UPS-Aktie tiefrot: UPS-Umsatzausblick belastet auch DHL- und FedEx-Aktien
Ein enttäuschender Umsatzausblick belastet die Aktien des US-Logistikkonzerns UPS am Donnerstag.
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Die UPS-Papiere knicken an der NYSE im Handel zeitweise um 14,7 Prozent auf 114,11 US-Dollar ein. Die Aktien der US-Konkurrentin FedEx geben daneben 2,22 Prozent auf 268,96 US-Dollar nach. Via XETRA drehten die Aktien der DHL Group ins Minus, sie notierten letztlich 1,98 Prozent niedriger bei 35,06 Euro.
Die UPS musste die Hoffnungen der Anleger auf eine Belebung der Nachfrage nach Paketlieferungen im laufenden Jahr dämpfen. Nach einem Boom während der Corona-Pandemie hatte die Versand-Nachfrage nachgelassen. Zudem setzen einige Kunden mittlerweile auf günstigere Versandoptionen des Konzerns, was ebenfalls auf die Erlöse drückt.
UPS setzt im US-Heimatmarkt den Rotstift an
Zurückgehende Paketmengen sorgen beim US-Paketdienst UPS (United Parcel Service) für eine Zäsur. Der größte Kunde werde die zu transportierenden Mengen bis Mitte 2026 um mehr als die Hälfte reduzieren, wie United Parcel Service (UPS) am Donnerstag in Atlanta mitteilte. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um den Online-Riesen Amazon. Vor diesem Hintergrund strafft UPS seine Infrastruktur im Heimatmarkt und will zunehmend sparen. Nach einer Stagnation im vergangenen Jahr dürfte der Umsatz 2025 allerdings zurückgehen. Diese Neuigkeiten schockten am Donnerstag die Anleger, sie hatten mit einer Trendwende gerechnet.
Die UPS-Aktie fiel im frühen US-Handel um 15 Prozent und zog dabei auch die Konkurrenzwerte FedEx und DHL (DHL Group (ex Deutsche Post)) abwärts. Die Logistikbranche leidet seit geraumer Zeit unter rückläufigen Paketmengen. Wegen der in vielen Ländern schwächelnden Konjunktur und dem damit einhergehenden schleppenden Welthandel versenden die Kunden der Konzerne deutlich weniger Waren.
Hinzu kommt, dass allen voran Amazon seit geraumer Zeit ein eigenes Versandnetzwerk aufbaut. Zudem gehen chinesische Online-Shops wie Temu und Shein angesichts der riesigen Mengen, die sie rund um den Globus versenden, in harte Preisverhandlungen mit den Logistikern.
Die schwierigen Zeiten bei den Versanddienstleistern spiegeln sich auch in den Kursentwicklungen ihrer Aktien wider. UPS-Papiere haben die vergangenen drei Jahre in Folge jeweils Verluste eingefahren. Und auch beim DAX-Konzern DHL sieht es nicht viel besser aus: Zwar stand zumindest im Jahr 2023 ein Plus, per Saldo ist das Papier aber seit Anfang 2022 um ein Drittel billiger geworden.
UPS hat bereits versucht, der Verlangsamung des Versandvolumens durch Kostensenkungen entgegenzuwirken. Tausende Stellen wurden gestrichen, einige Standorte geschlossen und weitere umgebaut, auch um Platz für Automationstechnik zu schaffen. Dies wurde auch vor dem Hintergrund kräftig gestiegener Löhne nötig.
Der Konzern hatte 2023 einen kostspieligen Tarifvertrag mit der US-Transportarbeiter-Gewerkschaft Teamsters abgeschlossen. Die der Einigung vorgelagerten harten Verhandlungen hatten UPS zudem Kunden gekostet, die angesichts von Streiks zur Konkurrenz gewechselt waren.
Diese Kundschaft versucht UPS zurückzuholen, auch durch ein größeres Angebot. So soll bis 2026 etwa ein Umsatz von 20 Milliarden Dollar durch Kunden aus der Gesundheitsbranche erzielt werden. Dort winken zudem attraktive Margen. Momentan nutzen viele Kunden allerdings vermehrt die Standard-Versandangebote anstatt der Premium-Versionen.
UPS will nun eine mehrjährige "Effizienzinitiative" starten. Unter anderem durch die Nutzung einer geringeren Zahl von Gebäuden, Fahr- und Flugzeugen werden konzernweit Einsparungen in Höhe von etwa einer Milliarde US-Dollar angestrebt. So sollen sich operative Marge, Barmittelzuflüsse sowie die Kapitalrendite verbessern.
Zunächst einmal aber muss UPS den schwierigen Umständen ins Auge blicken. Dass Amazon seine bislang über das UPS-Netzwerk transportierten Mengen jetzt kräftig zurückfahren will, dürfte den Konzernumsatz in den kommenden zwei Jahren um 5 bis 6 Milliarden Dollar drücken, meint UBS-Analyst Thomas Wadewitz. Seine Schätzungen decken sich weitestgehend mit den Prognosen von UPS, wenngleich der US-Konzern den Großkunden nicht namentlich benannte.
Für 2025 erwartet das UPS-Management um Chefin Carol Tomé einen Umsatzrückgang auf 89 Milliarden Dollar. Von Bloomberg befragte Analysten hatten hingegen eine Steigerung auf 94 Milliarden Dollar erwartet. Die Profitabilität von UPS soll sich derweil etwas verbessern und 10,8 Prozent erreichen.
Vergangenes Jahr erreichte UPS mit 91,1 Milliarden Dollar sein Ziel eines stabilen Umsatzes. Die bereinigte operative Marge fiel mit 9,8 Prozent etwas besser aus als vom Management prognostiziert.
/mis/jha/
FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX)
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