It's a match?

Tinder-Mutter Match Group kauft Anti-Tinder-App

25.06.18 20:13 Uhr

Tinder-Mutter Match Group kauft Anti-Tinder-App | finanzen.net

Die Match Group, bekannt für Dating-Plattformen wie Tinder oder Match.com, hat erneut eine Dating-App gekauft.

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Diesmal ist Match hungrig auf den Konkurrenten Hinge, ein 7-jähriges Unternehmen, das eigentlich eine Art Anti-Tinder-App anbietet. Die Match Group wird mit 51 Prozent der Anteile das Unternehmen in der Mehrheit führen, mit der Option die restlichen Anteile innerhalb der nächsten 12 Monate zu erwerben. Obwohl die beiden Dienste sich in ihren Konzepten unterscheiden, haben sie das gleiche Ziel: Die Liebe.

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Wie Hinge ursprünglich funktionierte

Das Unternehmen Hinge hält mit der gleichnamigen App Rang 5 der umsatzstärksten iPhone-Dating-Apps inne. In der ursprünglichen Ausführung hatte die App ähnliche Funktionen wie Tinder, mit einer Ausnahme.

Tinder funktioniert wie folgt: Mit einem "Swipe" nach rechts oder links drückt man sein Interesse oder Desinteresse an einer Person aus. Grundlage für den "Swipe" sind lediglich Fotos der Person und ein kurzer Profileintrag. Wenn sich zwei Personen gegenseitig einen "Swipe" nach rechts geben, ist es ein "Match" und man hat die Möglichkeit, sich gegenseitig Nachrichten zu senden.

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Die ursprüngliche Hinge-App hatte zusätzlich zu den Tinder-Funktionen eine wichtige Ausnahme. Anmeldungen waren nur über Facebook möglich. Zusätzlich bekam man lediglich Personen angezeigt, mit denen man mindestens eine Vernetzung auf Facebook hatte (Freunde von Freunden).

Die Anti-Tinder-App wurde eingeführt

Vor zwei Jahren entschloss Hinge sich dazu, dem Tinder-Strom zu entkommen und änderte das Produkt in weiten Teilen. Die Funktion, Personen über einen "Swipe" zu "matchen", entfiel. Stattdessen wurden viel detailliertere Profile eingeführt. Die Zielgruppe von Hinge unterscheidet sich mittlerweile von der klassischen Tinder-Zielgruppe: Es sind Menschen, die an festen Beziehungen interessiert sind und das ganze Dating-Prozedere ernst nehmen wollen.

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Die Einführung der neuen App hatte eingeschlagen und machte das Unternehmen erfolgreich. Die Zahl der Nutzer hatte sich vervierfacht und das obwohl die App nicht mehr kostenlos zugänglich war. Mit einer monatlichen Gebühr zwischen 5 und 13 Dollar, kann man die App nutzen und Menschen kennenlernen.

Match und der "Hunger"

Der Koloss im Dating-Universum ist bekannt dafür, kleinere unabhängige Unternehmen zu schlucken. Dementsprechend ist das Portfolio des Unternehmens auch über die Jahre gewachsen. Mit Hinge würde die Match Group eine Lücke im Portfolio schließen, so Match-CEO Mandy Ginsberg. Hinge spreche die jungen Menschen an, die auf Tinder das Daten gelernt haben, aber da nun einfach rausgewachsen seien.

Die Match Group hatte bereits 2017 den ersten Schritt zur Übernahme von Hinge gewagt, indem sie einen Platz im Vorstand des Unternehmens eingenommen hatte.

Das Unternehmen Match ist nicht nur für ihr Dating-Portfolio bekannt, sondern auch für eine gewisse Skrupellosigkeit in dieser Branche. In der Vergangenheit hatte Match mit Patentklagen gegen Bumble für Aufruhr gesorgt. Bumble hatte kurzerhand mit einer Gegenklage reagiert. Die beiden erfolgreichen Dating-Dienst-Anbieter führen weiterhin Krieg vor Gericht.

Facebook als gefährliche Konkurrenz

Nun könnte ein weiterer Rivale für gedrückte Stimmung sorgen. Nach der Ankündigung von Facebook-CEO Mark Zuckerberg, einen eigenen Dating-Dienst einzuführen, wurde die Dating-Branche erschüttert. Die Match-Aktie hatte den tiefsten Sturz und ist nach der Mitteilung um 22 Prozent abgerutscht. Zudem hatte Facebook zur selben Zeit aus Datensicherheitsgründen, Apps wie Hinge die Möglichkeit genommen über Facebook an Daten von Freunden und Freundesfreunden zu kommen. Das machte die ursprüngliche Nutzung der App unmöglich. Hinge reagierte mit der Einführung der neuen App und der Möglichkeit, sich per Handynummer zu registrieren, um Facebook komplett zu umgehen.

Mittlerweile konnten sich die Match-Papiere wieder erholen. Außerdem sehen Match-CEO Ginsberg und Hinge-Gründer Justin McLeod keine allzu große Gefahr in Facebooks Dating-Dienst. Die Zielgruppe der beiden Unternehmen seien junge Menschen, genauer gesagt Jahrtausender. Diese würden jedoch aktuell eine Abwanderungsentwicklung von Plattformen wie Facebook aufweisen und somit die Zukunft von Tinder und Co. sichern.

Jüngste Mock-Ups der Facebook Dating-App brachten erneute Zweifel an dieser Sicherheit. Optisch soll der neue Dating Dienst nämlich eine Kopie der Hinge-App sein. Von einem Konzern kopiert zu werden und rechtlich keine Chancen zu haben dagegen vorzugehen, wäre für kleinere Firmen der Tod. Hinge-Gründer McLeod sieht darin jedoch ein Kompliment: "Es ist offensichtlich, dass Leute bei Facebook Hinge verwendet haben."

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: dennizn / Shutterstock.com

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31.10.2024Meta Platforms (ex Facebook) KaufenDZ BANK
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31.01.2019Facebook SellPivotal Research Group
31.10.2018Facebook SellPivotal Research Group
12.10.2018Facebook SellPivotal Research Group

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