Hype um Autobauer

Analyst: Deshalb ist Tesla nicht überbewertet

10.05.17 08:20 Uhr

Analyst: Deshalb ist Tesla nicht überbewertet | finanzen.net

Wohl kein zweites Unternehmen spaltet Investoren so sehr in zwei Lager wie der Elektroautobauer Tesla. Doch ein Experte ist sich sicher: Eine Blase ist bei dem hochbewerteten E-Pionier nicht in Sicht.

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Die Analystenmeinungen zu Tesla gehen weit auseinander. Während die einen ein nicht enden wollendes Hoch prophezeien, sind sich andere sicher, der Höhenflug wird wie eine Blase am Investoren-Himmel zerplatzen.

Tesla spaltet die Experten

Am vergangenen Mittwoch legte der Elektroautobauer aus Palo Alto seine Zahlen für das erste Quartal vor. Zwar konnte das Unternehmen des charismatischen CEO Elon Musk in Sachen Produktion, Umsatz und Auslieferung Rekorde erzielen, machte jedoch weiterhin noch Verlust. Unter dem Strich steht immer noch ein großes Minus. Der Grund hierfür sind vor allem die Kosten für den Model 3, welcher im Juli bereits in die Massenfertigung gehen soll. Auf ihm ruht die Hoffnung des Autobauers, ein Elektroauto auch für die breite Masse geschaffen zu haben und somit den Weg aus dem Verlustgeschäft zu ebnen. Nach diesen tiefroten Zahlen mussten auch die Tesla-Papiere erst einmal kräftig Federn lassen. Zuvor waren die Anteilseigner des Elektroautobauers vor allem eins: Erfolgsverwöhnt. Nachdem zahlreiche Analysten die Kursziele kräftig anhoben, teilweise auf bis zu 368 US-Dollar, jagten die Papiere einen Rekord nach dem anderen. Doch Gegenstimmen ließen nicht lange auf sich warten. Von einer Überbewertung bis zur Warnung vor einem 50-prozentigen Absturz reichten daraufhin die Experteneinschätzungen. Doch wie realistisch ist ein Tesla-Crash?

Gibt es eine Tesla-Blase?

Auch Toni Sacconaghi, Analyt bei Bernstein Research, äußerte sich ebenfalls durchaus skeptisch zu den hohen Bewertungen des US-Autobauers. Im "Power Lunch" auf CNBC ließ er verlauten, dass man als Tesla-Investor selbst tatsächlich daran glauben müsse, dass Tesla zu BMW oder auch Mercedes werden könne. Nur eine derart hohe Gewinnspanne, wie sie die deutschen Autobauer besitzen, würden die derzeitige Bewertung des Elektroautopioniers rechtfertigen. Das steht sicherlich noch in der abermals fernen Zukunft. Die Frage sei deshalb: "Kann Tesla das?", so Sacconaghi. Dies würde man aber auch im nächsten Jahr nicht wissen können. Sicherheit gibt es bei Tesla also erst einmal nicht.

Tesla: Wahrer Erfolg oder doch nur ein Hype?

Trotz der Ungewissheit gehe Sacconaghi aber auch nicht mit der überaus kritischen Einschätzung einiger Analysten konform. Skepsis sei zwar angemessen, dennoch könne man Tesla nicht als "höchst überbewertete Firma" mit einem überaus "charismatischen CEO" bezeichnen, welcher "die Investoren hypnotisiere", wie beispielsweise David Einhorn von Greenlight Capital die Tesla-Papiere bewertete.
An eine Blase, wie die berüchtigte Dotcom-Blase aus dem Jahr 2000, sei bei Tesla nicht zu denken, so Sacconaghi. Skepsis gegenüber der Entwicklung des Autobauers jedoch durchaus. Ob sie den Automobilmarkt "revolutionieren" oder "Vorreiter in einem ganz neuen Business" seien, sei jedoch ebenfalls abzuwarten. Auf der anderen Seite hätte Tesla schon viele eines Besseren belehrt. "Niemand dachte sie könnten ein elektrisches Fahrzeug bauen, niemand dachte sie können in den USA an den Start gehen und da produzieren", so Sacconaghi. Beides hat der Tesla-Boss Elon Musk bereits getan und das mit ersichtlichem Erfolg.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Josh Edelson/AFP/Getty Images, JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images

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