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Kommt alles in die Tüte: Die besten Konsum-Aktien

06.11.13 14:00 Uhr

Das Konsumklima ist auf hohem Niveau, die Deutschen shoppen so ausgiebig wie selten. Wer von der neuen Kauflust profitieren will, legt sich Einzelhandelsaktien ins Depot. Die Favoriten der Redaktion.

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von Sonja Funke, Euro am Sonntag

Die Maroniverkäuferin schwitzt. „Vui z’ hoaß“, schnauft sie und zählt heiße Esskastanien in ein Tütchen. Vor ihrem Verkaufsstand in der Münchner Kaufingerstraße stehen die Menschen Schlange. Bepackt mit Taschen und Tüten kommen einige direkt aus dem Nobelkaufhaus Ludwig Beck, das nur ein paar Meter entfernt liegt, und warten geduldig auf die Maronen, bevor sie gestärkt zurück in die Menschenmenge drängen.

Das Geschäft brummt in den Fußgängerzonen der Republik, die Deutschen kaufen fleißig ein. Die Stimmung der Verbraucher ist so gut wie seit sechs Jahren nicht mehr. Zwar sank das Konsumklima zuletzt leicht. Doch die Nürnberger Marktforscher von der GfK sehen gute Chancen für einen anhaltenden Aufwärtstrend. „Wir sprechen weiter von einer stabilen Entwicklung beim Konsumklima“, sagt GfK-Experte Rolf Bürkel.

Der Optimismus der Marktforscher wird durch die Einschätzung der Händler bestätigt. „Wir rechnen mit einem guten Weihnachtsgeschäft. Das letzte Quartal hat ein ­Riesenpotenzial und bringt uns bis zu einem Drittel des Jahresumsatzes“, sagt Dieter Münch, Vorstand beim Kaufhaus Ludwig Beck.

Die Rahmenbedingungen sind günstig. Die deutsche Wirtschaft steht am Beginn eines Aufschwungs, die Jobs sind sicher, die Realeinkommen steigen. Den Bürgern macht das Geldausgeben wieder Spaß. Im September waren in Deutschland so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie. Erstmals seit der Wiedervereinigung überschritt die Zahl die Marke von 42 Millionen. Mit dem Aufschwung sollen 2013 und 2014 fast eine halbe Million neue Stellen geschaffen werden.

Sparen lohnt sich nicht
Löhne und Gehälter dürften also auch künftig steigen, die Bürger dauerhaft mehr Bares in der Tasche haben. Hinzu kommt, dass die Menschen ihr Geld lieber ausgeben, als es auf die hohe Kante zu legen — Sparen lohnt angesichts der historisch niedrigen Zinsen nicht.

Immer mehr Deutsche gehen in diesen Tagen sogar ohne eigenes Geld auf Einkaufstour: Angesichts niedriger Zinsen und entsprechend billiger Kredite sind Anschaffungen auf Pump neuerdings beliebt wie selten. Ein Drittel der deutschen Haushalte nutzt aktuellen Studien zufolge Ratenkredite, um beispielsweise einen neuen Fernseher oder eine neue Geschirrspülmaschine zu kaufen. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es noch 29 Prozent.

Konsumforscher bestätigen: Die privaten Konsumausgaben nehmen in Deutschland 2013 real um etwa ein Prozent zu, der private Konsum dürfte damit zu einer entschei­denden Konjunkturstütze werden. Selbst die Tatsache, dass der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts nach fünf Anstiegen in Folge im Oktober zuletzt ebenfalls überraschend sank, trübt die Stimmung im Einzelhandel kaum, denn auch dieses Stimmungsbarometer liegt weiterhin auf hohem Niveau.

Wer die Konsumfreude an der Börse nutzen will, sollte Einzelhandelstitel shoppen, die vom Weihnachtsgeschäft profitieren.

So liefert etwa die nach Karstadt größte deutsche Warenhauskette, Galeria Kaufhof, nach längerer Durststrecke inzwischen zuverlässig Gewinne beim Mutterkonzern Metro ab. Metro-Vorstand Olaf Koch blickt angesichts anziehender Geschäfte im deutschen Heimatmarkt optimistisch auf die umsatzstärkste Zeit des Jahres. „Wir gehen gestärkt und mit großer Zuversicht in das anstehende Weihnachtsgeschäft“, sagt Koch — und denkt dabei sicher auch an das Geschäft der europaweit größten Elektronikketten MediaMarkt und Saturn. Die Ausgangslage ist vielversprechend, flächenbereinigt zog der Umsatz in Deutschland zuletzt spürbar an.

Beim größten deutschen Handelsunternehmen fällt das Weihnachtsgeschäft künftig in das erste Quartal des Geschäftsjahres. Das dient der besseren Planbarkeit und verschafft dem Management im Jahresverlauf mehr Luft für die operative Steuerung.

Hugo Boss vor Rekordquartal
Der Modekonzern Hugo Boss wiederum setzt inzwischen verstärkt auf das Geschäft in eigenen Filialen. Verglichen mit dem ersten Halbjahr habe die Nachfrage in den eigenen Läden bereits spürbar angezogen, sagte Claus-Dietrich Lahrs. „Wir rechnen im vierten Quartal mit kräftigen Umsatz- und Ergebniszuwächsen“, kündigt der Vorstandschef ein ungewöhnlich starkes Quartal an.

Den Schätzungen der Analysten zufolge soll der Umsatz im vierten Quartal erstmals sogar den der vorangegangenen Quartale übertreffen. Der Gewinn soll sich dank Fokussierung auf das Filialgeschäft ­gegenüber dem Vorjahr sogar verdoppeln. Die Schwaben führen ihre Strategie konsequent fort. Bis Jahresende soll es 50 neue Geschäfte geben, 38 davon im europäischen Ausland. Insbesondere in Deutschland will Hugo Boss weg vom Verkauf über den Groß- und Fachhandel und hin zum selbstständigen Einzelhändler — das stärkt schließlich die Gewinnmargen.

Renoviert und ausgebaut wird auch bei Bijou Brigitte. Den Anbieter von Modeschmuck plagt zwar noch das schleppende Geschäft in Süd­europa. Trotzdem investiert das Unternehmen mit Werbung in die eigene Marke. Zudem sollen noch im laufenden Jahr bis zu 160 Laden­lokale renoviert werden. Ein frisches Logo und eine neue Kollektion von Stardesigner Harald Glööckler samt prunkvoller Colliers und glitzernder Broschen sollen Kundinnen und Bilanz zum Strahlen bringen.

Das Münchner Nobelkaufhaus Ludwig Beck hat zwar an sich eine gute Lage direkt am Marienplatz in der Münchner Altstadt. Doch zuletzt dämpfte eine Dauerbaustelle vor der Haustür die Konsumfreude der Laufkundschaft. Das Stammhaus erweitert die Verkaufsfläche um 500 Quadratmeter. Nach der gesenkten Umsatzprognose für das laufende Jahr setzt Vorstandschef Münch auf die ungebrochene Konsumfreude der Verbraucher und peilt für 2014 ein „klares Umsatzplus im mittleren einstelligen Bereich“ an.

Die Maroniverkäuferin zählt derweil unbeirrt weiter heiße Kastanien in ihre Papiertütchen. Wenn ihr Blick die lange Schlange der wartenden Kunden vor dem Verkaufsstand streift, huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. 

Investor-Info

Konsumklima
Verbraucher in Stimmung

Der GfK-Konsumklimaindex stieg im Oktober um 0,1 Punkte auf jetzt 7,1 Zähler — den höchsten Stand seit fast sechs Jahren. Für den November erwarten die Marktforscher zwar einen leichten Rückgang auf 7,0 Punkte, der positive Trend gilt aber als intakt.

Metro
Turnaround läuft

Das Geschäft kommt in die Gänge, der Turnaround ebenso. Durch eine geschätzte Versechsfachung des Gewinns in der laufenden Periode gegenüber dem abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr fällt das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Normalmaß. Kaufen.

Hugo Boss
Auf Rekordhoch

Der Euro drückte zuletzt auf den Umsatz. Das stärkere Filialgeschäft und vier statt zwei Kollektionen pro Jahr sollen künftig den Umsatz treiben. Gewinn und Umsatz werden laut Unternehmen 2013 um sechs bis acht Prozent steigen. Für 2014 werden 14 Prozent Gewinnplus erwartet. Attraktiv.

Ludwig Beck
Günstiges Angebot

Solide Entwicklung trotz widriger Rahmenbedin­gungen: Wetter und S-Bahn-Bau vor der Tür des Stammhauses bremsten den Umsatz. 2014 dürfte sich die vergrößerte Verkaufsfläche aber positiv ­ bemerkbar machen. Die Immobilie am Münchner Marienplatz sichert die Aktie ab. Solides Investment.

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