K.O. bleibt aus

Warum Shortseller bei Tesla immer wieder scheitern

25.09.18 21:38 Uhr

Warum Shortseller bei Tesla immer wieder scheitern | finanzen.net

Der Tesla-Chef und Tesla-Shortseller werden naturgemäß keine Freunde mehr. Doch auch wenn die jüngsten Turbulenzen um Tesla den Leerverkäufern in die Hände gespielt haben: Am langen Ende heißt der Sieger dennoch wieder: Elon Musk.

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Der Milliardär und Tesla-Chef hat in den vergangenen Wochen wirklich alles dafür getan, der Tesla-Aktie zu hoher Volatilität zu verhelfen.

Shortseller profitieren

Neben seiner überraschenden Ankündigung, seinen Konzern von der Börse nehmen zu wollen, gefolgt von einem Interview, das einen tiefen Blick in die tägliche überdimensionale Arbeitsbelastung von Musk erlaubte, bis hin zu einem fragwürdigen Live-Auftritt, während dem Musk Marihuana rauchte: Über zu viel Langeweile im Depot konnten sich Tesla-Investoren nicht beschweren. Zusätzlich zu den durch Musk selbst ausgelösten Kursturbulenzen hat der Elektroautobauer auch mit operativen Problemen zu kämpfen: Nicht erreichte Produktionsziele, Probleme an der Lieferfront und negative Kundenrückmeldungen im Hinblick auf den User-Support haben Shortsellern in den vergangenen Wochen in die Hände gespielt: Die Tesla-Aktie hat im August einen herben Rücksetzer erlebt, auch Mitte September hat der Anteilsschein nochmals kräftig Federn lassen müssen. Anleger, die auf sinkende Tesla-Kurse gesetzt hatten, waren die Gewinner der Meldungen rund um Tesla und dessen CEO.

Aktie kämpft sich immer wieder aus dem Tief

Doch ein Aktiencrash, den viele Shortseller bereits seit Jahren prophezeien, bleibt weiter aus. Seit Jahren zeigt sich die Tesla-Aktie im Windschatten enttäuschter Anlegerhoffnungen immer wieder angeschlagen, doch sie geht nicht K.O. So auch dieses Mal: Auf Sechsmonatssicht hat der Anteilsschein des Elektroautobauers moderate 1,7 Prozent verloren - ein übersichtliches Minus, wenn man in Betracht zieht, wie andere börsennotierte Unternehmen teilweise für nicht erfüllte Leistungsziele abgestraft werden.

Immer wieder müssen Leerverkäufer mit der Tesla-Aktie empfindliche Verluste hinnehmen. Selbst wenn es zwischenzeitlich an der Shortseller-Front deutlich besser aussah - etwa als Elon Musk seine Pläne für einen Börsenrückzug von Tesla öffentlich begraben musste - korrigierte die Aktie nicht deutlich mehr, als sie zuvor in Hoffnung auf ein Delisting zugelegt hatte. Shortseller machten also lediglich ihre vorher erzielten Verluste wieder gut.

Teslas Archillesferse ist gleichzeitig sein Vorteil

Sucht man nach einem Grund, wieso Wetten auf einen Niedergang der Tesla-Aktie trotz offensichtlich ungünstiger Nachrichtenlage für das Unternehmen bislang nicht längerfristig von Erfolg gekrönt sind, landet man immer wieder bei Teslas charismatischem Konzernchef Elon Musk. Der Milliardär, dessen Tweets und Interviews - genauso wie die offenbar überambitionierten Produktionsziele - Tesla immer wieder in die Bredouille gebracht hatten, ist auf der anderen Seite auch ein Grund für Teslas (Börsen-)Erfolg. Denn viele Anleger vertrauen auf die Fähigkeiten von Musk, seine Vision und Geschäftsideen. Vielen Tesla-Aktionären gilt er als eine Art Guru, dessen Pläne zwar häufig als absurd und unerreichbar gelten, die den Visionär allerdings nicht davon abhalten, deren Umsetzung trotzdem in Angriff zu nehmen. Oftmals mit Erfolg.

Wie schwierig es angesichts der von Anlegern gefeierten Führungsfigur Elon Musk ist, auf fallende Kurse bei Tesla zu setzen, haben möglicherweise einige Shortseller zwischenzeitlich verstanden und Konsequenzen gezogen: Wie Daten des Finanzanalyse-Unternehmens S3 Partners ergaben, haben Amazon und Apple den Elektroautobauer in der vorletzten Woche in Sachen Leerverkäufe überholt: Am 12. September 2018 beliefen sich die Shortpositionen bei dem E-Commerce-Riesen auf 9,601 Milliarden US-Dollar - Tesla lag 79 Millionen US-Dollar darunter. Zuvor hatte Tesla die Hitliste der meist geshorteten Aktien monatelang angeführt.

Kritiker verstummen nicht

Den Musk-Fans stehen allerdings insbesondere in jüngster Zeit zunehmend auch Musk-Kritiker gegenüber. Erst vor rund zwei Wochen hat die japanische Nomura-Bank, bislang Tesla gegenüber deutlich bullish eingestellt, die Seiten gewechselt. Die Tesla-Aktie sei "nicht mehr investierbar", hieß es von Nomura-Analyst Romit Shah, der von seinem "Kauf"-Rating abrückte und das Kursziel der Aktie deutlich senkte. Dabei verwies der Experte insbesondere auf das erratische Verhalten von Elon Musk.

Auch andere Analysten haben gegenüber der Tesla-Aktie in jüngster Zeit zumindest Zweifel angemeldet, wenn auch die Optimisten unter den Aktien-Bewertern weiter in der Überzahl bleiben.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Hattanas Kumchai / Shutterstock.com, Smith Collection/Gado/Getty Images

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