BYD-Aktie: Tesla-Konkurrent BYD investiert in Halbleiterhersteller
Der chinesische Elektroautohersteller BYD hat zuletzt in einen chinesischen Halbleiterhersteller und in den Kauf von Lithium-Minen investiert.
Werte in diesem Artikel
• BYD investiert in TYSiC
• TYSiC hat als Chinas erstes Unternehmen in der Lieferkette für Siliziumkarbid-Halbleitermaterial die Qualitätszertifizierung für die Automobilindustrie erhalten
• BYD kauft sechs afrikanische Lithium-Minen
BYD investiert in chinesischen Halbleiterhersteller
Den Berichten der IT-Times zufolge gehört der chinesische Elektroautohersteller und Tesla-Konkurrent BYD nun zu dem Investorenkreis des ebenfalls aus China stammenden Halbleiterherstellers TYSiC. Über den Kaufpreis der Anteile und die genaue Beteiligung an TYSiC ist jedoch nichts Genaueres bekannt.
Außerdem arbeitet BYD derzeit an dem anstehenden Börsengang der Tochtergesellschaft und Halbleitereinheit BYD Semiconductor an der Shenzhen Stock Exchange (SZSE), bei dem es zuletzt vermehrt zu Verzögerungen gekommen ist. Insgesamt soll der Börsengang dem Unternehmen 2,68 Milliarden US-Dollar einbringen, die dafür genutzt werden sollen, das weitere Wachstum zu finanzieren.
Das Vorhaben des chinesischen Autoherstellers, in den Halbleitermarkt einzusteigen, geht mit der immer weiter steigenden Nachfrage nach Halbleitern einher. Allein in den letzten zehn Jahren stieg der Umsatz der globalen Halbleiterindustrie laut Statista von rund 299 Milliarden US-Dollar (2011) auf etwa 555 Milliarden US-Dollar (2021). Außerdem sieht sich die Automobilbranche seit geraumer Zeit vor dem Problem eines Halbleitermangels. Zwar verbessere sich die Verfügbarkeit von Chips wieder, einer AlixPartners-Studie zufolge dürften die Lieferengpässe die Automobilbranche jedoch auch noch bis zum Jahr 2024 ausbremsen.
Über TYSiC
Der Halbleiterhersteller, zu dessen Investoren sich BYD nun hinzuzählt, wurde im Jahr 2009 gegründet und ist mittlerweile Chinas erstes Privatunternehmen, das sich mit der Vermarktung, Forschung und Entwicklung sowie der Herstellung von epitaktischen Siliziumkarbid (SiC)-Wafern beschäftigt. Außerdem ist es Chinas erstes Unternehmen in der Lieferkette für Siliziumkarbid-Halbleitermaterial, das die Qualitätszertifizierung für die Automobilindustrie (IATF 16949) erhalten hat. Im Jahr 2010 gründete das Unternehmen zusammen mit dem Institut für Halbleiter der Chinesischen Akademie der Wissenschaften das Siliziumkarbid-Institut. Hier kommen laut eigenen Angaben einige der größten Talente auf diesem Gebiet zusammen.
Lithium-Minen in Afrika
Die Beteiligung an dem Halbleiterhersteller ist jedoch nicht BYDs einzige Investition der letzten Wochen. Wie Yicai Global in Berufung auf The Paper außerdem berichtet, hat BYD darüber hinaus sechs afrikanische Lithiumminen erworben, um zehn Jahre lang mit dem wichtigen Rohstoff für EV-Batterien versorgt zu sein. Dieser Kauf soll jedoch nur der Anfang sein. Demnach beabsichtige das chinesische Unternehmen, alle dortigen Lithiumminen zu kaufen. Diese Informationen sollen auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person zurückgehen. Genauere Informationen wie den Standort der Minen oder den Verkaufspreis wurden jedoch nicht genannt.
Insgesamt sollen die sechs Minen über 25 Millionen Tonnen Lithiumoxid-Vorkommen verfügen, was etwa einer Million Tonnen Lithiumcarbonat entspricht. Bereits im Juli sollen die ersten Lieferungen aus den Minen beginnen und im nächsten Quartal soll das dort gewonnene Lithium schließlich für die Herstellung der neuen Blade-Batterien von BYD verwendet werden. Auch hier reagiert der chinesische Elektroautohersteller auf steigende Preise und begrenzte Produktionskapazitäten. Auf lange Sicht könnte sich BYD mit dem Kauf von Lithiumminen also von den steigenden Preisen unabhängiger machen.
E. Schmal/Redaktion finanzen.net
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