Nach US-Inflationsdaten: DAX geht höher ins Wochenende -- US-Börsen fest -- Höhere Trump-Zölle auf Arzneimittel & Co. -- Gerresheimer, Intel, Plug Power, Siemens, Rheinmetall, D-Wave, Oracle im Fokus
Electronic Arts vor möglichem Börsenabschied. CFO verlässt Redcare Pharmacy. BMW: Massenhafter Rückruf in den USA. Microsoft sperrt KI und Cloud-Dienste für Israels Militär. EU plant offenbar Schutzzölle gegen chinesische Billigimporte. Deutsche Bank optimistisch für Siemens Energy. Boeing profitiert von Großauftrag durch Turkish Airlines.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt verbuchte am Freitag Gewinne.
Der DAX tendierte zum Erklingen der Startglocke etwas höher. Auch weiterhin blieb er auf positivem Terrain, wobei er seine Zuschläge noch ausbaute. Zum Handelsschluss zeigte er sich noch 0,87 Prozent stärker bei 23.739,47 Zählern.
Für den TecDAX ging es unterdessen nach unten. Er hatte zum Start schon leicht nachgegeben. Letztlich verlor er 0,53 Prozent auf 3.592,48 Punkte.
Zum Ende einer eher ruhigen Handelswoche war es am Freitag zu einem freundlichen Auftakt für den DAX gekommen. Die Gewinne reichten aus, um dem Leitindex eine weitgehend ausgeglichene Wochenbilanz zu verschaffen. Allerdings konnte der DAX die aktuell abwärts gerichtete 21-Tage-Linie zunächst weiterhin nicht überwinden, die den kurzfristigen Trend hätte aufhellen können. Damit verharrte der Index in seiner zähen Konsolidierungsphase seit dem Rekordhoch Mitte Juli. In New York setzten die wichtigsten Indizes am Vorabend ihre Konsolidierung der vorherigen Rekordjagd fort.
Besondere Aufmerksamkeit galt am Freitag den US-Konsumausgaben, inklusive des PCE-Kerndeflators. Die US-Inflationsdaten für August lagen mit 2,7 Prozent beim PCE und 2,9 Prozent beim Kern-PCE im Rahmen der Erwartungen. Die privaten Konsumausgaben stiegen im Monatsvergleich mit 0,6 Prozent stärker als prognostiziert, während auch die Einkommen mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent über den Erwartungen lagen.
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An Europas Börsen wagten sich die Anleger am Freitag aus ihrer Deckung.
Der EURO STOXX 50 nahm den letzten Handelstag der Woche marginal fester auf und tendierte weiterhin in der Gewinnzone. Er schloss 0,97 Prozent im Plus bei 5.497,50 Punkten.
Zum Handelsstart am Freitag zeigten sich die europäischen Aktienmärkte höher. Neue Impulse gingen erneut von den Zollplänen von US-Präsident Trump aus: Ab dem 1. Oktober sollen 100-prozentige Zölle auf Arzneimittel greifen, sofern die Hersteller keine Produktionsstätten in den USA errichten. Weitere angekündigte Zölle betreffen große Lastwagen und Haushaltswaren. Damit bleibt die Unsicherheit hoch, dass europäische Exporteure jederzeit von neuen Handelsbarrieren betroffen sein könnten. Am Nachmittag rückte zudem die Veröffentlichung des Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) in den Fokus - das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank. Die US-Inflationsdaten für August lagen mit 2,7 Prozent beim PCE und 2,9 Prozent beim Kern-PCE im Rahmen der Erwartungen. Die privaten Konsumausgaben stiegen im Monatsvergleich mit 0,6 Prozent stärker als prognostiziert, während auch die Einkommen mit einem Zuwachs von 0,4 Prozent über den Erwartungen lagen.
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Die US-Börsen gingen am Freitag nach zuvor mehreren Verlusttagen in Folge wieder auf Erholungskurs.
Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 0,65 Prozent bei 46.247,29 Punkten. Bereits der Handelsstart war positiv ausgefallen, im Verlauf ging es dann weiter nach oben.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite schloss bei 22.484,07 Zählern um 0,44 Prozent höher. Er hatte kaum verändert eröffnet und war zeitweise ins Minus gedreht, bevor die Bullen das Ruder übernahmen und für Kursgewinne sorgten.
Neue US-Inflationsdaten lieferten bereits vor Handelsbeginn Impulse, sind allerdings weitgehend wie erwartet ausgefallen. Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben, das bevorzugte Inflationsmaß der US-Notenbank, stieg im August um 2,7 Prozent zum Vorjahr - nach 2,6 Prozent im Juli. "Die PCE-Kernrate signalisiert einen gleichbleibenden Preistrend und gibt der US-Notenbank Raum für weitere Zinssenkungen", so die Einschätzung von Marktexperte Andreas Lipkow laut der Deutschen Presse-Agentur.
Am Donnerstag hatten jedoch robuste US-Konjunkturdaten die Erwartungen an eine baldige geldpolitische Lockerung gedämpft. Das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal übertraf die Prognosen, ebenso wie die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter.
Für die asiatischen Indizes ging es am Freitag bergab.
In Tokio verlor der Nikkei 225 schlussendlich 0,87 Prozent auf 45.354,99 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland gab der Shanghai Composite unterdessen um 0,65 Prozent nach auf 3.828,11 Zähler.
In Hongkong fiel der Hang Seng indes um 1,35 Prozent zurück auf 26.128,20 Einheiten.
Belastend wirkten zum Wochenschluss an den Märkten in Fernost vor allem die anhaltenden Sorgen über eine mögliche Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA sowie schwache Vorgaben von der Wall Street. Hinzu kommt die Unsicherheit über den weiteren Zinskurs der US-Notenbank. Anleger blickten daher gespannt auf den Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE), das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, dessen Veröffentlichung am Nachmittag anstand.
US-Präsident Donald Trump heizt die Debatte zusätzlich an: Er kündigte neue Zölle auf eine Vielzahl von Produkten an, die ab dem 1. Oktober in Kraft treten sollen. Dazu gehören Abgaben von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte. Pharmaunternehmen könnten diese umgehen, wenn sie Produktionsstätten in den USA errichten - Ausnahmen gelten auch für Firmen, die bereits mit dem Bau begonnen haben. Zudem plant Trump Zölle von 50 Prozent auf Möbel sowie 25 Prozent auf große Lastwagen.
Unterstützung kam derweil von den Verbraucherpreisen im Großraum Tokio, die im September schwächer gestiegen sind als erwartet. Das nährt Spekulationen, dass die Bank of Japan ihre geldpolitische Haltung unverändert lässt. Ein stärkerer Anstieg des Nikkei-225 wurde jedoch durch Verluste bei Technologie- und Pharmawerten verhindert, so Marktbeobachter.
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