Kiew setzt Prioritäten nach wegfallender US-Hilfe

29.01.25 21:51 Uhr

KIEW (dpa-AFX) - Nach einem Stopp der humanitären Hilfe aus den USA will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nun mit anderen Mitteln vor allem drei Projekte finanzieren. Erster Punkt sei die Energieversorgung, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. "Es gab Programme zur dezentralen Stromerzeugung und andere Nachhaltigkeitsprogramme für ukrainische Gemeinden, Städte und Dörfer", teilte Selenskyj mit. Daneben will er die Unterstützung von Kriegsveteranen und den Aufbau moderner Grenzkontrollpunkte, speziell in Häfen, weiter fördern.

Wer­bung

Der von systematischen russischen Angriffen stark zerstörte Energiesektor ist für die Ukraine überlebenswichtig. Die Unterstützung verwundeter Frontsoldaten ist aus politischer Sicht für die ukrainische Führung unerlässlich. Mit der schnelleren Abfertigung an der Grenze hofft Selenskyj den Im- und Export und damit die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen.

Der ukrainische Staatschef räumte zudem Probleme im Gesundheitswesen und im Bereich Cybersicherheit ein, wo bisher auch US-Hilfsgelder eingesetzt wurden. Auch damit werde man sich beschäftigen, sagte er, nannte aber keine Details.

Wer­bung

US-Präsident Donald Trump hat nach seiner Amtseinführung fast alle humanitären Hilfsprogramme im Ausland für 90 Tage gestoppt. Während die US-Waffenhilfe an Kiew von dieser Regelung nach Angaben Selenskyjs nicht betroffen ist, stehen zahlreiche zivile Hilfsprogramme für das schwer vom russischen Angriffskrieg in Mitleidenschaft gezogene osteuropäische Land nun ohne Finanzierung da./bal/DP/he