Langzeit-Bulle wird skeptisch für die Tesla-Aktie: 40 Prozent Kurseinbruch möglich
Die Tesla-Aktie hat - auch dank der Unterstützung von Konzernchef Elon Musk für den neuen US-Präsidenten Donald Trump - massive Kursgewinne eingefahren. Dabei sieht ein Großinvestor des Unternehmens die Verbindung von Musk und Trump alles andere als unkritisch und rechnet mit kräftigen Verlusten für den Elektroautobauer.
Werte in diesem Artikel
• Tesla-Aktie erlebt Kursgewinne durch Musk-Trump-Verbindung
• Langjähriger Tesla-Bulle Ross Gerber warnt vor Teslas technologischen Problemen
• Gerber sieht Absturzgefahr für die Tesla-Aktie
Multimilliardär Elon Musk hat sich im US-Wahlkampf öffentlichkeitswirksam hinter den Republikaner Donald Trump gestellt und auch viel Geld in die Hand genommen, um die Wahl des ehemaligen und designierten neuen Präsidenten zu fördern. Von 200 Millionen Dollar ist die Rede - Geld, das Musk offenbar gut investiert glaubt. Musk setzt dabei insbesondere auf politische Einflussnahme - und tatsächlich hat Trump ihm gemeinsam mit dem früheren republikanischen Präsidentschaftsbewerber Vivek Ramaswamy die Führung eines speziell für die Kürzung der Regierungsausgaben geschaffenen Beratungsgremiums übertragen. In dieser Funktion könnte Musk erheblichen Einfluss auf Deregulierungen und Budgetkürzungen nehmen - eine Rolle, die bei Experten wenig gut ankommt. So kritisierte etwa Mamta Valechha, Analystin bei Quilter Cheviot, laut "Reuters", dass Musk "Einfluss auf die US-Politik hinsichtlich künstlicher Intelligenz, Weltraumforschung und Elektrofahrzeugen" bekomme - an all diesen Themen habe der Top-Manager "über Tesla und andere Unternehmungen ein direktes Interesse", und könne etwa im Zuge der Budgetkürzungen womöglich auch Aufsichtsbehörden zusammenstreichen, die seine Firmen überwachen und ihn somit selbst betreffen.
Ross Gerber sieht Tesla dennoch vor Problemen
Für den langjährigen Tesla-Bullen Ross Gerber dürfte Tesla aber trotz voraussichtlich massiver politischer Einflussnahme durch Musk dennoch nicht als Gewinner aus der Zusammenarbeit mit der neuen republikanischen US-Regierung hervorgehen. Gegenüber "Business Insider" betonte der Präsident von Gerber Kawasaki Wealth & Investment Management, dass Tesla vor großen Herausforderungen stehe. Denn die Probleme, mit denen der Elektroautobauer seit Jahren kämpfe, ließen sich auch nicht durch Musks enge Verbindungen zu Trump lösen, glaubt der Investor. Dabei verwies er insbesondere auf Bedenken hinsichtlich des Automobilgeschäfts, nannte aber gegenüber dem Blatt auch Zweifel, ob die neue Mitfahrplattform und die Tesla-Projekte im KI-Bereich viel bewirken werden.
Teslas Technologie habe sich nicht weiterentwickelt, daran könnten auch Musks Verbindungen nach Washington nichts ändern, so Gerber gegenüber dem Portal. Er verwies dabei konkret auch auf auf Probleme mit Teslas Technologie für vollautonomes Fahren: "Die ultimative Realität für vollautonomes Fahren ist also, dass es nicht funktioniert und die Präzision nicht gut ist. Und reine Sichtsysteme haben Mängel, die Elon meiner Meinung nach nicht zugeben möchte".
Dabei nimmt Gerber auch Musk selbst in die Kritik, nachdem er bereits in der Vergangenheit diverse Male Musks Commitment für und sein Engagement bei dem Elektroautobauer in Frage gestellt hatte: "Er arbeitet nicht bei Tesla. Ich meine, seien wir mal ehrlich", sagte Gerber. "Wir alle wissen, wo Elon gerade ist, und er ist in Mar-a-Lago. Er hat also schon lange nicht mehr bei Tesla gearbeitet."
Tesla-Aktie sollte rund 200 Dollar kosten
Den enormen Aufschlag, den die Tesla-Aktie als Trump-Trade in den vergangenen Wochen erfahren hat, sieht Gerber zudem kritisch. Die Fahrdienstplattform, mit der Tesla in direkte Konkurrenz zu Uber und der Google-Schwester Waymo gehen will, rechtfertige den derzeitigen Preisaufschlag jedenfalls nicht. "Ich verstehe, dass Elon jetzt Vizepräsident der Vereinigten Staaten ist, aber das hilft Tesla nicht unbedingt", so Gerber gegenüber "Business Insider" weiter.
Selbst wenn die Steuergutschrift für Elektrofahrzeuge unter der neuen Trump-Regierung abgeschafft werden würde - ein Schritt, den Elon Musk unterstützt, weil er Tesla - anders als andere Elektroautobauer - da eher in einer stärkeren Position sieht - würde Tesla laut Gerber massiv schaden: Das wäre "verheerend" für Teslas Geschäft, so der Investor mit Blick auf unsichere Nachfrage nach Elektrofahrzeugen sowie bereits erfolgte Preissenkungen in den letzten Jahren.
Er sieht die Aktie daher eher in Regionen um die 200 US-Dollar - ein Abschlag von 40 Prozent zum aktuellen Kursniveau.
Gerber trennt sich von Tesla-Aktien
Seit 2023 verkauft der Fonds von Gerber immer wieder Tesla-Aktien und werde dies auch weiterhin in kleinen Mengen tun, betont er. "Wir verkaufen immer noch", so Gerber gegenüber "Business Insider". "Ich hatte irgendwann in meinem Leben einen Anteil von 10 %, 12 %, sogar 20 % an Tesla, als es so aussah, als würde Tesla uns zum Mond bringen. Und ich denke, seine besten Tage liegen hinter [Tesla]", so seine pessimistische Prognose.
Redaktion finanzen.net
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24.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
22.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
11.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
03.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
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24.10.2024 | Tesla Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
24.10.2024 | Tesla Sell | UBS AG | |
11.10.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research |
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