Kalidüngerpreise im Blick

K+S-Aktie knickt ein: K+S senkt Gewinnprognose

09.05.23 17:57 Uhr

K+S-Aktie knickt ein: K+S senkt Gewinnprognose | finanzen.net

K+S reagiert mit einer Senkung der Gewinnprognose auf eine unerwartet schwache Entwicklung der Kalidüngerpreise sowie absehbare Bewertungseffekte aus bergbaulichen Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

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Der Düngemittel- und Salzkonzern rechnet nunmehr für 2023 mit einem EBITDA von 1,15 bis 1,35 Milliarden Euro statt wie bisher mit 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro, wie er in Kassel mitteilte. Im schlechtesten Fall würde sich das EBITDA damit gegenüber dem Vorjahr gut halbieren.

Im abgelaufenen Quartal verbuchte K+S bei annähernd unverändertem Umsatz einen EBITDA-Rückgang um 13 Prozent bis auf 454 Millionen Euro. Während die Einnahmen im Salzgeschäft dank deutlicher Preissteigerungen um 24 Prozent stiegen, gingen sie im Düngemittelgeschäft um 9 Prozent zurück.

So reagiert die K+S-Aktie

Ein gesenkter Jahresausblick wegen fallender Düngerpreise hat am Dienstag die Anleger von K+S enttäuscht. Die Titel des Kali- und Salzkonzerns sackten am Vormittag zeitweise um mehr als sechs Prozent ab auf das niedrigste Niveau seit Anfang 2022 ab, obwohl das erste Quartal des Unternehmens am Markt als "in Ordnung" gewertet wurde. Zum Handelsschluss betrug das Minus via XETRA noch 1,65 Prozent auf 17,54 Euro.

Weil sich viele Landwirte beim Kauf von Düngemitteln im wichtigen ersten Quartal zurückhielten, rechnet Firmenchef Burkhard Lohr 2023 nun nur noch mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 1,15 bis 1,35 Milliarden Euro. Bislang wurde ein Rückgang auf 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Auch beim freien Barmittelzufluss rechnet K+S nun mit weniger als bislang.

Laut Analyst Charlie Bentley vom Investmenthaus Jefferies liegt die Markterwartung für das Ebitda mit 1,37 Milliarden Euro knapp über der neuen Zielsetzung. Ein Händler erwähnte zwar, dass dies zum Teil inflationsbedingt sei. Er monierte aber, dass der neue Ausblick von Preiserhöhungen im zweiten Halbjahr abhängig werde, für die es bislang noch keine Anzeichen gebe.

Markus Mayer von der Baader Bank erklärte, die Senkung des Ausblicks komme zwar nach den Quartalsberichten von Konkurrenten nicht überraschend, sie sollte den Kurs aber dennoch belasten. Die Entwicklung der Geschäfte im ersten Quartal habe ergebnisseitig zwar die Erwartungen übertroffen, der freie Mittelzufluss sei aber wegen Einmaleffekten deutlich hinter diesen zurückgeblieben. Um die Sondereinflüsse bereinigt, habe der Barmittelfluss die Erwartungen aber in etwa getroffen.

Der Kursrutsch am Dienstag geht einher mit der jüngsten Schwäche bei K+S. Der Aktienkurs war im April 2022 kurz nach der russischen Invasion mit den Düngerpreisen noch nach oben geschnellt bis auf 36,45 Euro, weil Russland und der Russland-Verbündete Belarus am Weltkalimarkt eine bedeutende Rolle spielen. Danach setzte aber eine ebenso schnelle Korrektur ein, die aktuell noch andauert. Der Kurs hat sich seither halbiert. Mit einem Minus von 8 Prozent im bisherigen Jahresverlauf ist die Aktie aktuell einer der eher wenigen Verlierer im MDAX.

DJG/rio/mgo

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)

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