Inflation weiter auf dem Rückmarsch? US-Verbraucherpreise steigen weniger stark als erwartet
Der Inflationsdruck in den USA ist im Juli in der Gesamtrate gestiegen, allerdings nicht so stark wie erwartet.
Zudem sank die Kernrate wider Erwarten, was die Federal Reserve von weiteren Zinserhöhungen abhalten könnte. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 3,2 (Vormonat: 3,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent und einer Jahresteuerung von 3,3 Prozent gerechnet.
Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,2 Prozent auf Monats- und um 4,7 (Vormonat: 4,8) Prozent auf Jahressicht. Die befragten Ökonomen hatten eine monatliche Rate von 0,2 Prozent und eine konstante Jahresrate von 4,8 Prozent erwartet.
Die US-Notenbanker beobachten die Inflation und andere Wirtschaftsdaten, während sie abwägen, ob sie den Leitzins bei ihrer Sitzung Mitte September erneut anheben werden. Der Anstieg in der Gesamtrate beruht hauptsächlich auf einem Basiseffekt: Im Juni und Juli des vergangenen Jahres schwächte sich die Inflation nach den starken Sprüngen zu Beginn des Krieges in der Ukraine wieder ab. Die Notenbanker legen ihren Fokus daher auf die Kerninflation, weil sie als besserer Indikator für die künftige Inflation gilt die Gesamtinflation.
Die US-Notenbanker sehen zwar einige ermutigende Anzeichen dafür, dass der Preisdruck nachlässt, doch in der US-Wirtschaft gibt es bisher kaum Anzeichen einer Abschwächung. Fed-Chef Jerome Powell hat erklärt, dass die Zentralbank mit einer weiteren Aufweichung des Arbeitsmarktes rechnet, einschließlich eines langsameren Lohnwachstums.
Von Amara Omeokwe und Andreas Plecko
WASHINGTON (Dow Jones)
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