Hier stimmt was nicht!

Merck KGaA: Unerwünschte Konzentration

10.06.14 03:00 Uhr

Die Merck KGaA hat in den vergangenen Jahren einige Gesellschaften übernommen. Eine stringente Strategie sieht anders aus.

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von Jörg Lang, Euro am Sonntag

Gerade hat Merck KGaA die Akquisition von AZ Electronic Materials abgeschlossen. AZ Electronic stellt Spezialchemikalien her, die in der Halbleiterfertigung sowie bei Flachbildschirmen eingesetzt werden, wo die Darmstädter bereits Marktführer bei Flüssigkristallen sind.

Offensichtlich soll dieser Bereich ausgebaut werden. Die jüngere Geschichte von Merck ist geprägt durch Akquisitionen. Im Jahr 2007 kauften die Hessen den Schweizer Pharmakonzern Serono für rund zehn Milliarden Euro und legten ihn mit den eigenen Pharmabereichen zusammen. Drei Jahre später wurde die US-Firma Millipore, ein Anbieter von Filteranlagen, für 5,3 Milliarden Euro erworben und mit den eigenen Aktivitäten gebündelt. Und nun folgte AZ Electronic.

Es fällt schwer, hier den roten Faden zu finden. Soll es mehr Pharma sein, mehr Spezialchemie, oder gehört dem Kundenkreis aus der Forschung die Zukunft? Was ist das verbindende Element zwischen Medikamenten gegen multiple Sklerose und Flüssigkristallen? Vielleicht soll der mehrheitlich in Familienhand befindliche Konzern möglichst breit aufgestellt werden, um gegen Schwankungen resistent zu sein. Wer nun die Zahlen der vergangenen Quartale betrachtet, sieht, dass das nicht wirklich gelungen ist. Gut die Hälfte der Erlöse und des Betriebsergebnisses steuert das Pharmageschäft bei. Und dort sind es vor allem die Präparate Rebif gegen multiple Sklerose und das Krebspräparat Erbitux, die die Kassen klingeln lassen. Sie machen zusammen fast 50 Prozent der Pharmaerlöse, also rund ein Viertel der gesamten Leistung, aus. Weil die Präparate aber höhere Deckungsbeiträge liefern, dürfte ihr Anteil am Gewinn noch höher sein.

Damit begibt sich Merck auf dünnes Eis. Die beiden Produkte sind durch Konkurrenz bedroht. In der Krebsforschung werden neue Wege eingeschlagen und bei multipler Sklerose scheinen andere erfolgreicher zu agieren. Die eigene Pharmapipeline gibt zudem wenig her. Sicherlich ist dies dem Management bewusst, das in den vergangenen Jahren vor allem durch Kostensenkungsmaßnahmen die Profitabilität auf hohem Niveau gehalten hat. Doch wie kann es reagieren? Wegen Kurssteigerungen in der Pharmabranche sind Kaufgelegenheiten im Moment unbezahlbar. Vielleicht wird in Darmstadt aus diesen Gründen der große Schnitt zumindest einmal durchgerechnet. Warum nicht das eigene Pharmageschäft zum Verkauf anbieten? Werden die Multiplikatoren der jüngsten Deals als Basis genommen, könnte Merck Serono wohl einen Unternehmenswert von mehr als 20 Milliarden Euro einspielen.

Mit diesen Mitteln könnte sich Merck wirklich breit aufstellen und auch stärker in Zukunftsbereiche wie etwa Biosimilars, die Generikaprodukte für biopharmazeutische Präparate, investieren. Das Know-how ist vorhanden, der Markt wächst stark und die Gefahr großer Flops ist geringer.

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25.06.2024Merck Market-PerformBernstein Research
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27.11.2023Merck HaltenDZ BANK
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06.03.2023Merck VerkaufenDZ BANK
02.03.2023Merck SellGoldman Sachs Group Inc.
07.02.2023Merck SellGoldman Sachs Group Inc.
02.02.2023Merck VerkaufenDZ BANK
15.11.2022Merck SellGoldman Sachs Group Inc.

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