Heftige Kritik

Elon Musk teilt gegen eigenen Großaktionär aus: Vermögensverwalter soll Tesla-Shortseller unterstützen

05.10.18 17:46 Uhr

Elon Musk teilt gegen eigenen Großaktionär aus: Vermögensverwalter soll Tesla-Shortseller unterstützen | finanzen.net

Dass Elon Musk und Shortseller seines Unternehmens Tesla eine spezielle Beziehung haben, ist der Natur der Sache geschuldet. Nun greift der massiv in die Kritik gekommene CEO einen Großanteilseigner des Unternehmens an und wirft ihm vor, von Tesla-Shorts zu profitieren.

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6,5 Prozent der Tesla-Aktien sind im Besitz des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock. Damit gehört die Fondsgesellschaft zu den zehn größten Anteilseignern von Tesla. Doch das Verhältnis zwischen dem Großaktionär und Firmenchef Elon Musk ist nicht ungetrübt, wie zuletzt bei der Tesla-Aktionärsversammlung im Juni deutlich wurde: Dort stimmte BlackRock für eine Teilentmachtung von Elon Musk und unterstützte den Antrag, den Milliardär, der zu diesem Zeitpunkt eine Doppelfunktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates und CEO inne hatte, an der Spitze des Aufsichtsgremiums abzulösen und ihn durch einen unabhängigen Vorsitzenden zu ersetzen.

Im Sommer wurde der Antrag abgeschmettert, zu groß war die Zahl der Supporter, die Musk um sich scharen konnte. Inzwischen ist er seinen Verwaltungsratsvorsitz aber trotzdem los: Am Wochenende einigte er sich mit der US-Börsenaufsicht SEC auf einen entsprechenden Schritt, nachdem die Aufseher offiziell Klage gegen den Tesla-Chef eingereicht hatten. Sie hatten Musk vorgeworfen, irreführende Twitter-Nachrichten über einen möglichen Börsenrückzug von Tesla verbreitet zu haben.

Elon Musk schießt scharf gegen BlackRock

Nun, da das Vorhaben, Elon Musk um eine seiner Führungspositionen bei Tesla zu bringen, Monate später doch noch in die Tat umgesetzt wurde, nimmt der geschasste Verwaltungsratschef seinen eigenen Großaktionär ins Visier und geht hart mit diesem ins Gericht. Auf Twitter erklärte Musk:

BlackRock und andere Finanzunternehmen machten "übermäßige Profite" mit dem Verleihen von Aktien an Leerverkäufer, während sie vortäuschen, für passive Index-Tracking-Produkte niedrige Preise zu verlangen, heißt es in einem Twitter-Beitrag.

Tatsächlich scheint sich der Aktienverleih an Shortseller für BlackRock zu lohnen: Die Financial Times hatte unter Bezug auf einen Report an die SEC berichtet, dass der Vermögensverwalter allein im letzten Jahr Umsätze von mehr als einer halben Milliarde Dollar allein durch den Verleih von Aktien erzielt hat.

Genau dieses Geschäftsmodell von BlackRock kritisiert Musk nun aber, insbesondere vor dem Hintergrund, dass BlackRock ein Tesla-Großaktionär ist: "Es gibt keine vernünftige Grundlage dafür, dass sich langfristig orientierte Aktionäre an einem solchen Geschäft beteiligen", so der CEO in einem weiteren Twitter-Beitrag. Die Aktionärsbasis werde dadurch verwässert und gleichzeitig werde Shortsellern ein starker Anreiz geboten, das Unternehmen mit allen möglichen Mitteln anzugreifen - einschließlich der Aufsichtsbehörden.

Tatsächlich sei vielen Kleininvestoren überhaupt nicht bewusst, dass ihre Anteile - wenn sie in einen passiven Indexfonds investierten - an Shortseller verliehen würden, legte Musk weiter nach.

Die Kritik des Tesla-Chefs kommt nicht von ungefähr: Schließlich gehört Tesla zu den meist geshorteten Aktien der USA, der Anteilsschein hat sich in der Vergangenheit immer wieder stark volatil gezeigt.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Chris Saucedo/Getty Images for SXSW, Joe Scarnici/WireImage/Getty Images

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