Draghi: Große Notenbanken steuern noch für einige Zeit auseinander
Die großen Zentralbanken der Welt werden nach den Worten von Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), noch "für einige Zeit" in unterschiedliche Richtungen steuern.
Mit seinen Äußerungen beim Weltwirtschaftsforum in Davos unterstrich Draghi damit die Bereitschaft der EZB für eine zusätzliche Stimulierung, auch nachdem die Federal Reserve ihre Zinswende begonnen hat.
Die im Dezember erfolgte Zinserhöhung in den USA bezeichnete Draghi als angemessen und "fehlerlos vorzogen". Die US-Wirtschaftserholung sei weiter fortgeschritten als in der Eurozone und in Japan. "Und deshalb ist es ganz natürlich, dass sich die geldpolitische Kurse unterscheiden und noch für einige Zeit so bleiben werden", sagte Draghi.
Am Donnerstag hatte Draghi nach der EZB-Ratsitzung für März eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt. Draghi verwies darauf, dass im März die neuen Stabsprojektionen veröffentlicht werden, die dann erstmals auch das Jahr 2018 erfassen werden.
Unterdessen sagte EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny in Wien, die EZB werde im März überprüfen, welche geldpolitischen Instrumente sie einsetzen könne. Eine Entscheidung darüber sei noch nicht gefallen.
Mitarbeit: William Wilkes
FRANKFURT (Dow Jones)
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