Günstiger als gedacht

Ingenieure zerlegen Model 3: Das kostet Teslas neuer Star wirklich

07.06.18 20:19 Uhr

Ingenieure zerlegen Model 3: Das kostet Teslas neuer Star wirklich | finanzen.net

Tesla geht mit seinem Model 3 aufs Ganze: Nicht weniger als der Massenmarkt ist das Ziel. Die Ambitionen der US-Amerikaner schrecken auch die deutsche Konkurrenz auf, die den Hoffnungsträger jetzt von Ingenieuren in seine Einzelteile zerlegen ließ.

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Wie die "Wirtschaftswoche" jüngst berichtete, haben sich deutsche Autobauer ein hierzulande noch nicht verfügbares Model 3 von Tesla auf dem US-Graumarkt besorgt, um es genau unter die Lupe zu nehmen. Die Ergebnisprotokolle einiger Ingenieurdienstleister liegen dem Blatt jetzt vor - und liefern überraschende Erkenntnisse.

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Materialkosten erstaunlich gering

Demnach sollen beim Model 3 Material- und Zuliefererkosten bei rund 18.000 US-Dollar liegen. Weitere 10.000 US-Dollar an Kosten kämen für die Produktion des Fahrzeugs oben drauf, wie den Berechnungen des Dienstleisters zu entnehmen ist. Verkauft wird das Model 3 ab 35.000 US-Dollar - je nach Ausstattung kann aber auch locker das doppelte an Verkaufspreis aufgerufen werden.

Das Ergebnis lässt wenig Interpretationsspielraum: Elon Musk scheint bei der Kalkulation seines Fahrzeugs offenbar einen guten Job gemacht zu haben. Denn wenn Tesla tatsächlich die von Konzernchef Musk ausgegebene Zielvorgabe von 10.000 Fahrzeugen pro Woche schafft, dann winkt dem US-Elektroautobauer allein durch das Model 3 ein satter Profit. Das Model 3 werde einen erheblichen positiven Ergebnisbeitrag leisten, zitiert die "Wirtschaftswoche" einen Testingenieur.

Wettbewerbsvorteil bei Akkus

Neben den tatsächlichen Herstellungskosten konnten die Auftraggeber der Ingenieurdienstleister aus den Ergebnisprotokollen offenbar noch andere wichtige Erkenntnisse gewinnen, was technische Lösungen betrifft. Das Blatt zitiert aus Laboranalysen, denen zufolge Tesla ein wichtiges Rohstoffproblem bei Elektrofahrzeugen zumindest entschärft hat: In den Akkus der zerlegten Model 3-Fahrzeuge war der Anteil an Kobalt, ein für die Lithium-Ionen-Zellen unverzichtbares Metall, erheblich reduziert. Das ist insofern wichtig, als dass die globalen Kobalt-Vorkommen extrem knapp sind, die Nachfrage aber massiv gestiegen ist, was die Preise für den Rohstoff zuletzt drastisch verteuert hatte. Den Angaben zufolge sollen die Akkuzellen des Model 3 nur noch einen 2,8-prozentigen Kobalt-Anteil haben - bislang waren rund 8 Prozent Kobalt der übliche Anteil. "Das wäre ein erheblicher Wettbewerbsvorteil für Tesla, Kobalt ist derzeit nur sehr schwer auf dem Weltmarkt zu bekommen", zitiert das Blatt Sven Bauer, den Chef des größten deutschen unabhängigen Batterieproduzenten BMZ.

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Ergebnisse stimmen zuversichtlich

Die Ergebnisse der Untersuchungen scheinen zu belegen: Tesla ist mit seinem Massenmarktmodell Model 3 auf einem guten Weg. Bekommt der Konzern die Produktionsprobleme in den Griff, kann sich das Fahrzeug auch als finanziell großer Erfolg erweisen und die notorisch klammen Tesla-Kassen deutlich entlasten. Voraussetzung ist allerdings eine deutliche Steigerung der Produktionszahl.

Erst am Dienstag hatte Tesla-Chef Elon Musk in diesem Zusammenhang Zuversicht verbreitet. Er halte es für "ziemlich wahrscheinlich", dass bis Ende Juni wöchentlich 5.000 Model 3 vom Band laufen, so der Manager bei der Aktionärsversammlung am Dienstagabend. Aktuell produziere man 3.500 Fahrzeuge in einer Woche. "Das waren die schrecklichsten paar Monate, die ich je erlebt habe, aber ich glaube, wir kommen hin".

Redaktion finanzen.net

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