Kering besiegelt weitgehenden Ausstieg bei PUMA
Der Sportartikelhersteller PUMA wird künftig nicht mehr vom französischen Luxuskonzern Kering kontrolliert.
Die Hauptversammlung von Kering besiegelte am Donnerstag das Vorhaben, die Mehrheit an PUMA abzugeben. Laut dem Beschluss verteilt Kering den Großteil seiner PUMA-Anteile als Sachdividende an die eigenen Aktionäre. Ziel ist es, sich künftig auf den deutlich profitableren Luxussektor mit Marken wie Gucci, Brioni und Saint Laurent zu konzentrieren.
Statt aktuell 86 Prozent hält Kering dann nur noch rund 16 Prozent an PUMA. Die deutsche Marke mit dem Raubkatzenlogo ist damit künftig mehrheitlich im Streubesitz. Sie erhofft sich von der neuen Unabhängigkeit eine bessere Sichtbarkeit und schnellere Entscheidungen. Das Unternehmen mit Sitz im fränkischen Herzogenaurach beschäftigt weltweit mehr als 13 000 Mitarbeiter.
Kering hatte das Vorhaben im Januar bekanntgegeben, nachdem schon länger über eine Trennung spekuliert worden war. Die PUMA-Aktien sollen nun Mitte Mai an die Kering-Aktionäre ausgeschüttet werden.
Kering verliert damit zwar deutlich an Umsatz, das verbleibende Geschäft wirft aber im Verhältnis zu den Erlösen deutlich mehr Gewinn ab. Die Trennung werde die operative Marge von Kering deutlich verbessern, sagte Finanzchef Jean-François Palus vor den Aktionären.
Kering-Chef François-Henri Pinault bleibt für PUMA aber wichtig: Denn die Holdinggesellschaft seiner Familie, Artémis, profitiert als wichtigster Kering-Aktionär ebenfalls von der Verteilung der PUMA-Anteile. Sie wird künftig etwa 29 Prozent an dem deutschen Unternehmen halten und soll ein "langfristiger strategischer Aktionär" sein.
Die Holding und Kering bleiben damit wichtige Anker-Investoren für PUMA. Definitiv verpflichtet hat Artémis sich laut Kering-Finanzchef Palus, die Anteile für mindestens 12 Monate zu halten.
Bei PUMA läuft es nach schwierigen Jahren des Umbaus wieder rund. 2017 konnte das Unternehmen den Gewinn unter dem Strich auf 136 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Der Konzern knackte zudem erstmals die Umsatzmarke von 4 Milliarden Euro. Der Abstand zu adidas und Marktführer Nike ist aber gewaltig. Das Unternehmen gehört seit 2007 mehrheitlich zum Pinault-Imperium, das damals noch PPR hieß.
Kering hatte seinen Gewinn unter dem Strich im vergangenen Jahr auf 1,79 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Der Umsatz stieg einschließlich Puma um 25 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro./sku/DP/zb
PARIS (dpa-AFX)
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Bildquellen: PUMA SE, Ken Wolter / Shutterstock.com
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