Amazon-Chef Jeff Bezos wirft Boulevardblatt Erpressung vor
Amazon-Chef Jeff Bezos (54) hat dem US-Boulevardblatt "National Enquirer" Erpressung mit übelsten Methoden vorgeworfen.
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In einem offen Brief vom Donnerstagabend (Ortszeit) erklärte der schwerreiche Unternehmer, das Blatt habe mit der Veröffentlichung intimer Privatfotos von ihm gedroht, falls er die von ihm initiierte Untersuchung gegen die Zeitschrift nicht einstellen sollte. Er beschuldigte den Chef des "Enquirer"-Verlags American Media Inc, David Pecker, hinter dem Erpressungsversuch zu stehen. Pecker ist ein guter Bekannter von US-Präsident Donald Trump - und der halte ihn "fälschlicherweise für seinen Feind", schrieb der Eigentümer der "Washington Post" in seinem Brief.
Hintergrund ist Bezos' Trennung von seiner Ehefrau MacKenzie und sein Verhältnis mit einer anderen Frau. Das Ehepaar hatte im vergangenen Monat bekanntgegeben, dass es sich scheiden lassen will. Wenig später machte der "National Enquirer" die Affäre des Amazon-Chefs mit Lauren Sanchez öffentlich und verbreitete dabei unter anderem Textnachrichten und Fotos von ihm.
Bezos ließ nach eigenen Angaben untersuchen, wie das Blatt an dieses Material gelangt war. Er erklärte, Mittelsmänner von Pecker hätten ihn daraufhin aufgefordert, dies zu unterlassen. Man habe ihm gesagt, wenn er dies nicht tue, würde der Verleger schlüpfrige Fotos von ihm und seiner Geliebten öffentlich machen. Statt sich der Erpressung zu beugen, habe er sich entschlossen, die Drohungen publik zu machen, schrieb Bezos in dem auf dem Portal "Medium" veröffentlichten Brief.
"Sie sagten, sie hätten mehr Textnachrichten und Fotos, die sie veröffentlichen würden, wenn wir unsere Untersuchung nicht einstellen würden", schrieb der Unternehmer. Dazu stellte er E-Mails, die nach seiner Darstellung aus dem Hause von American Media Inc. stammen.
Bezos, 54, ist der Gründer und Vorstandschef des US-Internetriesen Amazon und laut "Forbes" der derzeit reichste Mensch der Welt. Das US-Magazin schätzte sein privates Vermögen zuletzt auf rund 136,9 Milliarden Dollar (118,8 Mrd Euro).
SEATTLE (dpa-AFX)
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Bildquellen: David Ryder/Getty Images, TOMMASO BODDI/AFP/Getty Images
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