Hauptversammlung am Freitag

ThyssenKrupp: Ab ins Kreuzfeuer

14.01.14 03:00 Uhr

Die Stimmung unter den Anlegern vor der Hauptversammlung des Stahlkonzerns ThyssenKrupp am Freitag ist denkbar schlecht. Aktionäre wollen Antworten auf brennende Fragen.

Werte in diesem Artikel
Aktien

2,97 EUR 0,04 EUR 1,36%

4,02 EUR 0,09 EUR 2,31%

Indizes

887,2 PKT 8,5 PKT 0,97%

7.393,8 PKT 13,0 PKT 0,18%

1.705,7 PKT 6,8 PKT 0,40%

20.024,7 PKT 115,5 PKT 0,58%

507,5 PKT 2,3 PKT 0,45%

1.464,7 PKT 11,0 PKT 0,76%

PKT PKT

10.459,1 PKT 58,1 PKT 0,56%

11.676,9 PKT 81,9 PKT 0,71%

3.519,6 PKT -17,6 PKT -0,50%

4.391,9 PKT 76,0 PKT 1,76%

7.767,8 PKT 45,6 PKT 0,59%

5.601,6 PKT 9,8 PKT 0,18%

von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Die Hitze steigt. Wenn die Konzernvorstände Heinrich Hiesinger und Guido Kerkhoff am kommenden Freitag in die RuhrCongress-Halle in Bochum kommen, dürfte die Stimmung unter den etwa 6.000 Aktionären mächtig aufgeheizt sein. Fast alles ist zuletzt schief­gelaufen beim Essener Konzern. Der einstige Hoffnungsträger Hiesinger, seit Anfang 2011 Chef des Stahl- und Technologieriesen, und sein Finanzmann Kerkhoff werden die miserable Bilanz 2012/13 vertreten müssen. Und sie haben sich dem Vorwurf zu stellen, dass sie ihre wichtigsten Ziele verfehlt haben.

Wer­bung

1,5 Milliarden Euro Verlust im Geschäftsjahr nach fünf Milliarden Euro Minus in der Vorperiode - mit solchen Ergebnissen kann das Thyssen-Management wahrlich nicht glänzen. Vor allem aber hat Hiesinger das lange angekündigte Ziel, die Stahlwerke in Übersee zu einem vertretbaren Preis loszuschlagen, verpasst. "Der Vorstand wird auf der Hauptversammlung die gelbe Karte bekommen", sagt ein Investor.

Die Lage ist - und bleibt wohl auf absehbare Zeit - vertrackt. Noch vor wenigen Monaten lockte ThyssenKrupp Investoren mit der Aussicht, dass aus dem Stahlimperium, das auch im Anlagenbau positioniert ist, binnen Kurzem ein Ingenieurskonzern werden könnte, der, befreit vom hochzyklischen Stahlgeschäft, Kunden bloß noch hochmargige Industrieanlagen, Fahrzeugkomponenten oder Aufzüge verkauft.

Wer­bung

Diese Vision, auf deren Verwirklichung der ehemalige Siemens-Industriechef Hiesinger über viele Monate hingearbeitet hat, ist erst mal dahin. Fakt ist: Die Essener müssen sich weiter mit dem bislang hochdefizitären Stahlwerk in Brasilien herumärgern. Nicht nur das: Sie mussten Teile ihres ehemaligen Edelstahlgeschäfts, das bereits vor eineinhalb Jahren an die finnische Outokumpu verkauft wurde, notgedrungen zurücknehmen - um als Kreditgeber der Finnen nicht von deren möglicher Pleite in den Abgrund gerissen zu werden.

Tafelsilber im Tief verkauft
Eine besonders bittere Pille: Das moderne und profitable Stahlwerk im US-Bundesstaat Alabama wurde zum Spottpreis von etwa 1,1 Milliarden Euro an die Konkurrenten ArcelorMittal und Nippon Steel verkauft. Aus dem US-Werk ist das Management damit zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, im Tief des Branchenzyklus, ausgestiegen.

Wer­bung

Hiesinger und seine Mannen müssen das Beste daraus machen - und erst einmal die windige Konzernbilanz aufmöbeln. Die jüngst durchgeführte Kapitalerhöhung über 880 Millionen Euro, die glatt über die Bühne ging, reicht noch lange nicht aus. Die Eigenkapitalquote ist mit rund zehn Prozent zu dünn. "Es genügt ein weiterer Sturm in der Stahlbranche, und das Gebäude fällt um", sagt ein Großaktionär.

Hiesinger weiß das und will sich auf der Hauptversammlung neues genehmigtes Kapital im Umfang von rund 144 Millionen Aktien besorgen. Damit könnte der Konzern bei gleichen Konditionen das Eigenkapital etwa im dreifachen Volumen der Anfang Dezember durchgeführten Maßnahme erhöhen. Hiesinger wird den Aktionären auch Antworten auf die Frage geben müssen, wann etwa das Stahlwerk in Brasilien endlich operative Gewinne einfahren wird. Und wie es dort nach dem Auslaufen der Lieferverträge an das verkaufte US-Werk weitergehen soll. Hier blieb der Vorstand den Investoren noch jegliche Perspektive schuldig.

Die Gelegenheit, eindringlich auf die Geschäfte im Konzern zu verweisen, die gut laufen, wird sich Hiesinger dennoch nicht entgehen lassen. Die Auftragslage in den Technologiebereichen, etwa dem Industrieanlagenbau oder den Aufzügen, ist gut. Das europäische Stahlgeschäft schafft magere Gewinne.
Eine Dividende ist für das Katastrophenjahr 2012/13 nicht drin - und dürfte auch für die laufende Periode unmöglich sein. Vielleicht kann Hiesinger hier wenigstens mittelfristig einen versöhnlichen Ausblick geben. 

Ausgewählte Hebelprodukte auf ArcelorMittal

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf ArcelorMittal

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu thyssenkrupp AG

Wer­bung

Analysen zu thyssenkrupp AG

DatumRatingAnalyst
06.12.2024thyssenkrupp NeutralJP Morgan Chase & Co.
26.11.2024thyssenkrupp BuyBaader Bank
25.11.2024thyssenkrupp UnderweightBarclays Capital
22.11.2024thyssenkrupp HaltenDZ BANK
19.11.2024thyssenkrupp NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
26.11.2024thyssenkrupp BuyBaader Bank
19.11.2024thyssenkrupp BuyBaader Bank
17.09.2024thyssenkrupp BuyBaader Bank
30.08.2024thyssenkrupp BuyBaader Bank
14.08.2024thyssenkrupp BuyBaader Bank
DatumRatingAnalyst
06.12.2024thyssenkrupp NeutralJP Morgan Chase & Co.
22.11.2024thyssenkrupp HaltenDZ BANK
19.11.2024thyssenkrupp NeutralJP Morgan Chase & Co.
19.11.2024thyssenkrupp NeutralJP Morgan Chase & Co.
11.10.2024thyssenkrupp NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
25.11.2024thyssenkrupp UnderweightBarclays Capital
19.11.2024thyssenkrupp UnderweightBarclays Capital
26.07.2024thyssenkrupp UnderweightBarclays Capital
04.07.2024thyssenkrupp UnderweightBarclays Capital
19.04.2024thyssenkrupp UnderweightBarclays Capital

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für thyssenkrupp AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"