blogeintrag, in dem er zum Beitritt in die nordamerikanische Gewerkschaft der United Auto Workers aufforderte, um den schlechten Arbeitsbedingungen in Teslas Fabriken entgegenzuwirken. Elon Musk reagierte prompt und beschuldigte Moran von der Gewerkschaft bezahlt worden zu sein.

Nicht nur in den USA steht Tesla auf Konfrontationskurs mit den Gewerkschaften. Das erst kürzlich übernommene deutsche Automatisierungsunternehmen Grohmann spricht sich aus denselben Gründen ebenfalls für den Beitritt zu der Gewerkschaft IG-Metall aus. Tesla sprach direkt mit dem Unternehmen und garantierte eine Lohnerhöhung von 150 Euro monatlich, sowie eine Prämie über 1.000 Euro und Aktienanteile für die Mitarbeiter. Doch das reicht der Gewerkschaft nicht. Sie fordert einen Tarifvertrag und prüft nun die Möglichkeit eines Streiks.

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Tesla rechtfertigt sich damit, dass das gesamte Unternehmen an der Mission interessiert sei, nachhaltige Energie schneller in die Gesellschaft zu integrieren. Tesla glaube jedoch nicht, dass die IG-Metall diese Mission teile. Sollte IG-Metall die Kontrolle über die Arbeitszeiten des Tesla-Tochterunternehmens erlangen, könnte dies den Produktionsprozess erheblich verlangsamen.

Redaktion finanzen.net

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