China-Wirtschaft unter Druck: Sind Apple-Aktien und Tesla-Aktien an der NASDAQ nicht länger "sichere Investments"?
Der chinesische Markt sowie das dortige Wettbewerbsumfeld stellt den iKonzern Apple und den E-Autopionier Tesla vor immer größere Herausforderungen. Experten warnen nun, dass auch die Aktien womöglich keine allzu "sicheren Investments" mehr sind.
Werte in diesem Artikel
• Schwieriges Umfeld in China für Apple und Tesla
• Harter Wettbewerb zwingt Konzerne zu Preissenkungen
• Sollten Aktienanleger bei Apple und Tesla jetzt umdenken?
Die Wirtschaft in China ist zuletzt unter Druck geraten - die Wachstumszahlen enttäuschten, Chinas BIP ist im vierten Quartal zwar etwas gestiegen, allerdings blieb es deutlich unter den Erwartungen. Auch die Aktienmärkte bleiben von der schlechteren Stimmung nicht verschont. Diese Entwicklungen bekommen nun insbesondere auch Apple und Tesla zunehmend zu spüren. Marktbeobachter warnen, dass sich die US-Konzerne weiteren Problemen gegenübersehen dürften, heißt es bei MarketWatch.
Apple-Aktie und Tesla-Aktie unter Druck
Die Apple-Aktie hat seit Jahresbeginn über 0,7 Prozent an Wert zugelegt - zuletzt kostete sie an der NASDAQ noch 193,89 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 21.01.2024). Microsoft konnte dem iKonzern kürzlich sogar zeitweise den Rang als wertvollstes Unternehmen der Welt ablaufen.
Unterdessen ging es für die Anteilsscheine von Tesla in diesem Jahr sogar schon um mehr als 15,97 Prozent nach unten auf zuletzt 208,80 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 22.01.2024).
Beide Konzerne haben zunehmend mit einer Absatzschwäche in China zu kämpfen. Apple reagierte darauf kürzlich mit einer Preissenkung für das iPhone 15 um bis zu 500 Yuan, also bis zu fünf Prozent. Denn Konkurrenten wie Huawei, Xiaomi & Co. sind dem Konzern aus Cupertino dicht auf den Fersen. Zuvor hatte bereits Tesla seine Preise für den Model 3 und Model Y in China aufgrund der Konkurrenz durch BYD & Co. gesenkt.
Experten warnen vor hartem Wettbewerb
In einer Kundenmitteilung zeigte sich so auch Mike O’Rourke, technischer Chefstratege bei JonesTrading, kürzlich besorgt bezüglich der Situationen von Apple und Tesla in China. "Die Spitzenreiter Apple und Tesla werden weiterhin täglich mit negativen Schlagzeilen über ihre Kerngeschäfte bombardiert. Auch wenn es kaum Aufmerksamkeit erregt, hilft es nicht, dass sie auch die beiden am stärksten von China betroffenen Unternehmen sind", zitiert MarketWatch.
Jenny Hardy, Portfoliomanagerin beim GP Bullhound Global Technology Fund, äußerte derweil gegenüber MarketWatch, dass es für Apple und Tesla "vielmehr um das Wettbewerbsumfeld geht, das ihnen schaden könnte, als um ihre zugrunde liegenden Märkte". Hardy verweist dabei auch auf einige neue Markteinführungen in China, die mit Tesla im oberen Preissegment konkurriert hätten, wie etwa Huaweis neues Luxusmodell Aito M9. "Zumindest für Tesla bedeutet das, dass der aggressive Preiskampf in China weitergeht", prognostiziert die Expertin. Und auch für Apple stelle Huawei ernstzunehmende Konkurrenz dar.
Peter Navarro prophezeit die "Zerstörung von Apple und Tesla in China"
Auch Peter Navarro, ehemaliger Handelsberater des Weißen Hauses unter Donald Trump, äußerte sich kürzlich äußerst kritisch in seinem Kommentar mit dem Titel "Der Vorabend der Zerstörung von Apple und Tesla in China - Amerikanische CEOs überlisten Peking selten": "Im Rahmen der merkantilistischen Regierungspolitik - alles ist in Staatsdokumenten enthalten, damit jeder CEO es lesen kann - nutzt China seinen Honigtopf aus billigen Arbeitskräften, laxen Umweltvorschriften und massiven Land-, Energie- und anderen staatlichen Subventionen, um ausländisches Kapital und Unternehmen anzulocken. Chinas Gegenleistung, die völlig gegen die WTO-Regeln verstößt, ist der erzwungene Transfer der Technologie eines amerikanischen Unternehmens an aufstrebende chinesische Konkurrenten im Austausch für den Zugang zu chinesischen Märkten". Und weiter: "Wie zuvor GE haben Apple und Tesla jetzt diese düstere merkantilistische Realität. Da Herr Cook und Herr Musk jeweils die Verlagerung des Großteils der Produktion von Apple und Tesla nach China angeordnet haben, sind die Unternehmen einem gnadenlosen Diktator in Xi Jinping ausgeliefert", zitiert MarketWatch.
Navarro rät Anlegern daher, sich tiefergehende Gedanken um Investitionen in die US-Konzerne zu machen: "[...], Sie müssen sich fragen, ob Apple oder Tesla immer noch sichere Investitionen sind - zumindest auf der Long-Seite, wenn Sie verstehen". Auf auf die drohende Konkurrenz durch Huawei ging Navarro ein: "Tatsächlich schlägt Chinas nationaler Champion Huawei Apple nieder. Um Huaweis Frontal- und Flankenangriff zu unterstützen, hat China seinen Regierungsbeamten die Nutzung von iPhones verboten". Für Tesla stelle BYD daneben eine ernstzunehmende Bedrohung dar: "Tesla steht mit dem plötzlichen Auftauchen von BYD vor seiner eigenen endgültigen Zerstörung. Dies ist ein beeindruckender chinesischer nationaler Champion, der von Chinas massiven Subventionen und seinem eklatanten Diebstahl von Tesla-Technologien und -Stilen entwöhnt wurde. BYD hat kürzlich die Welt verblüfft, indem es Tesla an die Spitze der Elektrofahrzeugproduktion nicht nur in China, sondern weltweit überholte".
Diversen Experten zufolge sollten Anleger also die Aktien von Apple und Tesla und dabei insbesondere auch die Situation in China im Auge behalten und gegebenenfalls reagieren.
Redaktion finanzen.net
Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Bildquellen: Iakov Filimonov / Shutterstock.com, Scott Olson/Getty Images
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