Microsoft-Aktie fällt dennoch: Microsoft mit Umsatz- und Gewinnplus
Microsoft legte am Mittwoch US-nachbörslich die Zahlen zum abgeschlossenen Jahresviertel vor.
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Microsoft ringt im boomenden Geschäft mit Produkten rund um Künstliche Intelligenz (KI) mit Kapazitätsproblemen. "Die Nachfrage ist weiterhin höher als unsere verfügbaren Kapazitäten", sagte Finanzchefin Amy Hood in einer Telefonkonferenz mit Analysten bei Vorlage der Zahlen zum ersten Geschäftsquartal 2024/25 mit Blick auf die KI-Geschäfte der viel beachteten Cloud-Sparte Azure. Das überraschend starke Wachstum des Software-Riesen half dem Aktienkurs vor diesem Hintergrund nicht.
So hat Microsoft im ersten Quartal seines Fiskaljahres 2025 einen Gewinn von 3,30 US-Dollar je Aktie verbucht. Die Analystenerwartungen hatten im Vorfeld der Zahlenvorlage bei 3,10 US-Dollar je Aktie gelegen. Im Vorjahresquartal betrug das EPS des Windows-Herstellers noch 3,00 US-Dollar je Aktie.
Der Umsatz von Microsoft lag unterdessen bei 65,6 Milliarden US-Dollar. Das war mehr als vor Jahresfrist, als noch 56,52 Milliarden US-Dollar in den Büchern gestanden hatten. Die Expertenschätzungen, die bei 64,57 Milliarden US-Dollar gelegen hatten, wurden damit übertroffen.
Das Azure-Cloud-Geschäft wuchs dabei um 33 Prozent - respektive um 34 Prozent, wenn negative Wechselkurseffekte ausgeklammert werden. Im laufenden zweiten Geschäftsquartal rechnet Hood hier mit einem Plus von 31 bis 32 Prozent.
In den ersten drei Monaten habe Microsoft damit die Erwartungen leicht übertroffen, die Engpässe bei Lieferanten verhagelten das zweite Viertel des Geschäftsjahres aber etwas, schrieb Analyst Mark Murphy von der Bank JPMorgan in einer ersten Einschätzung. Gleichwohl könnte sich das Wachstum dann im zweiten Geschäftshalbjahr wieder beschleunigen.
Finanzchefin Hood erklärte denn auch, dass sie im zweiten Geschäftshalbjahr weiterhin ein höheres Azure-Wachstum gegenüber den ersten sechs Monaten erwarte, "da unsere Investitionen die verfügbaren KI-Kapazitäten erhöhen, um mehr der wachsenden Nachfrage bedienen zu können."
Microsoft bleibt damit Vorreiter im Geschäft mit Cloud-Diensten und insbesondere KI. So hatte das Unternehmen einen Pakt mit dem ChatGPT-Erfinder OpenAI geschlossen und integriert dessen Technologie in alle seine Produkte. Der Zugang zu KI-Funktionen wird dabei im Abo-Modell verkauft. Zudem baut Microsoft neue Rechenzentren, was aber Zeit braucht. "Rechenzentren werden nicht über Nacht gebaut, sagte Microsoft-Chef Satya Nadella.
Anleger zeigten sich am Donnerstag aber skeptisch. Die Microsoft-Aktie gab im NASDAQ-Handel letztlich 6,03 Prozent auf 406,47 US-Dollar ab. Damit würde der Kurs wieder unter die 21-Tage-Linie fallen, einem Durchschnittskurs, der den kurzfristigen Trend signalisiert. Das Plus im laufenden Jahr würde damit auf knapp elf Prozent schmelzen. Das Papier hinkt in diesem Jahr dem NASDAQ 100 hinterher, nachdem es sich die Jahre zuvor deutlich besser entwickelt hatte.
An der Börse brächte es Microsoft trotz der Kursverluste immer noch auf eine Marktkapitalisierung von fast 3,1 Billionen Dollar, womit der Konzern aus Redmond hinter dem iPhone-Hersteller Apple (3,5 Billionen) und dem KI-Chipspezialisten NVIDIA (3,4 Billionen) der drittwertvollste Techkonzern bliebe. Der Vorsprung von Microsoft zum Viertplatzierten, der Google-Mutter Alphabet, beträgt rund eine Billion Dollar.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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